Sonderverordnung

Italien fixiert Maskenpreise bei 50 Cent

Berlin - 28.04.2020, 14:00 Uhr

In Italiens Apotheken gilt ab sofort ein Maximalpreis von 50 Cent auf alle Atemschutzmasken. (m / Foto: imago images / ZUMA)

In Italiens Apotheken gilt ab sofort ein Maximalpreis von 50 Cent auf alle Atemschutzmasken. (m / Foto: imago images / ZUMA)


Die sehr strikten Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Italien sollen in den kommenden Wochen Schritt für Schritt zurückgefahren werden. Die Regierung geht davon aus, dass die Nachfrage nach Atemschutzmasken mit der Zunahme von sozialen Kontakten stark steigt. Weil man schon jetzt deutlich steigende Preise beobachtet, wurde nun per Sonderdekret ein maximaler Abgabepreis von 50 Cent festgelegt, der in Apotheken und anderen Verkaufsstellen einzuhalten ist.

Italien ist eines der Länder, die von der Ausbreitung des Coronavirus am härtesten getroffen wurden. Mittlerweile liegt die Zahl der Verstorbenen bei knapp 27.000, mehr als 200.000 Menschen wurden positiv auf das neuartige Virus getestet. Seit Wochen dürfen die Italiener nur in Ausnahmesituationen das Haus oder die Wohnung verlassen. Haben sie keinen guten Grund, drohen empfindliche Geldstrafen. Da die Infektions- und Todeszahlen zuletzt aber deutlich langsamer anstiegen, soll das Land laut Ministerpräsident Giuseppe Conte nun in die „Phase 2“ überführt werden.

Während der „Phase 2“ soll es am 4. Mai Erleichterungen bei der individuellen Bewegungsfreiheit und für breitere Wirtschaftssektoren geben. Weitere Etappen sind der 18. Mai und der 1. Juni. Conte hatte am Sonntagabend sein Konzept für ein schrittweises Ende der strengen Corona-Sperren vorgelegt. Für den Export wichtige Bereiche und bestimmte Bauprojekte durften schon am gestrigen Montag loslegen. Für die 60 Millionen Bürger soll es ab 4. Mai etwas mehr Freiheiten geben, etwa beim Sportmachen und für Besuche bei Verwandten in der eigenen Region. Insgesamt jedoch sollen die Italiener weiter strikte Abstandsregeln einhalten und häufig Atemschutzmasken tragen, sagte Conte. Wann sie ihre volle Bewegungsfreiheit zurückbekommen, ist weiterhin unklar.

Da nun mit einer schnellen Zunahme der sozialen Kontakte gerechnet wird, wurde in den vergangenen Tagen das Thema Atemschutzmasken in Politik und Medien intensiv diskutiert. Wie in Deutschland gab es schon kurz nach Ausbruch der Epidemie auch in Italien eine Zeit lang gar keine Masken – inzwischen hat sich auch dort aber die Liefersituation wieder verbessert. Der von der Regierung benannte Sonderkommissar für die Coronakrise, Domenico Arcuri, hat am gestrigen Montag nun eine Sonderverordnung vorgestellt, die sich um die Maskenpreise dreht. Konkret soll es Apotheken und anderen Verkaufsstellen verboten werden, Atemschutzmasken aller Art teurer als 50 Cent zu verkaufen. Für alle anderen Handelsstufen in der Lieferkette gilt diese Pflicht allerdings nicht. In der Verordnung wird ausschließlich der „Preis für die Öffentlichkeit“ genannt. Eine Maskenpflicht gilt in Italien in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln bereits seit etwa einem Monat.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

Unpassendes Bild

von Apotheke am 29.04.2020 um 18:21 Uhr

Das Foto unter dem Titel bildet keine Apotheke ab, sondern die Theke eines Kiosks...

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Inkompetenz

von ratatosk am 28.04.2020 um 23:18 Uhr

Hier wie da, behördliche Inkompetenz.
Behördliche Apparatschicks, die auch gar nichts von der Realität verstehen, aber sich auf Kosten anderer Liebkind machen wollen ! Leider auch in Italien. So kann man die Versorgung auf einen Streich zerstören. Nichts gegen Obergrenzen gegen Wucher, aber so was ist tödlich für die Volksgesundheit und zwar im Wortsinn, da die Versorgung zusammenbricht.
Gibt eine schöne Paqrallele in den USA, wo auch korrupte Politiker die Strompreise für die Verbraucher festlegten, aber natürlich nicht die Preise für die Erzeugerpreise an die Energieversorger, mit der Folge der immer häufigeren Blackouts z.B in Kalifornien, der eigentlich Grund, nicht die Feuer oder sonstiges.

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