Für Risikogruppen

FFP2-Maskenausgabe verzögert sich

Stuttgart - 01.12.2020, 16:59 Uhr

Der Start der Ausgabe von FFP2-Masken für Risikogruppen kann sich laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bis weit in den Dezember hinein verschieben. (x / Foto: imago images / Christian Spicker)

Der Start der Ausgabe von FFP2-Masken für Risikogruppen kann sich laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bis weit in den Dezember hinein verschieben. (x / Foto: imago images / Christian Spicker)


Nach einer Sitzung des Corona-Kabinetts am gestrigen Montag sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn anlässlich einer Pressekonferenz zum geplanten Aufbau einer Nationalen Gesundheitsreserve, dass sich der Start der Ausgabe von FFP2-Masken an Risikogruppen bis in den Dezember hineinziehen könne. Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, spricht von einer Herausforderung für die Apotheken – schließlich gilt es, 400 Millionen Masken zu verteilen.

Nach Vorstellung der Bundeskanzlerin und der Regierungschefs der Länder sollte bereits Anfang Dezember die Ausgabe von FFP2-Masken an gefährdete Personen starten. Pro Person sind 15 Masken vorgesehen, für jede Winterwoche eine, ebenso eine geringe Eigenbeteiligung. Jetzt wird sich der Start der versprochenen Ausgabe der Schutzmasken laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bis weit in den Dezember hinein verzögern.

In einer Rechtsverordnung auf der Grundlage des dritten Bevölkerungsschutzgesetzes erarbeitet das Bundesgesundheitsministerium derzeit noch Details zur Umsetzung der Maskenausgabe. Darin werden Einzelheiten etwa zum anspruchsberechtigten Personenkreis, zum Vertrieb, zur Abgabe der Schutzmasken in Apotheken und zum Preis geklärt.

Welche vulnerablen Gruppen einen Anspruch auf diese FFP2-Masken haben, hat vor Kurzem der Gemeinsame Bundesausschuss bekanntgegeben. Demnach sind etwa 27,35 Millionen Menschen potenziell anspruchsberechtigt. Dazu gehören 23,7 Millionen Personen ab 60 Jahren und jüngere Menschen mit bestimmten Risiken, wie zum Beispiel Diabetes mellitus Typ 2, Schlaganfall, Herzinsuffizienz, einer Risikoschwangerschaft oder Übergewicht (BMI ab 30). Auch Krebspatienten unter Chemo- oder Radiotherapie sowie COPD- und Asthma-Patienten fallen unter die Risikogruppen. 

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Der Bundesgesundheitsminister betonte bei der gestrigen Pressekonferenz zum Aufbau einer Nationalen Gesundheitsreserve, dass es hier um die Ausgabe von 400 Millionen Schutzmasken gehe. Auch wenn jeder Einzelne 15 Masken erhalten soll, so müsse man doch sicherstellen, dass jeder Unterstützung erhalte und keiner zu kurz komme. Die Aufgabe zu beschreiben sei „schnell gemacht“, sagte Spahn. Die Umsetzung Zug um Zug werde sich aber bis weit in den Dezember hineinziehen. Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums bestätigte auf Anfrage der DAZ, dass der Bund mit Apotheken und Kassen weiterhin die konkrete Umsetzung berate. Der Plan bleibe, mit der Maskenausgabe im Laufe des Dezembers zu beginnen.

Die Masken stammen aus dem Maskenbestand des Bundes. Vor der Ausgabe werden sie noch einem Qualitätssicherungsverfahren unterzogen. Denn das BMG räumt auf seiner Webseite ein, dass etwa 20 Prozent der im Frühjahr eilig beschafften Masken nicht den Normanforderungen entsprechen.

Ungeklärt: Anspruchsberechtigung und Eigenanteil

Die Apotheken sind als Ausgabestellen für die Masken geplant. Jede Apotheke müsse im Schnitt 15.000 Masken ausgeben, erklärt dazu Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, in der „Rheinischen Post“ aus Düsseldorf. „Das ist schon eine Herausforderung.“ Geklärt werden müsse außerdem, wie die Anspruchsberechtigung nachzuweisen sei: Stellen die Ärzte ein Rezept aus – oder ist das eine Aufgabe für die Kassen? „Vermutlich werden es die Krankenkassen werden, weil die Ärzte nicht mit noch mehr Bürokratie belastet werden sollen“, sagt Preis. Dieser Bezugsschein müsse dann in der Apotheke vorgewiesen werden, um an die Masken zu kommen. 

Als weiteres Problem nennt Preis den geplanten Eigenanteil: Mittlerweile koste eine FFP2-Maske im Schnitt 5 Euro. Die Abrechnung der Zuzahlung könne eigentlich nur, wie auch bei Arzneimittelrezepten üblich, über die Apothekenrechenzentren erfolgen – „dort hat man Erfahrung mit Kassen und Selbstbeteiligung“.


