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Nach Einführung der Meldepflicht 30.000 Intensivbetten gezählt

Berlin - 22.04.2020, 07:00 Uhr

Nach Einführung einer Meldepflicht für (freie) Betten auf Intensivstationen ist nun klar, dass es mehr als 30.000 Plätze auf Intensivstationen gibt. Rund 12.300 davon sind derzeit frei. (Foto: imago images/Stein)

Nach Einführung einer Meldepflicht für (freie) Betten auf Intensivstationen ist nun klar, dass es mehr als 30.000 Plätze auf Intensivstationen gibt. Rund 12.300 davon sind derzeit frei. (Foto: imago images/Stein)


Seit Mitte April müssen alle deutschen Kliniken ihre Intensivbetten und deren Belegung melden. Die Meldungen ergaben, dass mehr als 30.000 Intensivbetten zur Verfügung stehen. Davon sind etwas mehr als 17.000 Plätze belegt.

„Wir haben endlich eine verlässliche Übersicht über alle Intensivkapazitäten in Deutschland erreicht“, berichtet Professor Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) in einer Pressemeldung. Unter www.intensivregister.de melden fast 100 Prozent aller deutschen Kliniken nun täglich ihre freien und belegten Intensivbetten. Wichtig sei für die Intensivmediziner, wie sich die Situation in den umliegenden Kliniken abbildet. Auch das zeige das Register nun für ganz Deutschland auf Kreisebene. „Ich muss auch ein Auge darauf haben, was bei meinen Nachbarn und darüber hinaus los ist. Schicken die mir in wenigen Stunden gleich mehrere schwere Fälle? Oder ist es dort eher ruhig?“, so Jansen über den Wissensbedarf der Ärzte.

Die Darstellung des Registers kann anhand von Listen und Ländertabellen sowie anhand von Karten abgefragt werden. Eine der drei veröffentlichten Deutschlandkarten zeigt auf Kreisebene die COVID-19-Fälle pro Intensivbett. Fährt man mit der Maus über die Karte, wird der Name des Landkreises, der prozentuale Anteil sowie die konkrete Zahl der behandelten COVID-19-Fälle auf der Intensivstation angezeigt. Zuletzt ist der Anteil der COVID-19-Patienten pro Intensivbetten angezeigt.

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Die Informationen zu den Intensivbetten ohne die Eingabe von Passwörtern und Benutzernamen einsehen zu können, sei den Entwicklern des DIVI-Intensivregisters von Anfang an wichtig gewesen. Dies erklären DIVI-Sektionssprecher Professor Christian Karagiannidis, Leiter des ECMO-Zentrums der Lungenklinik Köln-Merheim und sein Stellvertreter, Professor Steffen Weber-Carstens, Sprecher des ARDS-ECMO Centrums an der Charité –Universitätsmedizin Berlin laut Presseerklärung.

Der Blick auf die Deutschlandkarte verdeutlicht die derzeitige Situation: Prozentual werden die meisten Corona-Patienten in Süddeutschland und im Westen der Republik intensivmedizinisch versorgt. Im Nordosten ist die Lage noch verhältnismäßig entspannt. Dabei sind aktuell rund 2.700 Corona-Fälle bundesweit in stationärer Behandlung, knapp 2.000 werden beatmet. Laut Register sind rund 12.300 Betten derzeit noch frei. Der prozentuale Anteil der beatmeten Patienten schwankt zwischen den Bundesländern zwischen rund 43 und rund 82 Prozent. (Stand: 21. April)


Mareike Spielhofen, Autorin, DAZ.online
daz-online@deutscher-apotheker-verlag.de


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