- DAZ.online
- News
- Politik
- Ärzte in Nordrhein ...
Modellprojekt zur Grippeimpfung
Ärzte in Nordrhein wollen keine impfenden Apotheker
Gestern informierten der Apothekerverband Nordrhein und die AOK Rheinland/Hamburg über die bundesweit erste Vereinbarung zur Grippeimpfung in der Apotheke. Das Echo ließ nicht lange auf sich warten: Heute kritisiert die Ärztekammer Nordrhein das Vorhaben.
Bereits im Herbst sollen die Apotheker in Nordrhein in einem Modellprojekt gegen Grippe impfen. Der örtlichen Ärztekammer passt das gar nicht: In einer am heutigen Freitag veröffentlichten Pressemitteilung zitiert die Kammer ihren Präsidenten Rudolf Henke mit den Worten: „Nur Ärztinnen und Ärzte sind qualifiziert für die Impfanamnese, den Ausschluss akuter Erkrankungen und die Aufklärung zur Impfung.“
Mehr zum Thema
Grippeimpfung in den Apotheken
Bundesweit erstes Modellprojekt steht
Modellvorhaben zur Grippeimpfung in Apotheken
Apotheker sollen 12,61 Euro für das Impfen erhalten
Zudem seien nur Mediziner in der Lage, die – nie ganz auszuschließenden – Nebenwirkungen wie zum Beispiel allergische Reaktionen zu beherrschen. Impfungen müssten daher bei Ärztinnen oder Ärzten stattfinden. „Im Übrigen zwingt niemand den Apothekerverband, bei einem solchen Modellversuch mitzuwirken – auch kein Gesetzgeber“, heißt es weiter.
Damit reagieren die Ärzte auf eine gestern bekannt gewordene Einigung zwischen dem Apothekerverband Nordrhein und der AOK Rheinland/Hamburg. Wie die Vertragspartner gemeinsam mitteilten, sollen bereits im Herbst in den Modellregionen Düsseldorf und Umgebung, Essen/Mülheim/Oberhausen, Bonn Rhein-Sieg und Rechter Niederrhein (Duisburg/Niederrhein) Apotheker die Grippeschutzimpfung verabreichen dürfen. Als Honorar sind 12,61 Euro pro Impfung vorgesehen.
Henke hat Masernschutzgesetz mit verabschiedet
In seiner Funktion als CDU-Bundestagsabgeordneter ist Henke durchaus mitverantwortlich für das Masernschutzgesetz, mit dem die Rechtsgrundlage für die Modellvorhaben für Grippeimpfungen in Apotheken geschaffen wurde. Er hatte bei der Verabschiedung im Bundestag erklärt, dass man die Auswertung der Modellprojekte abwarten wolle, um dann zu verstehen, ob die „Chancen oder die Bedenken“ bei impfenden Apothekern überwiegen.
6 Kommentare
Plan geht auf
von pi mal x am 11.07.2020 um 6:21 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Impfung im Pandemiefall braucht keine Apotheker
von Andreas Grünebaum am 10.07.2020 um 22:00 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Impfung im Pandemiefall braucht keine
von Christian Pöppl am 11.07.2020 um 8:14 Uhr
Sollen Apotheker Impfen?
von Heiko Barz am 10.07.2020 um 18:47 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Impfen durch Approbierte? Nein, Danke!
von Andreas Michael Grünebaum am 10.07.2020 um 18:35 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Impfen durch Approbierte? Nein, Danke
von Christian Pöppl am 10.07.2020 um 18:50 Uhr
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.