Importregelung, Botendienste, Schutzmaßnahmen

Daran arbeitet die ABDA in der Krise

Berlin - 26.03.2020, 17:44 Uhr

Die ABDA-Spitze hat seit Beginn der Coronakrise sehr viele neue Lobby-Themen auf den Tisch bekommen. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt gab am heutigen Donnerstag einen Überblick über die Tätigkeiten der Standesvertretung. (Foto: Schelbert)

Die ABDA-Spitze hat seit Beginn der Coronakrise sehr viele neue Lobby-Themen auf den Tisch bekommen. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt gab am heutigen Donnerstag einen Überblick über die Tätigkeiten der Standesvertretung. (Foto: Schelbert)


Die Chefinnen und Chefs der 34 Apothekerkammern und -verbände haben sich am heutigen Donnerstag in einer Video-Konferenz erstmals während der Coronakrise ausgetauscht. Dabei haben die Standesvertreter gemeinsam eine Entschließung verabschiedet, in der sie sich bei den Apothekenteams bedanken. Außerdem ging es um wichtige Punkte wie mögliche Infektionen im Apothekenteam, die Aussetzung der Importregelungen und die Vergütung der Botendienste. Auch die OTC-Verkäufe der EU-Versender sind der ABDA ein Dorn im Auge. Die für Dezember geplanten Vorstandswahlen können wohl stattfinden. Eine Übersicht.

Nach der virtuellen Sitzung des Gesamtvorstandes haben ABDA-Präsident Friedemann Schmidt, Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz sowie Pressesprecher Reiner Kern am heutigen Donnerstag über die aktuellen Forderungen, Initiativen und Arbeitsschwerpunkte der Standesvertretung der Apotheker informiert. Rückblickend auf die vergangenen beiden Wochen sagte Schmidt, dass auf den Apotheken ein „extremer Druck“ gelegen habe. Denn aufgrund eines „irrationalen Verhaltens der Kunden“ und wegen der inzwischen vielerorts installierten Eigenschutzmaßnahmen hätten die Apotheker wahnsinnig viel zu tun gehabt. Die Lage in den Apotheken habe sich in den vergangenen Tagen – auch wegen des Kontaktverbotes in der Öffentlichkeit – aber entspannt, so Schmidt.

Mehr zum Thema

Coronavirus SARS-CoV-2

COVID-19-Epidemie

Coronavirus SARS-CoV-2

Die ABDA informierte darüber hinaus über die folgenden Forderungen und Maßnahmen:

  • Umgang mit möglichen Infektionen im Apothekenteam: Schmidt erklärte, dass Apothekenschließungen aufgrund von Infektionen vermieden werden müssten. Er wies darauf hin, dass das Bundesgesundheitsministerium die ABDA auf die neuen „Optionen zum Management von Kontaktpersonen unter medizinischem Personal bei Personalmangel“ des Robert-Koch-Institutes hingewiesen habe. Schmidt geht davon aus, dass diese Optionen auch für den Apothekenbetrieb gelten. Zur Erklärung: Das RKI hatte die Empfehlungen für medizinisches Personal, das Kontakt zu Corona-Infizierten hatte oder gar selbst infiziert ist, kürzlich gelockert. Demnach ist unter bestimmten Voraussetzungen und „in absoluten Ausnahmefällen denkbar“, dass auch positiv getestetes Personal weiter arbeitet, um die Versorgung aufrechtzuerhalten. Schmidt bezeichnete diese Umstellung als „sinnvoll“, weil es mit einer voran schreitenden Infektionswelle nicht mehr möglich sei, massenhafte Apothekenschließungen zu vermeiden, wenn weiterhin strikte Quarantäne-Regeln zu befolgen wären.
  • Entschließung: Die 34 Kammer- und Verbandsvorsitzenden bedanken sich in einer Entschließung ausdrücklich für das Engagement und die Mühe aller Apothekenteams in Deutschland.
  • Schutzausrüstung für das Apothekenteam: Der ABDA-Präsident bezeichnete es als „unbefriedigend“, dass die Apotheker in der Liste der Empfänger von neu beschaffter Schutzausrüstung (Masken, Kittel, Hauben etc.) erst sehr weit unten kämen. „Natürlich verstehen wir es, dass in der ersten Welle der Bestellungen nun Ärzte und Pfleger in den Kliniken versorgt werden. Wir weisen aber derzeit in unseren Gesprächen darauf hin, dass gerade die Apotheken häufig Kontakt mit noch unerkannten Infizierten haben.“


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


2 Kommentare

Corona Initiative

von Dr. Mauz am 27.03.2020 um 13:28 Uhr

Ich bin hier in der Altstadt das einzige Geschäft, das noch geöffnet hat. In den Kleinen Handwerksboutiquen sitzen aber vorwiegend Damen mit auesserst wertvollen Talenten. Daher naehen diese jetzt für die Apotheke edle Designer Mundschutzmasken, die bei Kunden sehr gut ankommen. Mit Virusabwehrenden Einlagen und Feuchtigkeitstaschen für Einlagen oder Tempos. Wiederverwendbar, Waschbar bei 60 Grad. Man trägt jetzt statt Krawatte oder Schal Mundschutz aus der Apotheke. Das Design wechselt jeden Tag und der Erlös kommt den Näherinnen zugute.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Krisenarbeit

von Roland Mückschel am 27.03.2020 um 11:26 Uhr

Mir scheint dass in dieser Aufzählung irgendwas
fehlt.
Irgendwas was die Durchführung von Arbeit
sehr erleichtern kann.
Komme grad nicht drauf.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.