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Signale von NARZ und Noventi
AvP-Insolvenz: Andere Rechenzentren gut aufgestellt
Wie erhalten Apotheken schnell Geld für neue Rezepte? Für Apotheken, die von der AvP-Insolvenz betroffen sind, ist dies eine der wichtigsten und eine sehr eilige Frage. Insbesondere die großen apothekereigenen Rechenzentren NARZ und Noventi signalisieren, dass sie dieser Aufgabe gewachsen sind. Zugleich kursieren blumige Begriffe wie „Hilfsprogramm“ und „Rettungsfonds“. Doch was ist damit gemeint?
Im Zusammenhang mit den Problemen um das Rechenzentrum AvP richtet sich die Aufmerksamkeit bisher auf die ausstehenden Zahlungen von AvP. Doch für die Zukunft der betroffenen Apotheken ist es mindestens ebenso wichtig, schnell Geld für neue Rezepte zu erhalten. In diesem Zusammenhang hatte der auf Apotheken spezialisierte Rechtsanwalt Dr. Morton Douglas den betroffenen Apothekern geraten, die Verträge mit AvP fristlos zu kündigen.
Nun suchen offenbar viele Apotheker nach einem Rechenzentrum, das schnell ihre neuen Rezepte abrechnet. Die Rechenzentren verzeichnen sehr viele Anfragen bei den Außendienstmitarbeitern. Doch vor welchen Herausforderungen steht ein Rechenzentrum, wenn plötzliche Hunderte oder gar Tausende neue Kunden bedient werden möchten? Was können umgekehrt die Apotheker in einer solchen Situation von einem Rechenzentrum erwarten? Offenbar stehen dabei zwei Aspekte im Mittelpunkt: die Kreditlinie und die technische Verarbeitungsfähigkeit.
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Die Kreditlinie und damit letztlich die Kreditwürdigkeit ist die entscheidende Voraussetzung, damit ein Rechenzentrum Zahlungen an die Apotheker leisten kann, bevor es Geld von den Krankenkassen erhält. Für viele Apotheken ist dieser zeitliche Vorsprung entscheidend für ihre Liquidität. So können sie wiederum schnell ihren Verpflichtungen beim Großhandel nachkommen. Wenn ein Rechenzentrum plötzlich sehr viel mehr Kunden hat, braucht es also eine größere Kreditlinie. Angesichts der AvP-Insolvenz dürften Banken dabei nun deutlich vorsichtiger agieren als bisher.
Frühes Angebot von Noventi
Schon sehr früh positionierte sich Noventi dazu. Die Noventi-Gruppe befindet sich im alleinigen Eigentum des FSA, eines Vereins von Apothekern. Sie ist damit ein apothekereigenes Unternehmen und nach eigenen Angaben das größte europäische Abrechnungsunternehmen im Gesundheitsmarkt. Noventi wendet sich inzwischen mit einer Medienkampagne offensiv an die AvP-Kunden. Schon am Mittwoch erklärte der Noventi-Vorstandsvorsitzende Dr. Hermann Sommer den betroffenen Apothekern: „Wir tun alles, was uns möglich ist, um ihnen zu helfen.“ Noventi habe kurzfristig ein Hilfsprogramm entwickelt, um die nötige Sicherheit und Liquidität für den laufenden Betrieb der Apotheken vor Ort sicherzustellen. Dafür stünden 250 Millionen Euro zur Verfügung. Voraussetzungen für eine Unterstützung seien der Abschluss eines Abrechnungsvertrags bei Noventi und die erste Einlieferung von Rezepten.
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