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Influenzaschutz
Sollten sich Ältere mit Fluad Tetra oder Efluelda gegen Grippe impfen lassen?
Bei älteren Menschen wirkt eine saisonale Grippeimpfung meist schlechter als bei Jüngeren, gerade Ältere erkranken jedoch häufiger besonders schwer an Influenza und versterben. Was tun? Es gibt spezielle Grippeimpfstoffe, die – besonders hochdosiert (Efluelda) oder adjuvantiert (Fluad Tetra) – Mensche ab 65 Jahren besonders effektiv vor Influenza schützen sollen. Welcher ist „besser“? Und sollten sich Ältere folglich mit Efluelda oder Fluad Tetra vor Grippe schützen?
Vor allem ältere Menschen erkranken schwer an Grippe und sterben an Influenza. Den Daten der US-amerikanische Seuchenbehörde (CDC, Centers for Disease Control and Prevention) zufolge entfallen 70 bis 85 Prozent der grippebedingten Todesfälle auf die über 65-Jährigen, auch treten zwischen 54 und 70 Prozent der grippebedingten Krankenhausaufenthalte in dieser Altersgruppe auf. Auch im aktuellen Influenza-Wochenbericht (20. Kalenderwoche 2020) beschreibt die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am Robert Koch-Institut (RKI) diese „Mortalitätsverschiebung“ hin zu älteren Menschen: 86 Prozent der Todesfälle waren 60 Jahre oder älter, und über die Hälfte der Verstorbenen war sogar 80 Jahre oder älter. Senioren sind folglich – wie auch Immungeschwächte – besonders gefährdet durch Influenza, das Robert Koch-Institut empfiehlt deswegen unter anderem für alle Menschen ab 60 Jahren die jährliche Grippeimpfung.
Grippeimpfung bei Älteren weniger wirksam
Das Problem ist nur: Gerade bei Älteren wirkt eine „normale“ saisonale Influenzaimpfung oft weniger gut als bei Jüngeren. Mit zunehmendem Alter sinkt die Schlagkraft des Immunsystems, sicherlich tragen viele Faktoren dazu bei. So scheint das Immunsystem von Älteren an Flexibilität einzubüßen – in einer 2019 in Cell Host & Microbe veröffentlichten Studie (Influenza Virus Vaccination Elicits Poorly Adapted B Cell Responses in Elderly Individuals) untersuchten Wissenschaftler die Antikörper-Antwort auf eine Grippeimpfung bei älteren Menschen.
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Sie fanden, dass die Antikörper bei Betagten sich den Mutationen bei Grippeviren schlechter anpassen und ihre Antikörper schlechter an Virus-Zielstrukturen (zum Beispiel Hämagglutinin) binden konnten. Die Folge: Das Immunsystem reagiert weniger effektiv. Diese Erkenntnisse sollten bei der Impfstoffentwicklung für ältere Menschen künftig berücksichtigt werden, fanden die Wissenschaftler in Cell.
Hochdosiert oder adjuvantiert
Das haben die Impfstoffhersteller Sanofi und Seqirus bereits getan: Sanofi erhielt vor Kurzem die Zulassung für Efluelda®, Seqirus hat für Fluad Tetra® zumindest die Empfehlung der EMA (CHMP) in der Tasche. Beide Grippeimpfstoffe sind tetravalent und lediglich für ab 65-Jährige gedacht. Dabei setzt Efluelda® auf eine Hochdosis an Wirkstoff (vierfache Antigenmenge) und Fluad Tetra® auf einen Wirkverstärker (Adjuvans).
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