Robert Hoffmann, Redakteur DAZ.online
redaktion@daz.online


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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12 Kommentare

FFP2 Masken

von Susanne Porth am 15.12.2020 um 13:49 Uhr

Vorhin in der Apotheke die bereits angekündigten FFP2 Masken abgeholt. Hauchdünne Einwegmasken , hergestellt natürlich in China...viel zu klein für ein etwas breiteres Gesicht. Gummis zu eng, ziehen einem die Ohren vor bis zum Anschlag. Herr Spahn, vielleicht hätte es auch deutsche Hersteller gegeben, die solche Masken herstellen. Ich jedenfalls kann mir nicht erklären, was an diesem hauchdünnen Ding besser sein soll, als an einer dicken Stoffmaske. Schade - viel Geld herausgeschmissen für Billigware.

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Das kann ja heiter werden....

von Kerstin am 10.12.2020 um 6:26 Uhr

Bis " wir" ( chronisch Kranke) eine dieser Masken bekommen vergehen Monate ! Ich bin ziemlich entsetzt wie die Umsetzung stattfinden soll denn wir sollen " ALLE" Menschenansammlungen meiden!Sollen das Haus so wenig wie möglich verlassen,Kontakte meiden und dann soll sich jeder der einen Anspruch hat (weil Krank)mit Hunderten in eine Reihe stellen....UNSINN.Was ist denn mit den ganz alten Menschen die sich nicht stundenlang anstellen können, Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte etc etc....extra zum Arzt laufen um ein Rezept zu holen werden gerade die nicht die es sowieso am schlimmsten betrifft.Ein Vorschlag wäre ; Vllt könnten die Krankenkasse , das Versorgungsamt diese an Menschen mit Chronischen Leiden und Behindertenausweis ab 50 Prozent VERSCHICKEN!Schließlich ist gerade denen bereits bekannt wer chronische Krankheiten hat. Der Vorschlag eine Abholperson zu schicken ist absoluter Quatsch die meisten arbeiten dann sollen sich diese entweder zu unmöglichen Zeiten in die Menge stellen und dort Stunden mit warten verbringen.Ich persönlich würde meine Tochter NIE bitten mir eine solche Maske zu holen ( hätte Angst das sich mein Kind dort ansteckt )ich bestelle mir lieber eine online und vllt wird genau mit dem gerechnet?! Wie erwähnt und erwartet werden wir die so und so schön gebeutelt sind durch Krankheiten wenig Einkommen nochmals hinten an gestellt weil die UMSETZUNG in Deutschland nicht klappen kann!Es gibt so viele Langzeitarbeitslose die mindestens einen erlernten Beruf haben die würden mit Handkuss gerne kurz angelernt werden und gegen LOHN ( keine Almosen) bei Gesundheitsämtern , Apotheken, AOK,Versorgungsämter ( in Homeoffice oder extra bereitgestellten Räumen ) arbeiten .Ich Ahne das auch DAS Simple verschicken , austeilen , bereitstellen scheitert!!!!Hier zählt das MOTTO nicht bemühen sondern MACHEN !Viele Möglichkeiten schaffen um alle zu versorgen.....viele Möglichkeiten gäbe es . Alles in einen Apotheker- Raum zu schieben nach dem Motto ; IHR macht jetzt mal wird nicht klappen weil es nicht klappen kann und alles kurz vor Weihnachten .In dieser Zeit rennen alle zum Arzt um Rezepte über die Feiertage zu holen damit die Medikamente nicht ausgehen .Mal schauen wie toll die Menschen es finden wenn sie stundenlang draußen in der Kälte stehen müssen um ein einziges Medikament für sich zu erhalten.Wie immer wird ein Plan herausgegeben der in keiner Weise ein Plan ist! Schrecklich ! Wie immer bleiben wir chronisch Kranken und Behinderten die letzten die versorgt werden!

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Masken von Herrn Gesundheitsministerium Spahn ab 60. Jahre für Risikopersonen.

von Brigitte Michel-Hörner am 09.12.2020 um 22:11 Uhr

Herr Spahn bevor man was verkündet, wäre es vielleicht gut, erst abklären wie es funktioniert.
Vorradsverteilung und Aufklärung der Abwicklung.
Nicht was versprechen und keine Ware reichlich auf Lager.
Braucht man einen Gesundheitspass?
Oder einen Schwerbehinderten Ausweis?
Arztbrief usw.
Ich würde mir ein Konzept wünschen
Vielen Dank

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Masken

von Olga Anders am 09.12.2020 um 21:14 Uhr

Der Weg..die Masken zu bekommen..wird absichtlich so kompliziert gemacht...dass die Mehrheit der Leute diese Prozedur überhaupt nicht schafft und verzichtet darauf.
Und zahlen müssen wir auch noch.....
Herr Minister Spahn..sie können sich ihre Masken in ihren A...h stecken.

Ich verzichte...

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Masken von Spahn versprochen

von reiner am 09.12.2020 um 13:27 Uhr

Es wird schon lange davon geredet. Heute erst wieder gehört, dass über 60-jährige bis zum Fest 3 Masken erhalten sollen, aber wie? Wie kommen die Dinger zu mir? Davon wird kein Wort fallen gelassen. Wird wohl nicht passieren. Alles nur Propaganda .

