Magazin WISO im ZDF

Woran Verbraucher sichere Atemschutzmasken erkennen können

Stuttgart - 10.11.2020, 14:30 Uhr

Wichtig ist nicht nur der Unterschied zwischen OP- und Atemschutzmasken, sondern auch der Unterschied in der Kennzeichnung von FFP2- oder KN95-Standard. Außerdem bieten Masken mit Ventil keinen Fremdschutz. (p / Foto: Dan74 / stock.adobe.com)

Wichtig ist nicht nur der Unterschied zwischen OP- und Atemschutzmasken, sondern auch der Unterschied in der Kennzeichnung von FFP2- oder KN95-Standard. Außerdem bieten Masken mit Ventil keinen Fremdschutz. (p / Foto: Dan74 / stock.adobe.com)


Das ZDF-Magazin WISO hat sich am vergangenen Montag – wie bereits angekündigt – erneut dem Thema (FFP2-)Masken angenommen. Auch ein Apotheker kommt zu Wort. Dieses Mal beleuchtet das ZDF vor allem die Frage, wie Verbraucher sichere Atemschutzmasken erkennen können. Es weist aber auch auf den grundsätzlichen Unterschied zwischen OP- und FFP2-Masken hin.

Zwei Wochen sind seit dem ersten Bericht im ZDF-Magazin WISO über FFP2-Masken vergangen, die derzeit sehr gefragt seien. Quintessenz des ersten Berichts war, dass Milliarden solcher Masken zu Beginn der Corona-Pandemie ungeprüft in den Handel gelangt sind, also nicht den üblicherweise erforderlichen Standards entsprechen. „Auf wenige Beiträge wurde ich so oft angesprochen, wie auf diesen Film“, erklärte Moderator und Redaktionsleiter Marcus Niehaves nun am Montag im zweiten Beitrag zum Thema (ab Minute 7:48). Auch bei DAZ.online stieß die begleitende Berichterstattung auf großes Interesse – nicht nur vonseiten der Apotheker, sondern auch der Kunden. WISO wiederum habe nicht nur Zuschriften von besorgten Menschen, sondern auch verunsicherten Apothekerinnen und Apothekern erhalten. Das Verbraucher-Magazin wollte deshalb klären: Wie erkenne ich eine sichere Maske?

Nach der Anmoderation heißt es schließlich im Film, dass beim Thema Masken selbst Apotheker allzu oft überfordert seien. „Als Apotheker war das zu Anfang ausgesprochen schwierig“, erklärt der Apotheker Franz-Joseph Cüppers vor der WISO-Kamera. Er bezieht sich auf die Situation zu Beginn der Pandemie, als der Markt praktisch leergefegt gewesen sei, „ob zertifiziert oder nicht, war in dem Fall auch keine Frage“, sagt er. Die Situation würde sich nun normalisieren, wobei aber die Lager voll seien, vor allem mit nicht zertifizierten Masken, wie er andeutet.

Wie man als Verbraucher also eine sichere Maske erkennt, mit dieser Frage hat sich WISO schließlich an Sven Schibilsky von der Marktüberwachungsbehörde in Düsseldorf gewandt: Bei einer FFP2-Atemschutzmaske sei zunächst 

  • das CE-Kennzeichen
  • mit der zugehörigen vierstelligen Kennnummer aufgedruckt, welche für die Prüfstelle stehe. Daneben sei die Maske aber auch immer mit
  • den Daten des Herstellers gekennzeichnet,
  • außerdem mit einer Modellnummer.

Was ist aber nun mit den Masken, die im Rahmen der Corona-Pandemie kein CE-Kennzeichen tragen (CPA)? 

Wann man nach zusätzlichen Dokumenten fragen sollte

Immerhin 8 Milliarden Atemschutzmasken ohne CE-Kennzeichen sollen im Rahmen der Pandemie nach einer Schätzung der DEKRA nach Deutschland importiert worden sein – „90 Prozent aus China“, welche meist an der Kennzeichnung „KN95“ erkennbar sind. Solche Masken sind keineswegs automatisch schlechter als europäische FFP2-Masken, aber eben nur, wenn sie den geforderten Standard einhalten, erklärt Schibilsky. Dass der Standard bei solchen Masken eingehalten wird, das müssen schließlich Händler wie die Apotheker mit entsprechenden Dokumenten sicherstellen. Beispielsweise bei der DEKRA haben laut WISO in den vergangenen sechs Monaten gerade einmal 300 von 2.000 Masken entsprechende Tests, die zu einem solchen amtlichen Dokument führen, bestanden.

Atemschutzmasken in der Corona-Pandemie

Welche Verantwortung liegt beim Apotheker?

