Neuwahlen bei den Berufsorganisationen

Dittrich bewirbt sich um DAV-Vorsitz

Traunstein - 02.09.2020, 16:45 Uhr

Thomas Dittrich will sich um das Amt des DAV-Vorsitzenden bewerben. (Foto: ABDA)

Thomas Dittrich will sich um das Amt des DAV-Vorsitzenden bewerben. (Foto: ABDA)


Ende dieses Jahres werden sowohl die Positionen des ABDA-Präsidenten und des BAK-Präsidenten als auch des Vorsitzenden des Deutschen Apothekerverbands neu besetzt. Wie heute bekannt wurde, will sich um das Amt des DAV-Vorsitzenden Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbands, bewerben. Sein Stellvertreter soll der Bayerische Verbandsvorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann werden.

Nun hat sich herauskristallisiert, wer in den kommenden Jahren an der Spitze der Berufsorganisationen der Apotheker stehen könnte. Als Nachfolgerin von ABDA-Präsident Friedemann Schmidt, der schon im Dezember letzten Jahres seinen Rückzug aus der Berufspolitik erklärt hatte, warf bereits im März die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Gabriele Regina Overwiening, ihren Hut in den Ring. Nachdem kürzlich der Präsident der Bundesapothekerkammer Dr. Andreas Kiefer darüber informiert hatte, dass er nicht erneut kandidieren würde, gab Thomas Benkert, Präsident der Landesapothekerkammer Bayern, bekannt, dass er sich für das Amt bewerben werde. Auch der langjährige DAV-Vorsitzende Fritz Becker will nicht mehr antreten; mit der heutigen Ankündigung von Thomas Dittrich, als sein Nachfolger zu kandidieren, gibt es nun für alle drei Spitzenämter Bewerber – bislang ohne Gegenkandidaten.

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Thomas Dittrich, Inhaber  der Stadt-Apotheke in Großröhrsdorf, steht seit 2015 an der Spitze des Sächsischen Apothekerverbands. Derzeit gehört er neben dem DAV-Vorsitzenden Fritz Becker, dessen Stellvertreter Dr. Hans-Peter Hubmann sowie Stefan Fink und Berend Groeneveld zum geschäftsführenden Vorstand des Deutschen Apothekerverbands. Hubmann, der zeitweise selbst als neuer DAV-Vorsitzender gehandelt wurde, will wieder für das Amt des Stellvertreters kandidieren.

Dittrich: Versorgungssstrukturen stabilisieren

In seiner Pressemeldung zur Kandidatur äußerte Dittrich: „Ich halte die aktuelle Situation mit weniger als 19.000 bundesweiten öffentlichen Apotheken für äußerst alarmierend. Diesen Abwärtstrend müssen wir dringend stoppen, insbesondere um die Versorgungsstruktur auf dem Land zu stabilisieren. Dazu brauchen wir junge Apothekerinnen und Apotheker, die die Selbstständigkeit mit all ihren Risiken und Chancen suchen und eine öffentliche Apotheke übernehmen möchten.“ Weiterhin ging Dittrich auf die große Konkurrenz durch alle anderen Bereiche, in denen Apothekerinnen und Apotheker tätig sind, ein. 

In den kommenden Monaten und Jahren müsse der Berufsstand folgende Fragen stellen und im Rahmen von konkreten Veränderungen umsetzen: „Was macht den Arbeitsplatz in der öffentlichen Apotheke attraktiver? Wie können wir die Chancen der Digitalisierung und des E-Rezeptes für die Vor-Ort-Apotheke nutzen? Wie gelingt es uns, unsere pharmazeutische Kompetenz als Mehrwert für die Menschen weiter auszubauen? Wie können wir die dringend notwendigen honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen dauerhaft etablieren und dabei alle Kolleginnen und Kollegen auf diesem Weg mitnehmen?“ Das gelinge aber nur, wenn Apothekerkammern und Apothekerverbände gemeinsam diesen herausfordernden Prozess intelligent vorantrieben und die Zukunft aktiv gestalteten. „Ich bin gerne bereit, meinen Beitrag dafür zu leisten“, so Dittrich abschließend.


Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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6 Kommentare

@Heiko Barz

von Holger am 10.09.2020 um 8:42 Uhr

"Der Aphorismus soll nicht Dumme klug machen, sondern Kluge nachdenklich" (unbekannt)

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Aufgabe?

von Reinhard Rodiger am 02.09.2020 um 20:02 Uhr

Vorweg: Was soll sich ändern, wenn es die gleichen Leute bleiben?