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FFP2 Masken

von Rova am 08.12.2020 um 15:27 Uhr

Wenn selbst eine Beschaffung und Verteilung der Masken nicht, bzw. nur schleppend organisiert werden kann, wer soll dann noch daran glauben, dass es mit einem Corona Impfstoff funktioniert. Da wo es um Beschränkungen der Bürger geht, ist man schnell bei der Sache. Dort wo es um Logistik geht, kriegt man nichts gebacken.

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Politikversagen

von Horst Schäfers am 08.12.2020 um 11:12 Uhr

Die Kette der Unfähigkeiten der Politik und ihrer Behörden zeigt sich doch durch die Corona Pandemie deutlich.
Inzwischen leben wir über 10 Monate mit dem Problem und die Politik hat auf voller Breite versagt.
1. Die Nachverfolgung von Infektionsketten ist nicht erfolgreich angegangen worden
2. Die Ausrüstung der Schulen mit Digitaltechnik ist seit 20 Jahren möglich, aber auch dieses Jahr nicht erfolgt
3. Die Corona "APP" ist ein Flopp, weil nur wenige Freiwillige sich eintragen.
4. Die Gerichte genehmigen auch weiterhin Demonstrationen mit großen Menschenmengen, obwohl die Teilnehmer sich nicht an die Maskenpflicht u.a. halten.
- (Satire: Man stelle sich mal vor es gäbe einen Krieg, dann hätten wir nicht mal die Mittel zur Verteidigung und auch ein Suizid entfiele mangels Gift)

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FFP2 Masken

von Wagner am 05.12.2020 um 1:33 Uhr

Bis die Ausgabe der FFP2 Masken endlich geregelt ist, sind viele Menschen der Risikogruppen erkrankt und vielleicht verstorben.
Es ist nicht zu fassen, wie mit einfachen Menschen umgegangen wird.
Aber TUI oder Lufthansa erhalten ganz schnell Hilfe. Unfassbar wie “kleine” Menschen behandelt werden.

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Masken

von Hannelore am 03.12.2020 um 14:40 Uhr

Man schafft es nicht pünktlich die Masken zu verteilen.und so kompliziert man muss sich ein Rezept von der Krankenkasse besorgen.vuele kranke haben einen schwerbehinderten Ausweis.das müsste doch reichen den Ausweis in der Apotheke vorzuzeigen..brrrr..aber 600 Euros an Beamte im Bundestag zu überweisen steuerfrei das geht fix ohne Umstände...ich bin stinksauer...

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Masken

von Astrid am 02.12.2020 um 17:39 Uhr

Das Logo finde ich zwar auch gut aber was sind das wieder für Unkosten die letztendlich die Gemeinschaft zu tragen hat und das über die Apotheken abzuwickeln wäre für mich in Ordnung wenn der Hausarzt ein Rezept ausstellt ist doch alles gesichert

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Geil!

von Dr. Baehs am 02.12.2020 um 9:12 Uhr

Mir standen die Tränen in den Augen, eine sehr humorvolle Aufarbeitung. Die Idee mit dem Bundesadler ist vorzüglich. Der Vertriebsweg Apotheke für die Ausgabe aber nicht. Sind die Gemeinden nicht bessert den sozialen Gegebenheiten vertraut? Über die Bürgerbüros wäre eine Ausgabe doch sinnvoll und auf kurzem Dienstweg machbar. Brief an Bezugsberechtigte inkl. Time Slot zur Abholung. Pavillon auf den leeren Parkplatz und fertig. Und Scheiss auf die Zuzahlung. Die Bürokratie dahinter Frist doch die Einnahme auf...

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Maskenausgabe

von Gerhard Zück am 01.12.2020 um 23:58 Uhr

"weil die Ärzte nicht mit noch mehr Bürokratie belastet werden sollen"....aber Apotheker sollen das tun dürfen ?
Vermutlich gegen "angemessene" Entlohnung. ?
https://www.duden.de/rechtschreibung/Bezugsschein
https://de.wikipedia.org/wiki/Bezugsschein
https://de.wikipedia.org/wiki/Lebensmittelmarke#Bundesrepublik_Deutschland_1990_–_2017
Nicht nur der Blockwart entsteht neu : " gehöret die alle zu Ihne ?" " Wo kommt denn des Auto her ?" " Sind die bei Ihne zu Besuch "?
Wenn die Bundesmasken ausgehen, darf ich dann den Überschuss der im März bestellten und im Mai (zu spät) gelieferten FFP2-Masken auf Bezugsschein abgeben ?
Oder wird punktgenau abgerechnet: Lieferung/Bezugsscheine ? Akutversorgung ??
Normalerweise würde ich nach Bremer Erfahrungen einen Korb zur Selbstbedienung rausstellen und auf irgenwie geartete Honorare verzichten - die Masken sollten vielleicht noch ein Bundes-Hologramm erhalten, das vor dem Verticken über Schwarzmarkt schützt.
Nur so ein Gedanke...

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