Sollte ein Händler also die amtliche Bestätigung nicht vorlegen können, lautet der Rat der DEKRA eindeutig: „Dann würde ich auf jeden Fall davon absehen, diesen Kauf durchzuführen“, erklärt DEKRA-Geschäftsführer Jörg-Timm Kilisch. Wer erst zu Hause feststelle, Masken ohne entsprechende Dokumente erworben zu haben, dem rät er „wirklich“ davon ab, die Masken zu tragen, da sie keinen Schutz nachweisen könnten – „ab in den Müll“.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


7 Kommentare

FFP2 Masken mit CE Zeichen

von Armando am 17.11.2020 um 13:35 Uhr

Ich hatte bei foryoursafety.de einige Masken gekauft. Bei der FFP2 Produktbeschreibung wird genau erklärt, dass die Produkte von einem notified Body der EU geprüft wurde. In diesem Fall CE 2163.

Wenn man nach "notified body EU" bei Google sucht, findet man relativ schnell die Auflistung der Institute und deren 4-stellige Nummer.

Am besten die Seite der ec.europa.eu nehmen.

Dort sind alle Institute zu finden.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

FFP2 Masken

von Helena Turek am 12.11.2020 um 16:43 Uhr

Toll, wenn man sich die zertifizierten Masken, die einen selbst schützen, auch leisten kann: Und dann auch noch mehrere zum Wechseln und auf Vorrat. . Ich kann das nämlich nicht !
Ich bin 55 Jahre, habe nach zwei Herzinfarkten 7 Stents, eine angeborene Hertkkappenunsuffienz plus Asthma und lebe wegen 70%uger Schwerbehinderung und Erwerbsunfähigkeit von Grundsicherung
Damit ist es kaum möglich, sich abwechslungsreich gesund zu ernähren, zumal ich einige Medikamente zum Teil selber bezahlen muss. Eigener Internetanschluss , Desinfektionsmittel oder FFP2 Einmalmasken für 5,00 Euro pro Stück ist da nicht drin !!
Schwarzarbeit zur Aufbesserung der Kasse auch nicht !
Also Darwinsches Gesetz zur Eindämmung der Überbevölkerung ????
Na vielen Dank .....auch an unsere Regierung !
Grundsicherung und Hartz 4 sind menschenverachtend und unwürdig !
Ich habe mir meine Erkrankung auch nicht ausgesucht und gewünscht;
Habe nie geraucht, war nie übergewichtig, habe immer Sport gemacht und mich um eine gesunde Ernährung und Lebensweise bemüht.....aber
" total am Arsch " !!!!
Es interessiert NIEMANDEN !!!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

CE-Liste wie in der WISO-Sendung angegeben ist nicht zu finden

von Thomas am 12.11.2020 um 10:28 Uhr

Weiss jemand den Link direkt auf die CE-Liste, um herauszufinden, welche Masken man benutzen kann und welche nur das CE Zeichen vorgeben? Diese Liste war auch nach langer Suche nicht aufzufinden.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

VIRMASKO

von SInnig Erika am 11.11.2020 um 7:16 Uhr

Habe bei ViRMASKO N95 Masken gekauft ohne CE Kennzeichen . Trage sie gern. Die Firma hat dszu Prüfberichte von Dekra und ausführliche Beschreibungen des Maskenmaterials veröffentlicht.
Bitte teilen Sie mir mit, ob diese Masken bedenkenlos getragen werden können

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

NANDO Datenbank

von Meiner am 11.11.2020 um 7:07 Uhr

Der Link auf die NANDO Datenbank ist sicherlich hilfreich, da er nur die benannten Stellen listet, die nach der Verordnung für persönliche Schutzausrüstung (PSA) prüfen. Jedoch muss man hier diejenigen rausfiltern, die auch "Equipment providing respiratory system protection" prüfen können bzw. dürfen. Wenn Apotheker einen Ausdruck dieser Stellen vorliegen hätten, wäre ein weiterer Schritt getan.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Atemschutzmasken

von Stefan am 11.11.2020 um 3:37 Uhr

Eine Übersicht über die Masken, die ok sind, zu bekommen, ist einfach nicht mehr möglich. Nicht bei 8 Mrd. Masken die in Umlauf sind. Man sollte es den Menschen leichter machen und die Firmen konkret benennen, bei denen man die Masken mit ruhigem Gewissen kaufen kann.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Atemschutzmasken

von Fidelio am 07.12.2020 um 20:43 Uhr

Sehe ich auch so, ich suche nach bezahlbaren und gleichzeitig sicheren FFP2 Masken, es gibt Tests, TV Berichte darüber und Ergebnisse, aber welche, das ist nicht zu finden. Bei 8 Mrd. Masken will wohl niemand darauf sitzen bleiben, oder dafür verantwortlich sein.

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.