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Sonnenbrand – und jetzt?

Stuttgart - 23.07.2020, 09:15 Uhr

Sonnenbrand kann sehr unangenehm sein. Wie lässt sich Abhilfe schaffen? (c / Foto: imago images / Panthermedia) 

Sonnenbrand kann sehr unangenehm sein. Wie lässt sich Abhilfe schaffen? (c / Foto: imago images / Panthermedia) 


Schnell ist es passiert: Man hat die Intensität der Sonnenstrahlung am späten Nachmittag unterschätzt oder vergessen, den Sonnenschutz rechtzeitig zu erneuern - in der Folge hat sich ein Sonnenbrand gebildet. Was ist jetzt zu tun, damit dieser möglichst schnell abheilt?

Wem bereits während des Sonnenbadens eine Rötung der Haut auffällt, sollte sofort ein schattiges Plätzchen aufsuchen. Auch in den Folgetagen muss eine direkte Sonnenbestrahlung der betroffenen Stellen vermieden werden, um der Haut die Möglichkeit zu geben, sich zu regenerieren.

Für eine sofortige Erleichterung bietet sich das Kühlen mit feuchten Tüchern an. Zurück im Hotelzimmer sollte die Haut zunächst sorgfältig von Schweiß, Sand, Salz und Sonnenpflegeprodukten gereinigt und anschließend mit speziellen Après-Produkten gepflegt werden. Dabei handelt es sich meist um Hydrogele und O/W-Emulsionen, die feuchtigkeitsspendend wirken und so das durch die Sonne entstandene Wasserdefizit der Haut ausgleichen. Zusätze wie Vitamin A und E, Panthenol, Allantoin oder Aloe Vera wirken zusätzlich antioxidativ, entzündungshemmend und beruhigend. Der sonnenbedingte Wasserverlust muss auch innerlich ausgeglichen werden: Eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme beugt eventuellen Kreislaufproblemen vor und unterstützt die Haut in ihrem Heilungsprozess.

Lokale Antihistaminika

Wirkstoffe wie Bamipin und Dimetinden blockieren H1-Rezeptoren und hemmen dadurch vor allem den Juckreiz. Eingebettet in Gelgrundlagen sorgen sie zudem für eine angenehme Kühlung. Apothekenpflichtige Arzneimittel wie Fenistil® Gel oder Soventol® Gel sind bereits für Kinder zugelassen und können mehrmals täglich aufgetragen werden. Lediglich für Schwangere und Stillende sind diese Produkte nicht ohne weiteres geeignet. Ihnen steht als Alternative z. B. das Coolakut® Stich- und Sun Pflege-Gel zur Verfügung, das neben pflanzlichen Extrakten auch Vitamin E enthält. Es kann auch bereits bei Kindern ab sechs Monaten eingesetzt werden.

Hydrocortison-haltige Cremes

Auch die Hersteller einiger apothekenpflichtiger Hydrocortison-Zubereitungen empfehlen ihre Produkte gegen Sonnenbrand. Hydrocortison ist ein Glucocorticoid, das die Prostaglandinproduktion und damit die Entzündungsreaktion hemmt. Dies führt zu einer Linderung der Schmerzen und einem Rückgang von Schwellung und Rötung. Cremes wie Systral® Hydrocort, Ebenol® und FeniHydrocort® sind in zwei Wirkstärken erhältlich, ab einem Alter von sechs Jahren geeignet und können kurzfristig bis zu dreimal täglich aufgetragen werden. Soventol® verarbeitet den Wirkstoff in einer Cremogel-Grundlage und sorgt so für eine zusätzliche Kühlung.

Bei besonders starken Schmerzen können zusätzlich orale Analgetika eingenommen werden. Hier eignen sich vor allem Wirkstoffe wie Ibuprofen oder ASS, da sie zusätzlich entzündungshemmend wirken.

Mit dem Sonnenbrand zum Arzt?

Ein leichter Sonnenbrand erfordert keinen Arztbesuch. Ergeben sich jedoch Hinweise auf einen hohen Verbrennungsgrad und/oder einen Sonnenstich, sollte vorsichtshalber ärztlicher Rat eingeholt werden. Dies ist der Fall, wenn sich Blasen bilden oder Symptome wie Fieber, starke Schmerzen, Kreislaufbeschwerden, Übelkeit oder Erbrechen auftreten. Auch wenn sehr viele und/oder große Hautstellen betroffen sind oder es sich um Kinder unter sechs Jahren handelt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.


Annette Thomas, Apothekerin, Dozentin, DAZ.online-Autorin
redaktion@daz.online


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