Weltstillwoche 2020

Bei Stillschwierigkeiten kann ein Brusternährungsset helfen

Stuttgart - 02.10.2020, 16:45 Uhr

Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter, der mit abgepumpter Muttermilch oder PRE-Nahrung gefüllt wird. Dieser Behälter wird auf den Brustkorb der Mutter gelegt, die dünnen Schläuche werden an den Brustwarzen befestigt, sodass beim Saugen zusätzliche Milch in den Mund des Babys fließen kann. (c / Foto: Medela Medizintechnik GmbH & Co.)

Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter, der mit abgepumpter Muttermilch oder PRE-Nahrung gefüllt wird. Dieser Behälter wird auf den Brustkorb der Mutter gelegt, die dünnen Schläuche werden an den Brustwarzen befestigt, sodass beim Saugen zusätzliche Milch in den Mund des Babys fließen kann. (c / Foto: Medela Medizintechnik GmbH & Co.)


Muttermilch ist die gesündeste Ernährung für den Säugling. Doch nicht immer klappt das Stillen einfach. Viele Frauen kämpfen, vor allem nach der Geburt, mit Stillproblemen. Was tun? Ein relativ unbekanntes Stillhilfsmittel kann helfen, die Milchbildung bei der Mutter zu unterstützen, bis das Stillen gut funktioniert.

Die Bildung von Muttermilch erfolgt in drei Phasen: Während der Laktogenese I differenzieren sich die Brustdrüsen zur Produktion von Milch. In der Laktogenese II wird die Bildung der weißen, reifen Muttermilch initiiert, und in der Laktogenese III wird die Milchbildung nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage reguliert. 

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Verzögert sich die Laktogenese II, d. h. die reife Muttermilch wird zu spät oder in zu kleinen Mengen gebildet, kann es vorkommen, dass das Neugeborene zu viel Gewicht verliert (mehr als 10 Prozent des Geburtsgewichtes sind hier der Maßstab). Dann kann es notwendig sein, mit Muttermilchersatz, sogenannter PRE-Nahrung zuzufüttern. Muss das Baby zugefüttert werden, weil die Mutter noch nicht genug Milch bildet und/oder das Baby noch nicht effektiv saugen kann, dann soll die Zufütterung an der Brust z. B. mithilfe des Brusternährungssets (z. B. von Medela, PZN 3482436) erfolgen. Auf diese Weise regt das Baby die Milchbildung an, während es zugefüttert wird. Gleichzeitig trainiert das Baby das effektive Saugen an der Brust und lernt mit der Zeit, intensiver und ausdauernder zu saugen.

Weltstillwoche 2020

Die Weltstillwoche, die in Deutschland jedes Jahr in der 40. Kalenderwoche stattfindet (weil eine Schwangerschaft 40 Wochen dauert), unterstützt das Ziel, Stillen als normale, artgerechte Ernährungsform für Säuglinge in den Mittelpunkt zu rücken. Sie bietet Müttern umfassende und geeignete Informationen, die ihnen helfen, sich für das Stillen ihres Kindes zu entscheiden. Die Weltstillwoche ist aber auch eine Plattform, um politisch aktiv zu werden. Viele Aktionen in ihrem Rahmen zielen darauf ab, geeignete gesellschaftliche Bedingungen für Familien und ihre Kinder zu schaffen.

Die Weltstillwoche 2020 steht unter dem Motto „Ökologisch, Regional und Zero Waste“. Stillen ist nicht nur gesund für Kinder und ihre Mütter. Stillen ist die umweltfreundlichste und nachhaltigste Art der Säuglingsernährung und bewahrt unseren Planeten für zukünftige Generationen. Denn Muttermilch ist ein erneuerbares Lebensmittel, das ohne Umweltverschmutzung, Verpackung oder Abfall produziert und ohne Transportwege in der benötigten Menge hergestellt wird.

Vorsicht bei Saugflaschen und Schnullern

Saugflaschen und Schnuller sollten weggelassen oder so weit wie möglich eingeschränkt werden, damit das Saugbedürfnis des Babys nur an der Brust befriedigt wird und diese dadurch zur Milchbildung stimuliert wird. Durch Zufütterung mit der Flasche wird die Brust der Mutter nicht ausreichend für die Milchbildung stimuliert. Das Baby kann das effektive Saugen an der Brust durch die Flaschenfütterung außerdem verlernen und die Brust mit der Zeit komplett ablehnen (Saugverwirrung). Selbst die intensiv beworbenen angeblichen Muttermilchsauger können zu Stillproblemen führen oder diese verstärken.



Cornelia Neth, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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