Modellprojekt mit der AOK

Grippeschutzimpfungen jetzt auch in Niedersachsens Apotheken möglich

Berlin - 18.12.2020, 15:30 Uhr

LAV-Chef Berend Groeneveld war einer der Ersten, die sich im Rahmen des Modellprojekts mit der AOK Niedersachsen von einer Apothekerin gegen Grippe impfen ließ. (Foto: tmb / DAZ.online)

LAV-Chef Berend Groeneveld war einer der Ersten, die sich im Rahmen des Modellprojekts mit der AOK Niedersachsen von einer Apothekerin gegen Grippe impfen ließ. (Foto: tmb / DAZ.online)


Im Rahmen des Modellprojekts „Grippeschutzimpfungen in Apotheken“ in Niedersachsen können sich volljährige AOK-Patientinnen und -Patienten in den teilnehmenden Apotheken gegen Grippe (Influenza) impfen lassen. Darüber informiert der Landesapothekerverband Niedersachsen.

Wie der Landesapothekerverband (LAV) Niedersachsen am heutigen Freitag in einer Pressemitteilung schreibt, können sich künftig Versicherte der AOK Niedersachsen in teilnehmenden Apotheken im Bundesland gegen Grippe impfen lassen. Den Anfang machte demnach Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des LAV und Patientenbeauftragter des Deutschen Apothekerverbands (DAV). Er war der erste Impfpatient von Ina Bartels, LAV-Vorstandsmitglied und LAV-Patientenbeauftragte, die an dem Projekt teilnimmt.

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„Mit dem Modellprojekt wollen wir die Risikopatienten erreichen, die bislang nicht von den Arztpraxen erreicht wurden. Dazu gehören Menschen ab 65 aufwärts, die den Gang zum Arzt bislang scheuten oder auch gar keine Arztkontakte haben“, sagt Groeneveld. „Ebenfalls für berufstätige Risiko-Patienten, die es aus zeitlichen Gründen nicht immer in die ärztlichen Sprechstunden schaffen, kann das Angebot eine gute und sichere Alternative sein.“ Der LAV-Chef gehört seit diesem Jahr selbst zur Risikogruppe. Für ihn war es seine erste Grippeschutzimpfung.

Die an dem Projekt „Grippeschutzimpfung in Apotheken“ teilnehmenden Apotheken werden gut auf das Impfen vorbereitet, schreibt der Verband. Zunächst müssen sie laut LAV Schulungen der Apothekerkammer Niedersachsen absolvieren, eine Kombination aus Theorie- und Praxisunterricht in enger Zusammenarbeit mit Ärzten. „Im Praxisteil zeigt ein Arzt, wie das Ansetzen der Spritze und das Impfen funktioniert“, berichtet Apothekerin Bartels. „Dann wird das Spritzen geübt, entweder mit Kochsalzlösung untereinander, was freiwillig war, oder an einem Impfarm-Dummy.“ Eine weitere Voraussetzung für die teilnehmenden Apotheken am Modellprojekt ist der Beitritt der Vereinbarung, die der LAV und die AOK Niedersachsen getroffen haben. Im Rahmen des Projekts können deshalb nur volljährige AOK-Patienten geimpft werden. Die teilnehmenden Apotheken sind durch ein Plakat am Schaufenster erkennbar oder können bei der AOK Niedersachsen erfragt werden.

Wieder genug Impfstoffdosen verfügbar

Groeneveld hofft, dass viele Risikopatienten sich für diese Grippesaison noch gegen Grippe impfen lassen werden – ob nun beim Arzt oder im Rahmen des Modellprojekts: „Nachdem im Frühherbst die Nachfrage an Grippeschutzimpfungen hoch war und auf dem Markt keine Impfstoffdosen verfügbar waren, erleben wir derzeitig wieder ein sinkendes Interesse. Durch die Nationalreserve der Bundesregierung sind genug Einzel-Grippeimpfstoffdosen für die Apotheke wieder vorrätig, so dass die Belieferung der Arztpraxen mit Großpackungen gewährleistet ist und es zu keiner Konkurrenz mit den Arztpraxen kommen kann. Wir übernehmen den Auftrag der Politik gerne, gemeinsam mit den Ärzten den Infektionsschutz der Bevölkerung zu verbessern. Nach derzeit geltender wissenschaftlicher Meinung kann eine durchgeführte Grippeimpfung den Krankheitsverlauf einer eventuellen Corona-Erkrankung abmildern. Die Grippe ist eine sehr ernstzunehmende Krankheit. Ich kann Risikopatienten nur empfehlen, sich gegen Influenza impfen zu lassen.“


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