Vertreterversammlung der Apothekerkammer des Saarlands

„Wir sind besser als der Versandhandel“

Berlin - 20.11.2020, 12:15 Uhr

Die Apothekerkammer des Saarlands mit Sitz in Saarbrücken hielt ihre Vertreterversammlung am vergangenen Mittwochabend online ab. (Foto: petair / stock.adobe.com)

Die Apothekerkammer des Saarlands mit Sitz in Saarbrücken hielt ihre Vertreterversammlung am vergangenen Mittwochabend online ab. (Foto: petair / stock.adobe.com)


Die Apothekerkammer des Saarlands veranstaltete am Abend des 18. November ihre Vertreterversammlung online. Präsident Manfred Saar sprach den Wandel an, in dem sich Apotheken befinden, und äußerte motivierende Worte über die Verantwortung, die den Pharmazeuten in der Pandemie zukommt. Die Modellprojekte zur Grippeschutzimpfung laufen erfolgreich, noch sind Apotheker für die Impfung ausgestattet.

„Wir leben in einer Zeit des Umbruchs und der Veränderung, beschleunigt durch Corona“, bemerkt Manfred Saar, Präsident der Apothekerkammer des Saarlands, in seiner Eröffnungsrede bei der Vertreterversammlung am vergangenen Mittwoch. Apotheker seien gefordert, dort Aufklärungsarbeit zu leisten, wo Corona-Leugner bewusst oder unbewusst ihre eigene Gesundheit und die der anderen aufs Spiel setzten. „Hier müssen wir Überzeugungsarbeit leisten und unsere Fachkenntnisse und Autorität in die Waagschale werfen.“ Die Apotheke vor Ort müsse Ihre Trümpfe – Zuverlässigkeit, Schnelligkeit, Kompetenz – ausspielen und zeigen: „Wir sind besser als der Versandhandel.“

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Bedingt durch die Pandemie sprenge die Nachfrage nach Grippeimpfstoff alle Erwartungen und es sei abzusehen, dass Apotheker:innen nicht alle Impfwilligen mit Impfstoff versorgen oder impfen können. Der Modellversuch zu Grippeschutzimpfungen in öffentlichen Apotheken verlaufe im Saarland dennoch erfolgreich. In der Vorbereitung für das Projekt konnte sich der Saarländische Apothekerverein vorab 5.000 Grippeimpfstoffdosen sichern, sodass die Pharmazeut:innen derzeit für das Impfen ausgestattet seien.

Wie der Geschäftsführer der Apothekerkammer, Carsten Wohlfeil, berichtete, haben beim Modellprojekt mit der AOK bisher 274 Patienten die Vakzination in der Apotheke in Anspruch genommen. „Tote waren bisher noch nicht zu beklagen“, fügte Wohlfeil mit Verweis auf die Kritik des Hausärzteverbands hinzu. Insgesamt sei die Reaktion der Ärzteverbände gemäßigt, einige Mediziner stünden dem Modell sogar wohlwollend gegenüber. Alle Beteiligten, vor allem die Patienten, zögen aus der Grippeschutzimpfung in der Apotheke Vorteile. Als positiv erachtet er die konstruktive Zusammenarbeit mit der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland. Die Vorarbeit der Kollegen in Nordrhein habe die Realisierung des Modellvorhabens im Saarland zudem erleichtert, so Wohlfeil.


Marius Penzel, Apotheker
redaktion@daz.online


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