Coronaviren (SARS-CoV-2) werden nach aktuellem Kenntnisstand über Tröpfcheninfektion bei direktem Kontakt übertragen, aber auch Aerosole können Infektionen begünstigen. Aerosole mit einem Partikeldurchmesser von unter 5 µm verbleiben mitunter über eine längere Zeit in der Luft, insbesondere in schlecht belüfteten Innenräumen. Unter bestimmten Voraussetzungen können aber auch Klimaanlagen dazu beitragen, dass sich Aerosole und somit Virusbestandteile in und zwischen Räumen besser verteilen können.
Ende Januar 2020 infizierten sich laut einer Studie neun Personen aus drei Familien in der chinesischen Stadt Guangzhou bei einem Restaurantbesuch mit SARS-CoV-2 aufgrund des Betriebs einer Klimaanlage (s. DAZ 2020, Nr. 23, S. 26). Ausschlaggebend soll die zirkulierende Luftströmung in den Räumlichkeiten gewesen sein. Die Klimaanlage verfügte über keine Frischluftzufuhr und so wurde kontinuierlich dieselbe Luft inklusive der Viren an den Gästen vorbeitransportiert. Im Fleischbetrieb Tönnies soll jüngst ebenfalls die Klimaanlage zum Ausbruch beigetragen haben. Auch in diesem Fall handelte es sich Presseinformationen zufolge um ein Modell ohne Frischluftzufuhr.
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