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Corona-Tests in Schweizer Apotheken
„Der Testraum ist im Moment für mich der sicherste Ort in der Apotheke“
Kommen Antigen-Schnelltests auf SARS-CoV-2 künftig auch in deutschen Apotheken zur Anwendung? Eine DAZ-/DAZ.online-Live-Session am gestrigen Abend, moderiert von DAZ-Chefredakteur Dr. Armin Edalat, klopfte ab, welche Pflichten und auch Chancen das für die Apotheken mit sich bringen könnte. Einen kleinen Vorgeschmack auf das Szenario „Coronatests in Apotheken“ lieferte eine Kollegin aus der Schweiz.
Natalia Blarer Gnehm ist Geschäftsführerin der TopPharm Europaallee Apotheke in Zürich und Projektverantwortliche beim Apothekerverband Zürich für das Projekt Corona-Testung in Apotheken. Ihre Apotheke ist eine von vier Pilotapotheken, die seit einem Monat SARS-CoV-2-Tests anbieten. Sie liegt im Stadtzentrum von Zürich, direkt neben dem Hauptbahnhof. Mit elf Mitarbeiterinnen, davon vier Apothekerinnen, und 84 Quadratmetern Fläche nennt Blarer Gnehm sie „eher klein“. Die Apotheke erbringt schon seit Längerem diverse Dienstleitungen, darunter auch Impfungen.
Corona-Tests in Apotheken
Dürfen die Kollegen im Ausland testen?
Für die Corona-Testung brauchen die Apotheken in der Schweiz eine Genehmigung der Kantonsärztin. In einem halbtägigen Zertifikatskurs an einer Pflegefachschule wird gelernt, wie man den Abstrich korrekt durchführt und wie man sich selbst adäquat schützt. Alle Mitarbeiter müssen dafür geschult werden. Die notwendige Schutzausrüstung müssen die Apotheken selbst beziehen. Im Falle von PCR-Testungen muss außerdem die Zusammenarbeit mit einem Labor geregelt sein.
Wo wird getestet?
Bis vor einer Woche hat die Züricher Apothekerin die Tests noch in einem kleinen, fensterlosen Raum in der Apotheke durchgeführt, der mit einem Luftreinigungsgerät ausgestattet ist. Nach jedem Test musste alles gründlich desinfiziert werden. Seit einer Woche testet sie draußen auf dem Europaplatz in einem „Weihnachtshäuschen“, das heißt einer Holzbude, wie sie auf Weihnachtsmärkten üblich ist. In einer anderen Pilotapotheke werde im Hinterhof in einem Zelt getestet, berichtet sie weiter. Die Bedingung für die Bewilligung zum Testen verlange nur, dass eine adäquate Infrastruktur vorhanden sein muss, egal, ob drinnen oder draußen. Der Eigenschutz und Fremdschutz der zu testenden Personen müsse jedoch gewährleistet sein, zum Beispiel durch Trennung der Ströme der zu testenden von den anderen Apothekenkunden.
Großer administrativer Aufwand
In ihrer Apotheke werden aktuell innerhalb von sechs Stunden 40 bis 50 Tests am Tag durchgeführt. Damit sind eine Apothekerin und eine Pharmaassistentin beschäftigt. Blarer Gnehm spricht von einem „großen administrativen Aufwand mit zahlreichen Formularen“. Es gibt ein Patientenformular, ein Analyseformular für das Labor für PCR-Tests und ein Ergebnisformular für Schnelltests, das die Kunden dann in den Apotheken direkt mitbekommen. Alle Formulare wurden vom kantonsärztlichen Dienst validiert und abgesegnet.
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