Neue Leitlinien

USA: Apotheker sollen Coronavirus-Tests durchführen

Remagen - 20.04.2020, 07:00 Uhr

In den USA sollen Apotheker ab jetzt auch COVID-19-Tests durchführen können. (Foto: imago images / ZUMA)

In den USA sollen Apotheker ab jetzt auch COVID-19-Tests durchführen können. (Foto: imago images / ZUMA)


In den USA werden öffentliche Apotheker dazu ermächtigt, SARS-CoV-2-Tests zu bestellen und durchzuführen, die die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) genehmigt hat. Hierzu hat der Gesundheitsminister Alex Azar neue Leitlinien herausgegeben.

„Apothekern die Genehmigung zu erteilen, COVID-19-Tests für ihre Patienten zu bestellen und diese zu verabreichen, bedeutet für Amerikaner, die sie benötigen, einen leichteren Zugang zu Tests“, begründet US-Gesundheitsminister Alex Azar die Maßnahme. „Apotheker spielen eine entscheidende Rolle beim bequemen Zugang zu wichtigen öffentlichen Gesundheitsdiensten und -informationen. Die Trump-Administration freut sich, ihnen die Möglichkeit zu geben, neben dem heldenhaften amerikanischen Gesundheitspersonal eine größere Rolle in der Antwort auf COVID-19 zu spielen."

Die Zugänglichkeit und die Verteilung der öffentlichen Apotheken machten die Apotheker für viele Amerikaner zum Erstkontakt mit einem Angehörigen der Gesundheitsberufe, fügt der stellvertretende Gesundheitsminister Brett P. Giroir an. Die Ermächtigung werde die Testungen für die Amerikaner weiter ausbauen, insbesondere die Mitarbeiter im Gesundheitswesen und Ersthelfer, die rund um die Uhr daran arbeiteten, andere zu versorgen, sich um sie zu kümmern und ihnen Sicherheit zu geben.

Patienten kommen schneller zur Testung

In den Leitlinien mit dem Titel „Guidance for Licensed Pharmacists, COVID-19 Testing, and Immunity under the PREP Act” heißt es, dass die Apotheker in Partnerschaft mit anderen Gesundheitsdienstleistern gut positioniert seien, um den Ausbau von COVID-19-Tests zu unterstützen. Sie seien vertrauenswürdige medizinische Fachkräfte mit etablierten Beziehungen zu ihren Patienten. Die überwiegende Mehrheit der Amerikaner lebe in der Nähe einer Apotheke. Dies reduziere den Transport zu Teststandorten. Außerdem hätten Apotheker enge Beziehungen zu medizinischen Anbietern und Krankenhäusern, und könnten Patienten bei Bedarf überweisen. Durch die Ermächtigung, COVID-19-Tests, einschließlich serologischer Tests zu bestellen und anzuwenden, die von der Food and Drug Administration (FDA) genehmigt wurden, gälten die Apotheker im Übrigen als vom PREP-Gesetz „erfasste Personen“. 

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Haftung ausgeschlossen

Dass Gesetz über die öffentliche Bereitschaft und Notfallvorsorge (Public Readiness and Emergency Preparedness/PREP Act) ermächtigt den Gesundheitsminister dazu, Ausnahmen von der Haftung (mit Ausnahme von vorsätzlichem Fehlverhalten) für Schadensersatzansprüche vorzusehen, die sich aus der Umsetzung von Maßnahmen gegen Krankheiten, Bedrohungen und Umständen im Zusammenhang mit Notfällen im Bereich der öffentlichen Gesundheit ergeben könnten. Sie betrifft Einrichtungen und Einzelpersonen, die an der Entwicklung, Herstellung, Prüfung, Verteilung, Verwaltung und Anwendung solcher Gegenmaßnahmen beteiligt sind. Eine Erklärung nach dem PREP-Gesetz dient also speziell der Gewährleistung der Haftungsfreiheit, in diesem Fall auch für die Apotheker.

Welche Tests sind verfügbar?

Die US-FDA hat bereits fast vierzig Notfall-Zulassungen (Emergency Use Authorizations) für SARS-COV-2-Tests erteilt. Einzelheiten dazu sind hier abrufbar. Die Prioritäten für die Untersuchung von Patienten mit Infektionsverdacht sind auf einem Merkblatt dargestellt.


Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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