Amyloid-Plaques

Wissenschaftler bringen Morbus Alzheimer mit Feinstaubbelastung in Verbindung

Dießen am Ammersee - 22.12.2020, 13:45 Uhr

Bei Menschen, die in Regionen mit erhöhter Feinstaubbelastung leben, konnte eine um zehn Prozent erhöhte Amyloid-Konzentration nachgewiesen werden. (Foto: marog-pixcells / stock.adobe.com) 

Bei Menschen, die in Regionen mit erhöhter Feinstaubbelastung leben, konnte eine um zehn Prozent erhöhte Amyloid-Konzentration nachgewiesen werden. (Foto: marog-pixcells / stock.adobe.com) 


Bei einer Studie konnten Wissenschaftler der Universität von Kalifornien den Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und einem erhöhten Risiko von Amyloidablagerungen im Gehirn zeigen, welche als charakteristisch für Morbus Alzheimer gelten.

Das Deutsche Ärzteblatt zitiert einen Bericht der US-amerikanischen medizinischen Fachzeitschrift „The Journal oft the American Medical Association“ (JAMA), in dem über neue Ergebnisse zur Alzheimerforschung berichtet wird. Die Langzeitstudie IDEAS (Imaging Dementia – Evidence for Amyloid Scanning) des „American College of Radiology“ untersucht rund 18.000 Senioren über 65 Jahre mit kognitiven Beeinträchtigungen. Dabei wurden mithilfe der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) Amyloidablagerungen im Gehirn sichtbar gemacht. Diese Amyloid-Plaques gelten neben Tau-Fibrillen als eine der beiden Charakteristika für Morbus Alzheimer: Das bei Alzheimer-Erkrankten nicht mehr auf natürliche Weise abgebaute Beta-Amyloid bildet Proteine, die verklumpen und unauflösliche Ablagerungen zwischen den Nervenzellen bilden. 

Bei 70 Prozent der Demenzpatienten der PET-Untersuchung und der Hälfte der Teilnehmer mit milden kognitiven Einschränkungen wurden laut Ärzteblatt Amyloide im PET gefunden. Wissenschaftler vom „Memory and Aging Center“ der Universität von Kalifornien in San Fran­cisco haben die Ergebnisse jetzt mit den Daten zur Luftverschmutzung an den Wohn­orten der Teilnehmer in Beziehung gesetzt. Dabei konnten sie feststellen, dass bei Teilnehmern, die in Regionen mit erhöhter Feinstaubbelastung leben, eine um zehn Prozent erhöhte Amyloid-Konzentration, insbesondere mit den Beta-Amyloid-Plaques, nachgewiesen werden kann.

Zusammenhang schon länger vermutet

Die Vermutung, dass zwischen Luftverschmutzung und der Alzheimer-Erkrankung ein Zusammenhang besteht, ist nicht ganz neu: „Diese Studie liefert zusätzliche Belege für eine wachsende und konvergente Literatur, die von Tiermodellen bis zu epidemiologischen Studien reicht und darauf hinweist, dass Luftverschmutzung ein bedeutender Risikofaktor für Alzheimer-Krankheit und Demenz ist", bestätigt Dr. Gil Rabinovici, Studienleiter des Memory and Aging Centers laut einer Pressemitteilung der „University of California“.


Mareike Spielhofen, Autorin, DAZ.online
daz-online@deutscher-apotheker-verlag.de


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