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Neue Coronavirus-Variante
Experten erwarten keine Beeinträchtigung der Impfwirkung
Kurz vor dem wahrscheinlichen Beginn von COVID-19-Impfungen in Deutschland verunsichern Berichte über eine neue Coronavirus-Variante in Großbritannien. Was bedeutet das für die Wirksamkeit der Impfstoffe?
Seit dem 8. Dezember läuft in Großbritannien die bisher größte Impfinitiative in der Geschichte des Nationalen Gesundheitsdiensts NHS. Die Briten verwenden den COVID-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Jetzt entdeckten Wissenschaftler eine neue Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 im Land. Was bedeutet das für die Wirksamkeit des Impfstoffs?
Experten erwarten, dass sich die derzeit in Großbritannien zirkulierende neue Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 vermutlich zunächst nicht nachteilig auf die Wirksamkeit der Vakzine auswirken wird. „Ich sehe da derzeit keinen Grund für Alarm“, sagt Professor Richard Neher vom Biozentrum der Universität Basel. Auch Dr. Andreas Bergthaler von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (CeMM) in Wien hält die derzeitige Entwicklung nicht für „wahnsinnig alarmierend“. Dass Mutationen auftauchen, sei nicht ungewöhnlich, derzeit wisse man nicht, ob die beobachteten Veränderungen die Eigenschaften des Erregers überhaupt entscheidend beeinflussen.
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Seit einigen Wochen breitet sich im Südosten Englands eine Coranavirus-Variante aus, die ersten Erkenntnissen zufolge ansteckender ist als bisherige Varianten. Dass sie sich besonders schnell ausbreite, sei grundsätzlich plausibel, sagt Neher. Wenn sich das bestätige, seien deutlich schärfere Maßnahmen nötig, um die Ausbreitung einzudämmen. Denkbar sei aber auch, dass die derzeitige verstärkte Ausbreitung dieser Variante letztlich Zufall sei und etwa auf ein Superspreading-Event zurückgehe.
Auch der Berliner Virologe Professor Christian Drosten hatte auf Twitter darauf hingewiesen, dass die Mutationen dem Virus nicht zwingend einen Vorteil gegenüber anderen Varianten verschafften. In Deutschland sei die neue Variante bisher nicht festgestellt worden. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte betont, es gebe keine Hinweise darauf, dass die Mutation schwerere Krankheitsverläufe oder eine höhere Sterblichkeitsrate auslöse oder dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien.
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