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Apotheken testen auf Corona
Boots bietet Corona-Schnelltests in Großbritannien an
Die Pharmaziekette Boots bietet in Großbritannien jetzt Corona-Tests an. Bald soll es auch Schnelltests geben, deren Ergebnisse schon in zwölf Minuten vorliegen. Das könnte Folgen für die Entscheidungen der Politik im Umgang mit Corona haben.
Während in Deutschland der Verkauf von Tests zur Feststellung einer Corona-Infektion in Apotheken nach der derzeitigen Rechtslage nicht erlaubt ist, ist man in Großbritannien weniger streng. Jedenfalls die Apothekenkette Boots hat am vergangenen Sonntag angekündigt, einen neuen Test-Service anzubieten. Losgehen soll es diese Woche in zehn Apothekenfilialen in London, Birmingham, Manchester, Edinburgh und Glasgow. Im November sollen es bereits 50 Apotheken sein – und in den kommenden Monaten wäre eine Ausweitung auf 200 Filialen möglich. Zunächst soll ein PCR-Test angeboten werden, dessen Ergebnis binnen 48 Stunden vorliegt. Wer einen solchen Test machen will, kann online ein Registrierungsformular ausfüllen und einen Termin buchen. Der Service kostet 120 Pfund (etwa 133 Euro).
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Das neue Angebot sei für Menschen ohne Symptome geeignet, die zum Beispiel vor einer Reise zu Verwandten vorsichtshalber testen lassen wollten, ob sie selbst ansteckend sein könnten. Boots-Geschäftsführer Seb James hofft, dass mit dem neuen Angebot der Druck auf den staatlichen Gesundheitsdienst, den NHS, verringert werden kann – dadurch, dass Menschen in ganz Großbritannien einen zusätzlichen Zugang zu Tests bekommen.
Und bald soll es noch schneller gehen. In den nächsten Wochen wird Boots auch neue „LumiraDx“-Geräte in ausgewählten Filialen bereitstellen, die in nur zwölf Minuten ein Testergebnis bringen. Mit dieser Schnelligkeit will man besorgte Kunden schnell beruhigen, die Testgeschwindigkeit in ganz Großbritannien „revolutionieren“ und dafür sorgen, dass das staatliche Testprogramm nicht überstrapaziert wird.
Nach wie vor gibt es in Großbritannien mit seinen knapp 67 Millionen Einwohnern nicht genug Tests. Wissenschaftliche Regierungsberater räumten erst kürzlich wieder ein, dass es „noch Raum für Verbesserungen“ bei den Tests und der Warn-App gibt.
Besonders stark betroffen von der Pandemie sind derzeit der Norden Englands, Teile von Wales und Schottland sowie Nordirland. Jeder Landesteil entscheidet über seine eigenen Maßnahmen in der Corona-Krise. Das Vereinigte Königreich ist das Land mit den meisten Todesfällen in Europa; bis Sonntag waren knapp 45.000 gemeldet worden. Auch hier wird mit einer hohen Dunkelziffer gerettet.
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