Ab 2021

Zur Rose plant mit Krankenkassen digitale Gesundheitsplattform in der Schweiz

Berlin - 13.11.2020, 15:15 Uhr

Walter Oberhänsli, CEO (links) und Stefan Feuerstein, Präsident des Verwaltungsrats Zur Rose Group AG. (Quelle: Geschäftsbericht 2019 - Zur Rose Groug AG)

Walter Oberhänsli, CEO (links) und Stefan Feuerstein, Präsident des Verwaltungsrats Zur Rose Group AG. (Quelle: Geschäftsbericht 2019 - Zur Rose Groug AG)


Die Zur Rose Gruppe, Mutterkonzern des Versenders DocMorris, will offenbar künftig verstärkt im Schweizer Gesundheitsmarkt wildern: Wie der Konzern informiert, plant er, dort im zweiten Quartal 2021 mit einer eigenen digitalen Gesundheitsplattform an den Start zu gehen. Kooperationspartner sind die Krankenkassen Allianz Care, CSS und Visana, mit denen Zur Rose dafür zunächst ein neues Gemeinschaftsunternehmen gründen will.

„Erstmals werden in der Schweiz Partner aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens zusammenarbeiten, um gemeinsam ein Unternehmen zum Betrieb einer integrierten digitalen Gesundheitsplattform zu gründen“, kündigen die Zur Rose Gruppe, Allianz Care, CSS und Visana in einer gemeinsamen Pressemitteilung an. Ziel ist demnach eine „verbesserte Qualität der Behandlung und effizientere Prozesse“. Zunächst sei jedoch die Freigabe durch die nationalen Wettbewerbsbehörden nötig.

Die Plattform stehe allen Akteuren des Gesundheitswesens offen, schreiben Zur Rose und Co.: Versicherern, Ärzten, Spitälern, Apotheken und anderen Anbietern. Der Mitteilung zufolge will unter anderem das Ärztenetzwerk mediX das Konstrukt nutzen. Dr. Felix Huber, Präsident von mediX schweiz, wird wie folgt zitiert: „Die Gesundheitsplattform hebt sich gerade deshalb von anderen Initiativen ab, weil sie Leistungserbringer wie die Ärzteschaft aktiv in die Entwicklung und Ausgestaltung der Plattform einbezieht.“ Der Verein mediX schweiz ist nach Angaben auf seiner Website ein Zusammenschluss von neun regionalen Ärztenetzen. „Die angeschlossenen Gruppen- und Einzelpraxen befinden sich in allen Landesteilen der Schweiz und bieten eine umfassende Gesundheitsversorgung“, heißt es dort.

Die Plattform-Partner wollen nach eigenen Angaben „Kundinnen und Kunden bei der Organisation ihrer persönlichen Gesundheitsversorgung und bei sämtlichen Etappen einer Behandlung“ unterstützen. Die Gesundheits-Dienstleistungen stehen demnach rund um die Uhr über eine Smartphone-App zur Verfügung. Genannt werden die Klärung allgemeiner Gesundheitsfragen, ein digitaler Symptom-Check, das Vereinbaren von Arztterminen – und natürlich das Bestellen von Medikamenten.

Zur Rose kümmert sich um technische Infrastruktur

Die Technologie für den Betrieb der Plattform wird der Mitteilung zufolge teilweise neu entwickelt, wobei „insbesondere die Zur Rose Group ihr umfassendes Know-how als Technologieprovider beim Aufbau von eHealth-Ökosystemen“ einbringen soll. Die Zur Rose-Tochter eHealth-Tec ist unter anderem mit der technischen Umsetzung des E-Rezept-Projekts der Techniker Krankenkasse in Deutschland betraut. Zur Rose wird also nicht nur Mitbetreiber einer Plattform sein, die medizinische Leistungen vermittelt, sondern auch noch selbst die technische Infrastruktur liefern.

Zunächst richtet sich die neue Plattform den Angaben zufolge nur an „in der Schweiz wohnhafte Personen“. Auf Anfrage der AZ teilte die zuständige Presseagentur mit, dass eine Ausweitung der Plattform etwa auf Deutschland noch nicht geplant, aber theoretisch denkbar sei.


Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Multi-Plattform

von Roland Mückschel am 13.11.2020 um 15:42 Uhr

Warum gründet Zur Rose nicht einfach eigene
Krankenversicherungen? Mit billigem Beitrag.
KFG, Kasse für Gesunde.
Und wer schwächelt wird zu anderen Versicherungen
abgeschoben.

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