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Europa: vom Drogennutzer zum Exporteur
Drogenherstellung im „industriellen Maßstab“ wird zur Umweltlast
Die illegale Herstellung synthetischer Drogen im „industriellen Maßstab“ wächst sich aus Sicht der EU-Kommission auch zum Umweltproblem aus. Jährlich würden tonnenweise chemische Abfälle illegal entsorgt, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Aktionsplan gegen Drogen in Europa.
Bei der Herstellung von einem Kilogramm Amphetamine fallen bis zu 30 Kilogramm Abfälle an. Hinzu kommen Chemikalien aus der Herstellung von Vorprodukten. Das geht aus einem am Freitag veröffentlichten Aktionsplan gegen Drogen in Europa hervor. Insgesamt entwickle sich Europa vom Kontinent der Drogennutzer zum Exporteur von Rauschgiften, sagte die für Sicherheit zuständige EU-Kommissarin Ylva Johansson. „Wir produzieren synthetische Drogen (...) im industriellen Maßstab in der Europäischen Union.“ Der Drogenhandel sei die wichtigste Geldquelle für die rund 5.000 Verbrecherorganisationen in der EU, mit denen Korruption, Auftragsmorde und andere Straftaten finanziert würden. Die illegalen Umsätze werden auf 30 Milliarden Euro geschätzt. Allein 100 Tonnen Kokain seien im vergangenen Jahr beschlagnahmt worden, sagte Johansson.
Anti-Drogen-Plan soll helfen
Der neue Anti-Drogen-Plan soll helfen, die Bürger binnen fünf Jahren spürbar besser gegen die vielfältigen Gefahren des Drogengeschäfts zu schützen – von Gesundheitsrisiken, über Gewaltkriminalität, Korruption und Drogenmissbrauch in Gefängnissen bis hin zu den Umweltlasten. Die EU-Kommission kann dabei aber nur koordinieren. Sie stellte „strategische Prioritäten“ vor, an denen sich die EU-Staaten ausrichten sollen, darunter der verstärkte Kampf gegen Drogenkartelle, der Ausbau von Gesundheitsvorsorge sowie Therapieplätzen.
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