Arzneimittelversorgung sichern

Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern akquiriert Apotheker für den Notfall

Stuttgart - 20.03.2020, 16:45 Uhr

Die Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern fragt bereits jetzt Apotheker, die aktuell nicht tätig sind, ob sie im Notfall die Arzneimittelversorgung unterstützen würden. (m / Foto: contrastwerkstatt / stock.adobe.com)

Die Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern fragt bereits jetzt Apotheker, die aktuell nicht tätig sind, ob sie im Notfall die Arzneimittelversorgung unterstützen würden. (m / Foto: contrastwerkstatt / stock.adobe.com)


Die Corona-Krise spitzt sich zu. Ärzte, Pflegekräfte, Apotheker bereiten sich vor, teils ist die Belastung jetzt bereits enorm. Was, wenn zunehmend auch medizinisches Personal erkrankt? Noch mussten keine Apotheken wegen Personalmangels schließen, die Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern verschafft sich schon einmal einen Überblick, wer von den derzeit nicht aktiven Apothekern bereit wäre, im Notfall zu helfen.

Während viele Branchen Kurzarbeit anmelden oder manche ihr Geschäft ganz schließen müssen, kommen Ärzte, Pflegekräfte und Apotheker mit ihrem Arbeitspensum teilweise kaum über die Runden. Was passiert, wenn zunehmend auch diese Menschen an COVID-19 erkranken? Und Apotheken aufgrund von Personalmangel schließen müssen? Vorsorge ist besser als Nachsicht, denkt die Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern. Sie verschafft sich bereits jetzt einen Überblick, wer von den nicht aktiven Apothekern bereit wäre im Notfall zu unterstützen. Sie verschickte dieser Tage ein Schreiben an die Apotheker. Sie will damit die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung auch weiter sichern – wie das Apothekengesetz in § 1 Absatz 1 Satz 1 die Aufgabe der Apotheken definiert: „Den Apotheken obliegt die im öffentlichen Interesse gebotene Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Arzneimittelversorgung der Bevölkerung.“


Die Vorbereitung auf einen Eventualfall bedeutet, sich möglichst früh einen Überblick über Ressourcen zu verschaffen. Noch sind wir glücklicherweise nicht an dem Punkt angelangt, an dem Apotheken aufgrund von Personalsituation geschlossen werden mussten. Wir hoffen auch, dass es nicht dazu kommen wird, doch können wir auch nicht voraussagen, welchen Lauf die Entwicklung in unserem Bundesland nehmen wird. Daher bitten wir Sie darüber nachzudenken und uns mitzuteilen, ob Sie bereit wären, die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung aus öffentlichen Apotheken durch Ihren Einsatz im Notfall zu unterstützen."

Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern


Die Apothekerkammer bestätigte auf Nachfrage von DAZ.online, dass man sich an alle approbierten Apotheker, die derzeit nicht aktiv im Berufe sind – beispielsweise in Elternzeit – gewandt hat. Positive Rückmeldungen gab es nach Auskunft der Apothekerkammer bereits. 


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Hurra - Eine Kammer sieht mal den Engpass voraus

von Alfons Neumann am 23.03.2020 um 3:32 Uhr

Die sogenannte "Standesvertretung" ist momentan mit §-Treue selbstbeschäftigt, was eine Apotheke heutzutage alles nicht darf. Als Frontschwein vor Ort darf man dafür nur noch einstecken, einstecken, einstecken !
ABDA-Schmidt taucht plötzlich nach Jen´s Gnaden-Erlaß für DesInfiMittel wie PhönixadA auf ? Sonst herrscht bspw. Honoraanpaasung bei der ABDA durchgehend Apnoe ?.
Schon bei dem nunmehr Nicht-15-Jahres-Inflationsausgleich oder der DocMo-Hängepartie seit 3 Jahren - noch nie ghört? Schmidt..en Schl...er und/oder Pressesprecher haben es offenbar nicht nötig - Anschlußverwendung? Mit der no-reaction auf zurRose-Oberhänsli-Statement ist diese "Standesvertretung" nun obsolet - kostet nur noch Zwangs-Mitglieder-Geld ! ate Bezahlung ist eh zu teuer, leider nicht nur Bild u. Konsorten ...

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Vorbildlich

von Michael Müller am 21.03.2020 um 13:20 Uhr

Tolle Reaktion der Kammer. Die LAK Hessen belästigt uns dagegen mit Newslettern, die unsere Verpflichtung zur Dienstbereitschaft hervorheben und warnt davor, aufgrund der Krisensituation sonntags zu öffnen. Als wenn es so schon kaum ausreichend ist, gerade wenn man in einem Zwei-Schicht-System versucht zu arbeiten. Erbärmlich...

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