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LAV Baden-Württemberg
Auch jetzt noch gegen Grippe impfen lassen
Noch gibt es wenige Influenzainfektionen, das RKI meldet für die 51. Kalenderwoche gerade einmal 23 labordiagnostisch bestätigte Grippefälle. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg erinnert, dass auch jetzt eine Grippeimpfung noch sinnvoll ist.
Wann der Höhepunkt der Grippewelle erreicht ist, weiß man immer erst hinterher, genauso, wie schlimm eine Influenzawelle verläuft. Bislang gebaren sich die Grippeviren in diesem Winter zahm, und noch hat die Grippewelle nicht begonnen. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am Robert Koch-Institut (RKI) meldete für die 51. Kalenderwoche 23 labordiagnostisch bestätigte Influenzainfektionen, wie sich die Grippe über die Feiertage und den Jahreswechsel entwickelt hat, wird der nächste Influenzawochenbericht zeigen. Derzeit dominiert in den Kliniken SARS-CoV-2, wenn es um schwere Atemwegserkrankungen (SARI) geht (68 Prozent aller SARI-Patienten).
Auch jetzt ergibt eine Grippeimpfung noch Sinn, daran erinnert der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV). Selbst wenn das RKI als optimalen Impfzeitpunkt die Monate Oktober und November nennt, ist bereits nach zehn bis 14 Tagen nach Grippeimpfung ein ausreichender Impfschutz aufgebaut. „Für die wichtige Grippeschutzimpfung ist es deshalb auch heute noch nicht zu spät“, sagt der LAV. Er fährt mit dieser Empfehlung auf gleicher Linie wie das RKI. In früheren Gesprächen mit dem Robert Koch-Institut erklärte eine RKI-Sprecherin sogar, dass selbst nach Start der Grippewelle noch geimpft werden kann: „Generell kann auch noch im Verlauf der Grippewelle geimpft werden, auch bis deutlich nach dem Gipfel“, so das RKI. Des Weiteren gibt es keinen festen Termin, bis zu dem eine Impfung noch empfohlen wird, was daran liegt, dass die jeweiligen Höhepunkte der Grippewelle regional unterschiedlich sein können. Insbesondere bei „Personen mit Risikofaktoren würde man sicher eher noch impfen als bei gesunden Jüngeren“, so das RKI. Zu Patienten mit Risikofaktoren zählen solche, die an Grunderkrankungen leiden, wie Diabetes mellitus, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), Multiple Sklerose, oder deren Immunsystem geschwächt ist – sei es durch Arzneimittel (beispielsweise Glucocorticoide) oder durch eine Infektion mit HIV.
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