Zwischen Masken-Engpass, minderer Qualität und Missverständnissen
Am 29. Oktober wandte sich der Geschäftsführer der B&W Druck und Marketing GmbH mit einer E-Mail an die WISO-Redaktion des ZDF. Dort weist er darauf hin, dass Kunden in Folge des WISO-Beitrags über FFP2-Masken seine Firma mit Anfragen bombardiert hätten – mit dem Tenor „die vertriebenen FFP2-Masken sind minderwertiger Schund, der eigentlich gar nicht verkauft werden darf“. Offenbar beruhen solche Nachrichten auf einem Missverständnis: Das Infoportal „apotheke-adhoc.de“ habe den WISO-Bericht auf die Kurzformel gebracht: „Nur DEKRA-geprüfte Masken mit der Kennzeichnung CE 0158 dürfen in Deutschland verkauft werden.“ Der Geschäftsführer von B&W betont aber in seiner E-Mail an WISO: „Die von uns importierten FFP2-Masken haben das Konformitätsverfahren gemäß PSA-Verordnung (EU2016/425) ordnungsgemäß durchlaufen. […] Die Masken sind damit in Europa verkehrsfähig und nicht besser und schlechter als Masken, die die CE-Kennzeichnung „CE 0158“, also den NB-Code der DEKRA, tragen.“
Am 4. November antwortete die WISO-Redaktion schließlich, dass sie sehr bedaure, dass ihr Bericht zu vielen Diskussionen mit den Kunden geführt hat. Außerdem bedankte sie sich für den Hinweis auf den Artikel von apotheke-adhoc.de: „Dieser Artikel ist redaktionell unseriös zusammengefasst und ergänzt.“ Die Redaktion wolle außerdem die Anregung zur Klarstellung aufnehmen und plane für den heutigen Montag einen weiteren Beitrag zu MNS-Masken, heißt es. Man stimme B&W zu: CE-Zertifikate für FFP2-Masken mit der Kennung 2163 seien gleichwertig mit denen der DEKRA. „Das gilt auch für CE-Zertifikate anderer, deutscher oder europäischer Prüfstellen, die nach EU-Standards prüfen“, erklärt die WISO-Redaktion.
Eine zentrale Botschaft des WISO-Beitrags, über den DAZ.online ausführlich berichtet hat, war, dass wahrscheinlich auch jetzt noch 4 Milliarden ungetestete Masken im Handel sind, und auch derzeit noch legal verkauft werden dürfen. Das verunsichert natürlich die Verbraucher und mancher Apotheker dürfte sich – sollte er im Besitz solcher Masken sein – während des Beitrags gefragt haben: Sollte man bestimmte Masken nun eigenverantwortlich aus dem Verkehr ziehen? Oder droht schon jetzt der nächste Masken-Engpass und man wird bald wieder dankbar sein, überhaupt noch über – auch möglicherweise minderwertige – Masken zu verfügen? Das möchte DAZ.online von Ihnen wissen: