- DAZ.online
- News
- Wirtschaft
- „Arzneimittel-...
BAH präsentiert neue Zahlenbroschüre
„Arzneimittel-Hersteller sind Stabilitätsanker für Deutschland und Europa“
Die Pharmabranche beklagt sich zwar regelmäßig über die zahlreichen Regulierungen des deutschen Arzneimittelmarktes. Doch als Wirtschaftsfaktor hält sie sich stabil und kann sogar in der derzeitigen Coronakrise positive Entwicklungen verkünden. So steigt der Wert aller von ihr produzierten Waren beständig – und auch die Beschäftigtenzahlen gehen nach oben. Das zeigt der Blick in die jüngste Zahlenbroschüre des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller „Der Arzneimittelmarkt in Deutschland“.
Während die Bundesregierung über Konjunkturpaketen brütet und so einige Branchen auf Hilfen hoffen, präsentiert sich die Pharmazeutische Industrie inmitten der Corona-Pandemie als starker Anker. So lässt der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) am heutigen Mittwoch per Pressemitteilung verlauten, dass die Bruttowertschöpfung der Arzneimittelhersteller – also der Wert aller produzierten Waren abzüglich der Ausgaben – 2019 im Vergleich zum Vorjahr um rund eine Milliarde Euro gestiegen sei. Insgesamt ist die Bruttowertschöpfung in den letzten zehn Jahren um 17 Prozent gewachsen. Auch die Zahl der in der deutschen Pharmaindustrie Beschäftigten steigt beständig: Knapp 120.000 Menschen waren es 2019 – innerhalb der letzten fünf Jahre kletterte diese Zahl um über fünf Prozent. Die meisten dieser Arbeitsstellen finden sich in Baden-Württemberg (30.000), gefolgt von Hessen (22.300) und Nordrhein-Westfalen (12.600).
All diese Zahlen stammen aus der frisch veröffentlichen BAH-Broschüre „Der Arzneimittelmarkt in Deutschland“. Die darin enthaltenen Daten beziehen sich zwar auf das Jahr 2019 – doch auch das Krisenjahr 2020 dürfte die Branche voraussichtlich ohne Blessuren durchlaufen.
Wesentlicher Wirtschaftszweig und Jobgarant
BAH-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Cranz kommentiert die jüngste Veröffentlichung jedenfalls durchaus selbstbewusst: „Arzneimittelhersteller in Deutschland sind ein wesentlicher Wirtschaftszweig und Jobgarant in der Bundesrepublik. In Deutschland agierende Unternehmen im Gesundheitssektor, insbesondere Arzneimittelhersteller, sind nicht nur für die Versorgung der Menschen unverzichtbar. Vor allem in Krisenzeiten zeigt sich, dass sie ein Stabilitätsanker für die Standorte Deutschland und Europa sind. Das gilt es zu erhalten und auszubauen, beispielsweise über eine Anpassung der sozialrechtlichen Steuerungsinstrumente“.
Besagte Steuerungsinstrumente – also etwa Festbeträge, Rabattverträge und Preismoratorium – entlasten das deutsche Gesundheitssystem auf der einen Seite zuverlässig. Laut BAH sparte die Gesetzlichen Krankenversicherung 2019 hierdurch 22 Prozent ihrer Arzneimittelausgaben ein. Auf der anderen Seite drücken sie die Hersteller in ihrer puren Menge und ihren Überschneidungen.
Dennoch: Laut BAH-Broschüre haben die Arzneimittelhersteller im vergangenen Jahr Waren und Produkte im Wert von insgesamt 81 Milliarden Euro exportiert. Auch das entspricht einem Anstieg von 19 Prozent in den letzten fünf Jahren. Das Importvolumen belief sich auf 53 Milliarden Euro. Cranz betont, dass der Exportüberschuss von fast 30 Milliarden Euro die volkswirtschaftliche Bedeutung der deutschen Arzneimittelhersteller unterstreiche.
Die jährlich erscheinende Zahlenbroschüre des BAH enthält weit mehr interessante Daten und Fakten rund um den Arzneimittelmarkt in Deutschland. Hier steht die Broschüre zum Herunterladen bereit.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.