COVID-19-Forschung

Gute Nachrichten zu Ivermectin plus Doxycyclin

Remagen - 13.07.2020, 10:15 Uhr

In einer Studie erholten sich Patienten unter Ivermectin plus Doxycylin schneller von COVID-19 als mit Hydroxychloroquin und Azithromycin. (s / Foto: imago images / Hans Lucas)

In einer Studie erholten sich Patienten unter Ivermectin plus Doxycylin schneller von COVID-19 als mit Hydroxychloroquin und Azithromycin. (s / Foto: imago images / Hans Lucas)


Ein Studienteam aus Bangladesch und China berichtet, dass die Kombination von Ivermectin und Doxycyclin bei leichten bis mittelschwerem COVID-19 besser wirkte als Hydroxychloroquin plus Azithromycin. Die Überlegenheit betraf sowohl das Behandlungsergebnis als auch das Nebenwirkungsprofil.

Bei Suche nach potenten COVID-19-Therapeutika ist auch Ivermectin in den Fokus des Interesses gerückt. In einem Zellmodell eliminierte Ivermectin SARS-CoV-2 innerhalb von 48 Stunden so gut wie vollständig. Nun geben Ergebnisse am Menschen weiteren Anlass zur Hoffnung. Das Büro des Upazila Health & Family Planning Officers (UHFPO) in Cox's Bazar, Bangladesch und Abu Taiub Mohammad Mohiuddin Chowdhury vom First Affiliated Hospital an der chinesischen Xi’an Jiaotong-Universität, haben vom 2. Mai bis 5. Juni 2020 in Bangladesch eine Studie mit dem Antiparasitikum dazu durchgeführt (NCT04434144), und zwar in Kombination mit dem Antibiotikum Doxycyclin, und die Ergebnisse über ResearchGate geteilt.

116 Patienten mit leichtem bis mittelschwerem COVID-19

In die Studie eingeschlossen waren 116 Patienten mit einem positiven SARS-CoV-2-Test und einer leichtem bis mittelschweren Ausprägung der Krankheit. Alle wurden ambulant behandelt. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe A (n = 60) erhielt über 10 Tage 200 µg/kg Ivermectin als Einzeldosis und zweimal täglich Doxycyclin 100 mg. Gruppe B (n = 56) bekam am ersten Tag 400 mg Hydroxychloroquin und danach zweimal täglich 200 mg Hydroxychloroquin über neun Tage plus 500 mg Azithromycin täglich über fünf Tage. Das Team untersuchte die Patienten alle zwei Tage mittels Nasen-Rachenabstrich und PCR, und zwar asymptomatische ab dem fünften Tag und symptomatische ab dem zweiten nicht-symptomatischen Tag (jeweils nach dem ersten Tag der Arzneimitteleinnahme).

Nach sechs Tagen zu 100 Prozent erholt

Gruppe A (Ivermectin plus Doxycyclin) verzeichnete eine Erholungsrate von 100 Prozent mit einer mittleren symptomatischen Erholungsdauer von 5,9 Tagen und einer negativen PCR nach 8,9 Tagen. In der Gruppe B (Hydroxychloroquin und Azithromycin) lag die Erholungsrate bei 96,4 Prozent; sieben Tage dauerte die symptomatische Erholung, 9,3 Tage vergingen bis zur negativen PCR-Testung. 31,7 Prozent der Patienten in Gruppe A hatten leichte Nebenwirkungen in Form von Lethargie (14 Patienten), Übelkeit (11) und gelegentlichem Schwindel (7). In Gruppe B hatten 13 Teilnehmer leichte Sehstörungen und Kopfschmerzen, 22 vermehrt Lethargie und Schwindel, zehn gelegentliches Herzklopfen und neun litten an Übelkeit und Erbrechen. Das Studienteam aus Bangladesch und China kommt zu dem Schluss, dass zwar beide Behandlungen wirksam sind, die Kombination aus Ivermectin und Doxycyclin der Hydroxychloroquin-Azithromycin-Kombi bei leicht bis mittelschwer erkrankten COVID-19-Patienten aber überlegen ist.

Was läuft sonst noch mit Ivermectin?

Clinicaltrials.gov listet aktuell 31 klinische Studien mit Ivermectin, von denen einige bereits begonnen haben. Eine Phase I-Studie an der Universität von Bagdad (NCT04343092) wurde auch schon abgeschlossen, aber die Ergebnisse sind noch nicht publiziert. Das israelische Sheba Medical Center will bis September/Oktober 2020 eine randomisierte kontrollierte Ivermectin-Studie (NCT04429711) beendet haben. In Brasilien, das sich zu einer wichtigen Brutstätte des Virus entwickelt hat, wurde an der Universidade Federal de Sao Carlos (UFSCar) in Sao Paulo Anfang April eine Phase II-Studie mit 64 Teilnehmern gestartet (IFORS, NCT04431466). Die Studie umfasst fünf Arme, einen mit Standardbehandlung für COVID-19 und vier Ivermectin-Arme, und zwar 100 mcg/kg oder 200 mcg/kg als jeweils zwei verschiedene Regime. Primärer Zielparameter ist die Zeit bis zum negativen SARS-CoV-2 Nasen-Rachenabstrich. Vorläufige Daten werden bis Dezember 2020 erwartet.


Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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3 Kommentare

Ivermectin Covid 19

von Binder am 27.07.2020 um 18:56 Uhr

Ein Krätzemittel gegen Covid 19 erscheint logisch. Dieses Virus verhält sich ja wie innere Krätzesymptome. In Australien wurde es bereits eingesetzt. Leider fehlen hier entsprechende
Studienergebnisse.

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Hühnerbrühe plus Leberwurstbrot

von Peter am 13.07.2020 um 12:08 Uhr

Vermutlich hätte eine Kombination aus Hühnerbrühe mit Leberwurstbrot die gleichen Ergebnisse erbracht.
Was soll diese Studie, wenn nicht gegen Placebo doppelblind
kontrolliert wird. Wo bleibt die kritische Berichterstattung der DAZ?
Wie soll bitte ein Medikament gegen Krätze plus Antibiotika gegen Viren funktionieren???

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Hühnerbrühe plus Leberwurstbrot

von Nils am 13.07.2020 um 14:40 Uhr

Wieso sollte es nicht funktionieren?

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