Dass die Situation alarmierend ist seit Jahren wird erkannt.Top.

Die Kernaufgabe des DAV ist die wirtschaftliche Sicherung , das bedeutet eine wirksame Arbeitgebervertretung.Hierzu ist nichts zu hören.Welche Position zu den Lieferverträgen?

Die Vorschläge leisten bestenfalls einen indirekten Beitrag und betreffen auch Themen die andere Adressaten haben.Sie liefern aber keinen Ansatz, der ein schnelles Handeln signalisiert.Etwa Ansätze zur Sicherung der Finanzierung= Lebensfähigkeit statt Luftschlösser.Etwa das 2hm-Paket aufarbeiten. Ist es nicht zukunftsentscheidend, die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Basistätigkeit und damit die Flächendeckung auf den Prüfstand zu stellen? Für die neuen Dienstleistungen liegen die Gelegenheiten auf dem Tisch und verlangen kurzfristig Klärung : Impfen und Testen.Es ist Aufgabe eines DAV, rechtzeitig von Hoffnungen Abstand zu nehmen, wenn ihre Realisierung fraglich ist.Was wEs wäre zu schön,wenn die eigentliche Aufgabe im Mittelpunkt stünde.urde da getan?

Langer Rede kurzer Sinn, einen Aufbruch sehe ich nicht.

» Auf diesen Kommentar antworten | 4 Antworten

AW: Kandidatur?

von Holger am 03.09.2020 um 8:08 Uhr

"Beklage nicht, was nicht zu ändern ist, sondern ändere, was zu beklagen ist" (William Shakespeare)

Ihr Text wäre doch eine schöne Bewerbungsrede um dieses Amt? Mal los, nicht immer nur motzen, auch mal machen!

AW: Aufgabe Holger@

von Heiko Barz am 03.09.2020 um 10:32 Uhr

Sentenzen begnadeterDichter und Denker, auch wenn deren „Werke“ schon über 500 Jahre zurückliegen, können aber leider oft nicht realtätsbindend angewandt werden.
Viele, der hier namentlich bekannten Kommentatoren, würden sich sicher gern einer dieser verantwortungsvollen Tätigkeiten widmen, aber in den meisten Fällen verhinderten wohl berufliche Pressionen, hier maßgebend einzuwirken. Auch spricht aus vielen Kommentaren die berufliche Weitsicht, die man in den meisten Fällen nur durch ein erfülltes Arbeitsleben erwerben kann. Diese Kollegen sind dann auch meist in einem fortgeschrittenen Alter, das ein solches berufsbedingtes Arbeitsfeld in seiner Komplexität physisch wie auch psychisch kaum bewältigt werden kann.
Wenn es wie im Bundestag einen speziellen Ältestenrat gäbe, würde es sicher Interessenten geben, die sich mehr Verantwortung zutrauen, als irgendwelche „Pharmacons“ an exklusiven Orten blumig zu eröffnen.

AW: @Holger Kandidatur

von Reinhard Rodiger am 03.09.2020 um 13:34 Uhr

Danke für die Blumen.Aber das soll nur zum Nachdenken anregen und die Sinne schärfen.Es muss einfach auf den Tisch.Zum Nachlesen.Fürs Archiv.Ein Appell .Da direkteres nicht beantwortet wird,bleibt nur dieser Weg.Eigentlich schade, auch das wäre Stoff genug
Was mich angeht.Mehr als 50 Jahre nach dem Vorexamen fühle ich mich noch für Anregung und Mitdenken gut.Aber,das ist es.

"In Zeiten allgemeiner Täuschung ist es eine revolutionäre Tat, die Wahrheit zu sagen" G.Orwell

Da sollten sich welche finden.

AW: @Reinhard Rodiger

von Holger am 10.09.2020 um 8:41 Uhr

Lieber Herr Kollege Rodiger, dann sind Sie nochmal älter als ich - meine Approbationsurkunde ist von 1988. Aber dann sehe ich uns beide gemeinsam wie Statler & Waldorf in der Muppet-Show oben auf dem Balkon sitzen und kritisch-sarkastische Kommentare über das Geschehen auf der Bühne abgeben. Einverstanden?

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