Corona in der Apotheke

Adexa: Arbeitgeber sollen mehr für Sicherheit ihrer Angestellten tun

Die Apothekengewerkschaft Adexa erreichen derzeit viele Anfragen zum Arbeitsschutz in der Apotheke. Sie meint, dass viele Corona-Arbeitsschutzregeln immer noch zu schwammig formuliert seien und fordert die Arbeitgeber auf, konkret mehr für die Sicherheit ihrer Angestellten zu tun – allerdings nicht zur deren Nachteil.

Adexa: Arbeitgeber sollen mehr für Sicherheit ihrer Angestellten tun

Im August hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) eine neue „SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel“ veröffentlicht. Erstellt wurde diese unter Koordination der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). In einer Pressemeldung wies die BAuA damals darauf hin, dass „Betriebe, die die in der SARS-CoV-2-Regel vorgeschlagenen technischen, organisatorischen und personenbezogenen Schutzmaßnahmen umsetzen“, davon ausgehen können, dass sie rechtssicher handeln.

Von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) war zuvor am 2. Juli der „SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard für Apotheken“ veröffentlicht worden. Ob dieser, infolge der neuen „SARS-Cov-2-Arbeitsschutzregel“, angepasst werden muss, sollte laut BGW geprüft werden.

Am vergangenen Freitag hat sich nun die Apothekengewerkschaft Adexa – in Bezug auf die „SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel“ – zu Wort gemeldet. Sie fordert von den Arbeitgebern, mehr für die Sicherheit ihrer Angestellten zu tun. In der Adexa-Rechtsberatung würden sich derzeit die Anfragen zum Arbeitsschutz häufen. Das könnte laut Adexa daran liegen, dass die Vorschriften immer noch „schwammig“ sind. Sie plädiert für konkrete Vorgaben.

Ruhepausen für Träger eines Mund-Nasen-Schutzes!

Besonders fordert die Adexa auf Basis der BAuA-Regeln:

  • Arbeitgeber sollen ihre Fürsorgepflicht nicht vernachlässigen und Gefährdungsbeurteilungen – so konkret wie möglich – anpassen.
  • Arbeitgeber sollen für Träger eines Mund-Nasen-Schutzes für regelmäßige Ruhepausen zum „Regenerieren mit Augenmaß“ sorgen, die nicht zulasten der Angestellten gehen.
  • Generell soll geprüft werden, ob die Arbeit im Homeoffice möglich ist. Zahlreiche Warenwirtschaftssysteme würden die technischen Voraussetzungen bieten.
  • Besprechungen sollten – unter Einhaltung der Schutzvorkehrungen – auf ein Mindestmaß verringert werden.

Die Adexa betont, dass die Corona-Pandemie eine ernstzunehmende Bedrohung sei – „auch für die Gesundheit von Apothekenangestellten“. Im Grunde pflichtet sie den Vorgaben durch die „SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel“ bei, rückt aber eine Forderung wiederkehrend in den Mittelpunkt: „zusätzliche Belastungen der Beschäftigten zu berücksichtigen und auszugleichen“. So müssten durch die Arbeit in Teams Apothekenangestellte vielfach sehr flexibel sein und ihre normalen Arbeitszeitpläne verändern.

Als einen weiteren wichtigen Punkt der „SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel“ führt die Adexa auf, dass laut BAuA Pausen- und Umziehzeiten (ohne Mundschutz) entzerrt werden sollen – fügt aber an, dass auch dies nicht zum finanziellen Nachteil der Angestellten auszulegen sei.

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