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Ergebnisse der DAZ.online-Umfrage
Warum Apotheken punktuell die „kostenlose“ Maskenabgabe verweigern
Es geht „nur“ um drei FFP2-Masken, die berechtigte Personenkreise kostenfrei bis zum 6. Januar 2021 von Apotheken ausgehändigt bekommen sollen. Doch die Ausgabe dieser jeweils drei Masken hat es in sich – das zeigen die zahlreichen Kommentare unserer Leser:innen, aber auch die Ergebnisse der DAZ.online-Umfragen. Eine dabei wiederkehrende Erkenntnis ist im Rahmen der Corona-Krise keine neue: Einheitliche „Spielregeln“ hätten Kund:innen und Apotheker:innen viel Ärger ersparen können.
Aus einer aktuellen DAZ.online-Umfrage geht hervor, dass bei der Abgabe „kostenloser“ FFP2-Masken nur knappe 20 Prozent der Apotheken bislang keine Patient:innen zurückweisen mussten. Diese Frage war immer wieder öffentlich diskutiert worden, weil einerseits befürchtet wurde, manche Kund:innen könnten das kostenlose Masken-Angebot ausnutzen und eine Art Apotheken-Hopping betreiben – schon in einer vorausgegangenen Umfrage hatten von 1.342 Umfrage-Teilnehmer:innen 68 Prozent angegeben, in der Apotheke Maßnahmen gegen Mehrfachabgaben zur ergreifen. Auf der anderen Seite wurden immer wieder Stimmen laut, manche Apotheken könnten den pauschal an die Apotheken ausgezahlten Masken-Lohn einfach „einstreichen“, ohne sich bei der Masken-Ausgabe zu engagieren.
Aus einer weiteren vorausgegangen DAZ.online-Umfrage ging allerdings auch hervor, dass am ersten Ausgabe-Tag der „kostenlosen“ Masken noch 30 Prozent der Apotheken auf ihre Lieferungen warteten. Währenddessen gaben bereits 51 Prozent an, nochmal Masken nachbestellen und alle Kund:innen versorgen zu wollen – selbst wenn sie dabei nichts verdienen sollten.
Aufgrund solcher inkohärenten Bilder in den Medien und Erfahrungen in der Praxis, hat DAZ.online sich mit weiteren Fragen an seine Leser:innen gewandt. Wie viele Kund:innen wurden von Apotheken nun tatsächlich schon zurückgewiesen und wie erklären die Apotheken in solchen Fällen ihr Handeln?
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Aus welchen Gründen auch immer – von 911 Teilnehmer:innen gaben aktuell 69 Prozent an, dass sie einen Bruchteil ihrer Kund:innen bei der „kostenlosen“ Masken-Abgabe in ihrer Apotheke schon abweisen mussten. 11 Prozent gaben sogar an, schon mehr als die Hälfte der Kund:innen abgewiesen zu haben. Knappe 20 Prozent wiesen niemanden zurück (s.o.).
„Keine Stammkunden“ – von 20 Prozent zurückgewiesen
Fast 50 Prozent der Fälle (von 986 Umfrageteilnehmer:innen), in denen Kund:innen zurückgewiesen wurden, waren laut der aktuellen DAZ.online-Umfrage schließlich darauf zurückzuführen, dass die Kund:innen, nicht die Kriterien für die kostenlose Masken-Abgabe erfüllten. 20 Prozent gaben als Grund zudem an, dass es sich nicht um Stammkund:innen gehandelt habe.
Gute 12 Prozent hatten der Umfrage zufolge ihren Kund:innen erklärt, die Abgabe sei begrenzt, um die Versorgung aller Risikopatient:innen zu sichern. 9 Prozent hatten es dagegen tatsächlich mit Kund:innen zu tun, die schon mehrfach da gewesen waren. Gute 4 Prozent erklärten, dass die Apotheke Verluste mache, wenn sie weitere „kostenlose“ Masken abgebe, während 5 Prozent noch andere Gründe anführten, mit denen sie die Kund:innen zurückwiesen („Sonstiges“).
Eine Apothekerin schickte eine Schilderung ihrer aktuellen „Masken-Situation“ schriftlich an DAZ.online – diese erscheint, angesichts der Umfrage-Ergebnisse, gut als Beispiel zu dienen: „Unsere Maskenlieferung ließ auf sich warten: Wir hatten am Dienstag noch keine Ware zur Verfügung, denn aufgrund des großen Paketaufkommens vor Weihnachten traf die Lieferung verzögert ein. Wir haben zu 90 Prozent Stammkunden und deshalb eine Liste für die Reservierungen angefertigt. Alter und Erkrankungen sind uns i.d.R. bekannt, nur die Namen (keine Adressen) evtl. noch die Telefonnummer werden vermerkt, sowie die Menge der zustehenden Masken. Einige Patienten wurden dann von uns angerufen, damit sie nicht mehrfach nachfragen und sich nicht mehrfach vor der Türe anstellen müssen. Bei der Abgabe wird der Empfang vom Patienten gegengezeichnet, natürlich unter Einhaltung der Datenschutzregelungen. Auf diese Weise wollen wir deutlich machen, dass die Abgabe „kontrolliert“ verläuft, was immer dies im Zusammenhang mit dieser Aktion bedeuten soll – uns mehrfache Anforderungen also nicht entgehen können. So manche Apotheken nutzen die Chance sofort die Patienten an sich zu binden, indem sie Gutscheine verteilen und den Patienten damit suggerieren, dass diese sich nun verpflichten, die Masken ab Januar genau in diesen Apotheken zu holen. Sonst droht ihnen die ewige Maskenverdammnis. Wie weit dies überhaupt zulässig ist – ich weiß es nicht.“
14 Kommentare
der offensichtlich vorgeschobenen Argumentation ...
von Helmuth Schumacher am 04.01.2021 um 7:38 Uhr
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Masken
von Ulrike Benz am 01.01.2021 um 15:28 Uhr
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unberücksichtigte Personenkreise
von Nobody am 25.12.2020 um 13:39 Uhr
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Maskenausgabe
von Margit Güssfeldt am 25.12.2020 um 10:30 Uhr
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Maskenverweigerer der anderen Art
von Michael Büscher am 22.12.2020 um 14:51 Uhr
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AW: Zeit genug?
von Thomas Eper am 22.12.2020 um 15:49 Uhr
AW: .... Zeit genug...
von Michael Büscher am 22.12.2020 um 16:58 Uhr
AW: Maskenverweigerer der anderen Art
von Ursula Weilbächer am 22.12.2020 um 22:58 Uhr
Keine Aufklärung!
von Thomas Eper am 22.12.2020 um 12:57 Uhr
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Kund:innen und Genderwahn
von Uwe Dietze am 22.12.2020 um 12:08 Uhr
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AW: Kund:innen und Genderwahn
von Timur J am 22.12.2020 um 13:42 Uhr
Maskenausgabe
von Conny am 22.12.2020 um 7:13 Uhr
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AW: Maskenausgabe
von Rudi Renn am 22.12.2020 um 8:15 Uhr
AW: Maskenausgabe
von Kevin Chiang am 22.12.2020 um 11:22 Uhr
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