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Große Datenanalyse aus Großbritannien
Fettleibigkeit als Risikofaktor für schwere COVID-19-Verläufe
Eine groß angelegte Studie in britischen Krankenhäusern stützt die Erkenntnisse zu den Verläufen und Todesraten von Patienten, die schwer an COVID-19 erkranken, aber es gibt auch neue Befunde. Insgesamt sind diejenigen, die schlechte Ergebnisse haben, häufig älter, männlich und fettleibig. Die Untersuchung zeigt auch, wie wichtig es für den Umgang mit Seuchen und Pandemien ist, bereits vorher Forschungspläne parat zu haben, damit diese im Fall der Fälle zeitnah umgesetzt werden können.
Eine Studie mit dem Namen „ISARIC4C“ hat umfangreiche Daten von COVID-19-Krankenhauspatienten in Großbritannien analysiert. Die Informationen zu fast 16.800 Betroffenen wurden zwischen dem 6. Februar und dem 18. April 2020 von über 2.500 Forschungskrankenschwestern und Medizinstudenten aus 166 Krankenhäusern in England, Schottland und Wales zusammengetragen. Dies entspricht 14,7 Prozent aller Personen, die in Großbritannien positiv auf COVID-19 getestet wurden und 28 Prozent der Einweisungen aus diesem Grund.
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Es handelt sich um die größte Studie dieser Art außerhalb Chinas, wo das Coronavirus erstmals auftrat. Sie wurde von der Edinburgh University, der Liverpool University vom Imperial College London geleitet. Um möglichst rasch Echtzeitinformationen zur Pandemie bereitzustellen, haben die Forscher ihre Ergebnisse auf der Preprint- Website medRxiv veröffentlicht.
Im Wesentlichen bekannte Erkrankungsmuster
Das mittlere Alter der in die prospektive Kohortenstudie einbezogenen COVID-19-Patienten betrug 72 Jahre. Die mediane Dauer der Symptome vor der Aufnahme lag bei vier und die mittlere Dauer des Krankenhausaufenthalts bei sieben Tagen. Die häufigsten Komorbiditäten waren chronische Herzerkrankungen (29 Prozent), unkomplizierter Diabetes mellitus (19 Prozent), nicht-asthmatische chronische Lungenerkrankungen (19 Prozent) Asthma bronchiale (14 Prozent). 47 Prozent hatten keine dokumentierte gemeldete Komorbidität. Die häufigsten Symptome waren Husten (70 Prozent), Fieber (69 Prozent) und Kurzatmigkeit (65 Prozent), mit einem hohen Grad an Überlappung. Außerdem fanden die Wissenschaftler deutliche Symptomcluster: Atemwegssymptome (Husten, Sputum, Halsschmerzen, laufende Nase, Ohrenschmerzen, Keuchen und Brustschmerzen), systemische/muskuloskelettale (Myalgie, Gelenkschmerzen und Müdigkeit) und enterale (Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall). Das Krankheitsmuster spiegelt nach Meinung der Autoren weitgehend das wider, was weltweit berichtet wird. Sie geben allerdings zu bedenken, dass ein kleinerer Anteil (4 Prozent der Patienten) nur enterale Symptome hatte. Diese lägen außerhalb der Standardkriterien für Tests. Außerdem berge es die Gefahr, dass solche Patienten Nicht-COVID-19-Pflegebereichen zugewiesen werden und dann ein zusätzliches nosokomiales Übertragungsrisiko darstellen.
Höchste Sterberate nach mechanischer Beatmung
Insgesamt wurden 49 Prozent der Patienten lebend aus dem Krankenhaus entlassen, 33 Prozent sind gestorben und 17 Prozent wurden zum Zeitpunkt der Berichterstattung weiterhin versorgt. 17 Prozent erforderten die Unterbringung in Form einer Intensivüberwachungspflege oder auf Intensivstationen. Von diesen wurden 31 Prozent lebend entlassen, 45 Prozent starben und 24 Prozent wurden zum Stichtag weiterhin versorgt. Bei denen, die eine mechanische Beatmung erhielten, lag die Sterblichkeit im Krankenhaus noch höher. Hier wurden nur 20 Prozent lebend entlassen, 53 Prozent starben und 27 Prozent waren zum Stichtag der Berichterstattung noch im Krankenhaus.
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