Seit 1. Januar 2021

1,5 Prozent mehr Gehalt für Apothekenangestellte und Azubis

Berlin - 04.01.2021, 16:30 Uhr

Die Gehälter für Apothekenangestellte sind zum Jahreswechsel in den meisten Kammerbezirken um 1,5 Prozent gestiegen. (m / Foto: imago images / Oliver Langel)

Die Gehälter für Apothekenangestellte sind zum Jahreswechsel in den meisten Kammerbezirken um 1,5 Prozent gestiegen. (m / Foto: imago images / Oliver Langel)


Zahlreiche Angestellte und Auszubildende in den Apotheken bekommen jetzt mehr Gehalt: Zum Jahresbeginn sind in 15 der 17 Kammerbezirke – ausgenommen sind Nordrhein und Sachsen – die Gehälter um 1,5 Prozent gestiegen. Die Apothekengewerkschaft Adexa weist überdies darauf hin, dass es für einen Corona-Bonus noch nicht zu spät ist: Er kann noch bis Ende Juni steuerfrei ausgezahlt werden. 

Ende 2019 hatten der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) und die Apothekengewerkschaft Adexa einen zweistufigen Gehaltstarifvertrag mit zweijähriger Laufzeit bis Ende 2021 abgeschlossen. Bereits zum 1. Januar 2020 waren die Gehälter um 1,9 Prozent gestiegen – zudem gab es einen Urlaubstag dazu.

Zum Jahreswechsel zündete nun die zweite Stufe: Seit dem 1. Januar bekommen Approbierte und weiteres pharmazeutisches Personal nochmals 1,5 Prozent mehr. Auch die Ausbildungsvergütung für Pharmazeuten und Pharmazeutinnen im Praktikum, PTA-Praktikant:innen und PKA-Azubis ist entsprechend gestiegen.

Approbierte im 1. Berufsjahr bekommen nun beispielsweise ein Bruttomonatsgehalt von 3.582 Euro, ab dem 11. Berufsjahr 4.343 Euro. Für PTA steigt das Tarifgehalt auf 2.149 Euro im ersten und zweiten Berufsjahr – das Maximum erreichen sie ab dem 15. Berufsjahr mit 2.783 Euro. Sämtliche Stufen des Gehaltstarifvertrags finden Sie hier. 

Ausnahmen: Nordrhein und Sachsen

Der Tarifvertrag gilt in fast allen Kammerbezirken. Eine Ausnahme bildet Nordrhein, wo im Tarifvertrag mit der TGL statt einer zweiten Stufe eine stärkere anfängliche Erhöhung vereinbart wurde. Zudem konnte die Adexa hier erstmals eine Zulage für Filialleiter:innen durchsetzen. Ausgenommen ist auch Sachsen. Hier habe die letzte Verhandlungsrunde am 16. Dezember 2020 noch keinen Abschluss ergeben, teilt Adexa mit.

Tanja Kratt, Leiterin der Adexa-Tarifkommission und Vorstand der Apothekengewerkschaft, erklärt: „Es ist ein glücklicher Umstand, dass wir für den weit überwiegenden Teil des Bundesgebietes schon vor der Pandemie Tariferhöhungen für 2021 vereinbart hatten. So sind die Gehaltserhöhungen bereits seit Ende 2019 planbar.“

Corona-Bonus verlängert

Kratt und ihr Vorstandskollege Andreas May appellieren zudem an Arbeitgeber:innen, die bislang noch keinen Corona-Bonus an ihre Angestellten ausgezahlt haben. Schließlich hatte es der Dezember in sich – die Schutzmaskenausgabe hat die Apothekenteams in Atem gehalten. „Von vielen Mitgliedern und Nichtmitgliedern haben wir gehört, dass  trotz der Belastung durch die Pandemie kein Corona-Bonus ausgezahlt wurde. Bis Anfang November lag der Anteil derer, die profitiert haben, laut unserer Online-Umfrage noch unter 20 Prozent“, so Kratt und May. „Daher ist es sehr begrüßenswert, dass die Frist, in der ein steuerfreier Bonus von bis zu 1.500 Euro ausgezahlt werden kann, im Jahressteuergesetz bis zum 31. Juni 2021 verlängert wird. Wer also seine Beschäftigten noch nicht für ihren Einsatz unter erschwerten Bedingungen honoriert hat, sollte dies in der ersten Jahreshälfte nachholen.“


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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