DAZ-Tipp

Ist Kokosöl gesund?

Stuttgart - 19.06.2020, 10:15 Uhr

Ist Kokosöl gesund oder sollte man von ihm wegen der gesättigten Fettsäuren lieber die Finger lassen? (kolesnikovserg / stock.adobe.com)

Ist Kokosöl gesund oder sollte man von ihm wegen der gesättigten Fettsäuren lieber die Finger lassen? (kolesnikovserg / stock.adobe.com)


Kokosmilch, Kokosfleisch, Kokoswasser, Kokosfett, Kokosöl und Kokosmehl: Die Kokosnuss hat so einiges an kulinarischen Produkten zu bieten. Ob Kokos schmeckt oder nicht – darüber lässt sich streiten. Offenbar aber auch über die Frage, ob die Steinfrucht gesund ist. Professor Martin Smollich und Tessa Müller beleuchten die Kokosnuss beziehungsweise das Kokosöl aus ernährungsmedizinischer Sicht in der aktuellen DAZ.

„Kokosöl wird oft als besonders gesundes Speiseöl angesehen, das vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen soll. Andererseits besteht Kokosöl hauptsächlich aus gesättigten Fett­säuren – und die sind aus kardiologischer Perspektive eher ungünstig. Wie passt das zusammen?“, fragen Professor Martin Smollich und Tessa Müller in (Un)gesundes Kokosöl – Diskussion um das kardioprotektive Potenzial des Speiseöls. Erschienen ist ihre wissenschaftliche Analyse des Kokosöls in der aktuellen DAZ 25/2020.

Der Ruf gesättigter Fettsäuren ist nicht gerade berauschend. Sie erhöhen das „böse“ LDL-Cholesterin und sind assoziiert mit kardiovaskulären Risiken. Die European Society of Cardiology (ESC) empfiehlt deswegen, nicht mehr als 10 Prozent der Gesamtenergie über gesättigte Fettsäuren zu decken. Gesättigte Fettsäuren findet man meist in tierischen Produkten, wie Wurstwaren oder Butter. Doch es gibt zwei Ausnahmen: Kakao und Kokos. Sind sie also auch Ausnahmen vom schlechten Ruf der gesättigten Fettsäuren? Mehr dazu Lesen Sie in der aktuellen DAZ: „(Un)gesundes Kokosöl  – Diskussion um das kardioprotektive Potenzial des Speiseöls“.

Produkte aus der Kokosnuss

Die Kokosnuss ist keine Nuss, sondern die einsamige Steinfrucht der Kokospalme. Bei ihr ist der Samen essbar und nicht, wie bei der Mango, das Fruchtfleisch. Die sehr harte, dicke Samenschale ist innen mit dem Endosperm des Samens, dem weißen Kokosfleisch ausgekleidet. Geraspelt und geröstet wird es gern als Snack gegessen. Im Inneren des unreifen Samens befindet sich das Kokoswasser. Mit zunehmender Reife nimmt der Anteil an Kokoswasser ab und es wird immer mehr Endosperm gebildet. Kokosmilch wird gewonnen, indem das frische Fruchtfleisch mit Wasser püriert und anschließend ausgepresst wird, sodass sich eine aromatische, milchige Flüssigkeit absetzt. Als Kopra wird das getrocknete Fruchtfleisch bezeichnet, dessen Fettgehalt bis zu 70 Prozent betragen kann. Daraus wird durch Pressen industrielles Kokosfett oder natives Kokosöl gewonnen. Bei der industriellen Verarbeitung wird die Kopra ausgepresst, das aufgefangene Öl wird raffiniert, mit Wasserdampf behandelt und in Form gegossen. Wird das frische Kokosfleisch ausgepresst oder die Kokosmilch zentrifugiert und anschließend die Fettphase dekantiert, erhält man das native Kokosöl. Der Press­kuchen wird zu Kokosmehl zermahlen. Kokosöl und Kokosfett sind bis zu einer Temperatur von 23 °C fest.


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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