Impfstoffherstellung

GSK steigt bei Curevac ein

Berlin - 20.07.2020, 11:45 Uhr

Das in Tübingen ansässige Biotech-Unternehmen Curevac hat derzeit eine große Anziehungskraft. (Foto: imago images / Eibner)

Das in Tübingen ansässige Biotech-Unternehmen Curevac hat derzeit eine große Anziehungskraft. (Foto: imago images / Eibner)


Der deutsche Biotech-Anbieter Curevac erhält im Zuge einer strategischen Kooperation vom britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline eine Millionensumme. Gemeinsam soll an mRNA-Technologie und Antikörpern gegen Infektionskrankheiten geforscht werden, teilen die beiden Unternehmen mit. Dabei geht es allerdings nicht um das bestehen Entwicklungsprogramm Curevacs zu einem Impfstoff gegen COVID-19.

GlaxoSmithKline (GSK) und das deutsche Unternehmen Curevac haben am heutigen Montag die Unterzeichnung einer strategischen Kooperationsvereinbarung bekanntgegeben. Sie betrifft die Erforschung, Entwicklung, Erzeugung und Vermarktung von bis zu fünf mRNA-basierten Impfstoffen und monoklonalen Antikörpern (mAbs) zur Bekämpfung von Erregern von Infektionskrankheiten. Curevacs bestehende klinische Entwicklungsprogramme zu mRNA-Impfstoffen gegen COVID-19 sowie gegen Tollwut sind der gemeinsamen Pressemeldung zufolge aber nicht Teil der Kooperation.

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GSK beteiligt sich laut Vereinbarung mit umgerechnet 150 Millionen Euro an Curevac, was einem knapp zehnprozentigen Anteil am Tübinger Biotech-Unternehmen entspricht, heißt es weiter. Außerdem erhalte Curevac eine Einmalzahlung von 120 Millionen Euro. Weitere 30 Millionen Euro soll es geben, sobald die derzeit in Deutschland im Bau befindliche industrielle Produktionsanlage von Curevac ihre GMP-Zertifizierung durch die zuständigen Behörden erhalten hat. Curevac winken überdies Meilensteinzahlungen von insgesamt bis zu 700 Millionen Euro sowie gestaffelte Lizenzgebühren für mögliche Produktverkäufe.

Roger Connor, Vorsitzender von GSK Vaccines, erklärte, die Erfahrung von Curevac ergänze GSKs eigene Expertise. Mithilfe der mRNA-Technologie hoffe man, nun gemeinsam Impfstoffe und Therapien zu entwickeln und im großen Maßstab produzieren zu können, um Infektionskrankheiten schneller als bisher behandeln und verhindern zu können.

Dr. Franz-Werner Haas, amtierender Vorstandsvorsitzender von Curevac, freut sich auf die Zusammenarbeit mit GSK: „Auf Grundlage dieser Kooperation gewinnen wir einen Partner von Weltrang, dessen Expertise und globale Ausrichtung es uns ermöglicht, unsere Plattform auszubauen und auf dieser Basis mögliche Produkte für die ganze Welt zu entwickeln.“

Im Juni war bereits der Bund bei Curevac eingestiegen, um im globalen Rennen um einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2-Infektionen eine mögliche Übernahme aus dem Ausland zu verhindern. GSK arbeitet wiederum mit Sanofi an einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus.


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