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Als Alternative zum Versandhandel
Apotheken in Nordrhein starten gemeinsames Botendienst-Portal
Schnell, bequem und zuverlässig: Die Apotheken in Nordrhein wollen mit ihren Botendiensten dem Versandhandel das Wasser abgraben. Zu diesem Zweck haben die Apothekerverbände Aachen und Linker Niederrhein ein neues Portal geschaffen, auf dem Kunden sich einen Überblick über die entsprechenden Angebote der registrierten Vor-Ort-Apotheken verschaffen können.
Während der Coronavirus-Pandemie greifen viele Menschen auf digitale Angebote zurück, um nicht in die Geschäfte gehen zu müssen. Das macht sich auch beim Versandhandelskonzern Shop Apotheke bemerkbar: Im ersten Quartal 2020 ist es dem niederländischen Unternehmen nach eigenen Angaben gelungen, 300.000 neue Kunden für sich zu gewinnen. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019 steht demnach ein dickes Neukunden-Plus von mehr als 20 Prozent unter dem Strich.
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Die Apotheker in Nordrhein wehren sich jetzt gemeinsam gegen die Konkurrenz aus dem Ausland: Unter der Regie der Apothekerverbände Aachen und Linker Niederrhein haben sich in nur drei Wochen mehr als 320 Offizinen zusammengeschlossen mit dem Ziel, ihr Botendienst-Angebot als Alternative zum Versandhandel bekanntzumachen. Sie alle haben sich unter www.der-arzneimittelbote.de registrieren lassen. Auf der Website können Kunden zum Beispiel ihre Postleitzahl eingeben und bekommen dann eine Liste aller Apotheken in diesem Gebiet, die sich der Initiative angeschlossen haben, sowie Informationen darüber, welche Zahlungsarten sie anbieten und ob eine Vorbestellung möglich ist. Die Bestellung erfolgt auf der Seite der ausgewählten Apotheke.
Viele Vorteile für den Kunden
Weshalb Kunden den Service der Vor-Ort-Apotheken dem Versandhandel vorziehen sollten, liegt für Gabriele Neumann, Vorsitzende des Apothekerverbands Aachen, auf der Hand: „Anders als beim Versand erfolgt beim Botendienst die Auslieferung durch Boten der Apotheke. Sie unterliegen den Weisungen des Apothekenleiters. Dies unterscheidet sie grundlegend von den Mitarbeitern von Paketdiensten“, erläutert sie. Dabei halte der Bote sämtliche Vorschriften wie etwa die Kühlkettenpflicht für einige Medikamente ein, zudem erfolge die Lieferung schnell und zuverlässig.
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Das Konzept dürfte grundsätzlich auch für Apotheken im gesamten Bundesgebiet interessant sein: Vor dem Hintergrund, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erst kürzlich per Eilverordnung ein Botendienst-Honorar von 5 Euro pro Lieferung für Präsenzapotheken in Deutschland vorgeschrieben hat – zu zahlen von den Krankenkassen und privaten Versicherungen – , haben viele Betriebe ihre Lieferkapazitäten hochgefahren. Ein entsprechendes Portal, das deutschlandweit nutzbar ist, existiert aber bisher nicht.
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