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VDARZ-Brief an die ABDA
Rechenzentren fordern Vorauszahlung von den Kassen
Dass sich die Apotheken-Rechenzentren aufgrund der Coronakrise derzeit große Sorgen machen, ging schon aus einer Pressemitteilung des Verbandes der Rechenzentren (VDARZ) Anfang der Woche hervor. Nun hat sich Verband aber nochmal in einem Brief an die ABDA gewendet und darum gebeten, dass insbesondere an die Krankenkassen mit Blick auf die Ausgangssperren eindringliche Appelle gerichtet werden sollen. Unter anderem fordern die Abrechner Vorauszahlungen von den Kassen.
In einer Pressemitteilung hatte sich der Bundesverband Deutscher Apothekenrechenzentren (VDARZ) am vergangenen Dienstag zu Wort gemeldet und auf schwerwiegende, mögliche Auswirkungen der Coronakrise hingewiesen. Mit Blick auf die Kita- und Schulschließungen und die damit verbundenen Personalengpässe hatte der Verband davor gewarnt, dass die Krankenkassen nicht mehr regulär ihre Zahlungen an die Abrechner überweisen. „Dies führt zu lawinenartigen Auswirkungen auf das System des Pharmagroßhandels und der pharmazeutischen Unternehmer. Die im Bundesverband Deutscher Apothekenrechenzentren zusammengeschlossenen Unternehmen können ausbleibende Zahlungen nicht unbegrenzt vorfinanzieren“, hieß es in der Mitteilung.
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Nun haben sich die VDARZ-Rechenzentren, zu denen insbesondere die standeseigenen Rechenzentren gehören, in einem Brief an die ABDA gewandt. Derzeit könnten die Unternehmen die Abrechnung noch „normal“ garantieren, heißt es darin. Allerdings: „Die in einigen Bundesländern schon auf Stadt- oder Kreisebene erfolgten Ausgangssperren bringen großen Anlass zur Sorge“, heißt es weiter. Daher bittet der Vorstand des VDARZ die ABDA und den DAV, sich in ihren Gesprächen mit dem GKV-Spitzenverband für folgende Anliegen zu verwenden:
- Die Kostenträger mögen eine Zahlung auf Basis der durchschnittlichen Vormonatswerte (z.B. die letzten 3 Monate) und einer Hochrechnung auf den aktuellen Stand der im Krisenfall produktionsfähigen Rechenzentren vornehmen. Die Hochrechnung hält der VDARZ für wichtig, weil sich der Arzneimittelumsatz in Deutschland gegenüber den Vormonaten massiv verändern kann, und dann eine Finanzierungslücke bei den Apotheken entstehen könnte. Angesichts der derzeitigen Aktivitäten in den Apotheken hält der VDARZ dies für wahrscheinlich.
- Weiterhin sei es angesichts möglicher Ausfälle in den Rechenzentren mehr als sinnvoll, die Aussetzung der Abrechnungsfrist und im Falle einer verspäteten Rechnungslegung durch die Mitgliedsunternehmen, die Verkürzung des Zahlungszieles zu erreichen.
- Es erscheine auch logisch, den zeitlich begrenzten Verzicht des Versandes der Original-Verordnungsblätter an die Kostenträger zu vereinbaren. Die beauftragten Logistik-Unternehmen sollen die Kapazität frei haben, um wichtigere Speditionsgüter, wie z.B. Lebensmittel und pharmazeutische Produkte an ihre Zielorte zu verbringen.
Dem VDARZ gehören für die Versorgung wichtige Rechenzentren an – insbesondere die standeseigenen Abrechner wie beispielsweise die ARZ Darmstadt GmbH, ARZ Service GmbH (Haan) und das Norddeutsche-Apotheken-Rechenzentrum e. V. (NARZ) gehören unter anderem dazu.
Die zum Noventi-Konzern gehörenden Rechenzentren sind nicht VDARZ-Mitglieder. Im DAZ.online-Interview hat auch die Noventi-Spitze mit Blick auf die Tätigkeiten in ihren Abrechnungszentren schon mitgeteilt, dass es in den kommenden Wochen und Monaten zu Problemen kommen könnte, wenn die Krankenkassen ihren Zahlungszielen nicht mehr nachkommen. Noventi-Chef Dr. Hermann Sommer und Finanzchef Victor Castro erklärten, dass sie daher mit der Bundesregierung in Kontakt stehen und über einen Überbrückungskredit verhandeln.
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