AZ-Tipp Kommunikation

Richtig zuhören

Traunstein - 21.12.2020, 13:45 Uhr

Wer zuhört, wird zum Empfänger für neue Perspektiven und bekommt eine Einladung in die Welt des Gegenübers. (Foto: Adam Gregor / stock.adobe.com)

Wer zuhört, wird zum Empfänger für neue Perspektiven und bekommt eine Einladung in die Welt des Gegenübers. (Foto: Adam Gregor / stock.adobe.com)


Bei Kommunikationstrainings liegt der Fokus meist auf dem Sprechen. Doch genauso wichtig ist, dem Gegenüber richtig zuzuhören. Denn dadurch erhalten wir notwendige Informationen und nur so kann aus einem Gespräch eine Win-win-Situation werden.

Ein Zitat des Dalai-Lama lautet: „Wenn du etwas sagst, dann wiederholst du nur das, was du sowieso schon weißt. Aber wenn du zuhörst, dann kannst du noch Neues erfahren.“ Gut zuzuhören ist keineswegs uneigennützig. Ob Vor­lesung, Hörbuch, Musik oder Podcast – Zuhören bildet, unterhält, erweitert den Horizont und dient der Verständigung. Etwa 85 Prozent von dem, was wir wissen, haben wir durchs Zuhören gelernt. Gehörtes hat einen Einfluss auf unsere Gefühle. Das ruhige Atmen eines Kindes, Wellenrauschen oder Vogelgezwitscher bleibt nicht ohne innere Resonanz.

Es gibt einige Belege dafür, dass gekonntes Zuhören zum Erfolg beiträgt. Harvard-Verhandlungsforscher William Ury hat zum Beispiel festgestellt, dass gute Zuhörer schneller und effizienter zu einem guten Verhandlungserfolg kommen als diejenigen, die viel argumentieren und unbedingt überzeugen wollen. Wer zuhört, wird zum Empfänger für neue Perspektiven und bekommt eine Einladung in die Welt des Gegenübers. Er hat mehr Informationen und kann dadurch bessere Entscheidungen treffen.

Echtes aufmerksames Zuhören ist mühsam. Wir müssen Informationen verarbeiten, gegen Langeweile ankämpfen und die Ablenkungen wie Handy, Fernseher und Radio ausblenden. Gedanklich abzuschweifen ist da ein Leichtes, denn auch in unserem Kopf ist viel los. Wir sind ständig dabei, innerlich zu bewerten und zu kommentieren, was der andere sagt. Oft sind die inneren Selbstgespräche so dominant, dass für andere Informationen kein Platz bleibt. Um gut Zuzuhören, müssen wir den inneren Lärm abstellen. Wir sollten gedanklich und emotional voll bei der Sache und damit beim anderen sein.

Im Apothekenalltag ist es meist hektisch und der Austausch von Informationen läuft nebenbei, trotzdem sind die Inhalte relevant. Um die Übermittlung zu sichern, sollten Sender und Empfänger darauf achten, dass der Empfänger auch aufnahmebereit und nicht durch andere Dinge abgelenkt ist.

Wie Sie das erreichen und welche 8 Tipps Sie zum aufmerksameren Zuhörer machen, beschreibt AZ-Autorin Anja Keck in ihrem Beitrag in AZ 2020, Nr. 52-53, S. 6:

Wie Sie aus einem Gespräch eine Win-win-Situation machen

Die Kunst des Zuhörens


Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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