Wegen des Drucks in der Coronakrise

Niederlande: Apothekenmitarbeiter erhalten einen Bonus von 1000 Euro

Remagen - 25.09.2020, 14:15 Uhr

In den Niederlanden können Apothekenleiter einen Antrag stellen, um für ihre Mitarbeiter einen einmaligen Versorgungs-Bonus zu erhalten. (Foto: imago images / Pro Shots)

In den Niederlanden können Apothekenleiter einen Antrag stellen, um für ihre Mitarbeiter einen einmaligen Versorgungs-Bonus zu erhalten. (Foto: imago images / Pro Shots)


Apothekenmitarbeiter, die während der Coronakrise im Einsatz waren, haben in den Niederlanden Anspruch auf einen einmaligen Versorgungs-Bonus von 1000 Euro netto. Dies gab der Minister für Gesundheit, Wohlfahrt und Sport (VWS) Hugo de Jonge bekannt. Die Apotheker müssen selbst angeben, wer im Team Anspruch auf diese Belohnung hat.

Als Zeichen ihrer Wertschätzung zahlt die niederländische Regierung einen Bonus von 1000 Euro netto an Beschäftigte im Gesundheitswesen, die während dieser Pandemie unter großem Druck gearbeitet haben. Der Versorgungs-Bonus war ursprünglich nicht für Apothekenmitarbeiter gedacht, sondern unter anderem für Arzthelfer, andere Assistenten und Reinigungskräfte. Der Berufsverband der Apothekenassistenten Optima Farma fand das ungerecht und schickte im vergangenen Monat einen Brief an De Jonge mit der Bitte, die Apotheken zusätzlich in das System einzubeziehen. 

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Die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerparteien und Dachverbände KNMP, VZA, ASKA, NAPCO, NVZA und FNV Zorg & Welzijn zogen mit und reklamierten ebenfalls eine Belohnung der Apothekenteams für ihren Einsatz. Sie machten geltend, dass die 20.000 Apothekenmitarbeiter unter einer immensen Belastung stünden, weil sie in der Coronakrise ungeschützt an der Front arbeiten müssten. 

Apotheker müssen Antrag stellen

Der Minister konnte das nachvollziehen und stimmte zu. Konkret sollen die Apothekenleiter selbst entscheiden, wer im Kampf gegen das Coronavirus zusätzliche Anstrengungen in der Apotheke unternommen und Anspruch auf den Bonus hat. Sie können einen Antrag für ihre eigenen Mitarbeiter, Solo-Selbstständige und Zeitarbeiter stellen. Für jeden gezahlten Bonus erhält der Apothekenleiter außerdem einen Zuschuss, um die auf den Bonus geschuldete Steuer bezahlen zu können. Um die Gesundheitsdienstleister bei der Auswahl zu unterstützen, wer Anspruch auf die Zulage hat und wer nicht, hat De Jonge einen Leitfaden veröffentlicht.

„Bonus sehr angemessen“

Der KNMP-Vorsitzende Aris Prins freut sich darüber, dass die Arbeit in Apotheken ebenfalls von der Regierung belohnt wird. „Apothekenteams haben Tag und Nacht unermüdlich daran gearbeitet, Patienten eine gute pharmazeutische Versorgung zu bieten“, wird Prins im Pharmaceutisch Weekblad zitiert. „Wir haben gezeigt, dass die wichtige Arbeit in der Apotheke unvermindert fortgesetzt werden konnte, weshalb ein Bonus sehr angemessen ist.“


Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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