- Nach Verdünnung ist es möglich, sechs Dosen aus einer Ampulle zu entnehmen, wenn für alle sechs Dosen Spritzen/Nadeln mit einem Totvolumen von insgesamt maximal 35 µl verwendet werden.
- Verwerfen Sie Ampullen und ihren Inhalt, wenn die verbliebene Impfstoffmenge darin nicht für eine volle sechste Dosis (0,3 ml) ausreicht.
- Verwenden Sie nicht mehrere Ampullen, um in der Summe eine zusätzliche Dosis zu erhalten.
- Verwerfen Sie unbenutzten Impfstoff sechs Stunden nach der Verdünnung.
- Lesen Sie die Produktinformation für vollständige Anweisungen.
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Feindosierungsspritzen nötig
EMA: Comirnaty können sechs Dosen entnommen werden
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat am heutigen Freitag empfohlen, die Produktinformation des Biontech/Pfizer-Impfstoffs gegen COVID-19 zu aktualisieren. Damit soll klargestellt werden, dass jede Impfampulle sechs statt fünf Dosen enthält. Allerdings nur, wenn bei der Entnahme Spritzen und/oder Nadeln mit geringem Totvolumen verwendet werden.
Die EMA hat nun klargestellt, was schon seit einer Weile praktiziert wurde: Ja, es ist möglich, eine sechste Dosis aus einem Vial des Biontech/Pfizer-Impfstoffs Comirnaty zu entnehmen. Allerdings nur, wenn die Kombination aus Spritze und Nadel ein Totvolumen von nicht mehr als 35 Mikrolitern hat. Wenn Standard-Spritzen und -Nadeln verwendet werden, ist möglicherweise nicht genug Impfstoff vorhanden, um eine sechste Dosis aus einer Ampulle zu entnehmen, erklärt die EMA. Sollte am Ende keine volle sechste Dosis (0,3 ml) übrig sein, ist die Ampulle mit dem übrigen Inhalt zu verwerfen. Der Inhalt verschiedener Fläschchen darf also nicht zusammengeführt werden. Grundsätzlich sollte der Impfstoff sechs Stunden nach der Verdünnung verworfen werden. Für weitere Informationen wird auf die aktualisierte Produktinformation verwiesen.
Für das Gesundheitspersonal fasst die EMA also zusammen:
In einer Pressemitteilung des CDU-Europaabgeordneten und gesundheitspolitischen Sprechers Peter Liese heißt es zu der neuen Empfehlung: „Das sind wichtige und gute Neuigkeiten. Wir können kurzfristig 20 Prozent mehr Menschen impfen, ohne dafür anderen den Impfstoff wegzunehmen.“ Allerdings erklärt auch Liese, dass spezielle Spritzen notwendig sind. Solche sogenannten Feindosierungsspritzen sind laut dem Arzt und Europaabgeordneten aber leicht verfügbar. „Ich appelliere an alle Beteiligten, diese Feindosierungsspritzen zu nutzen und den Impfstoff entsprechend einzusetzen.“
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Bereits am gestrigen Donnerstag nannte Liese als „wichtigsten praktischen Punkt“ im Rahmen der Impfkampagne, dass die Verantwortlichen vor Ort sich jetzt so schnell wie möglich die sogenannten Feindosierungsspritzen besorgen sollen. „Die Bundesregierung empfiehlt diese Praxis schon seit einigen Tagen und als Arzt sage ich, das kann man sofort umsetzen.“ Biontech hatte zunächst nur die Nutzung von fünf Dosen aus einer Ampulle beantragt.
1 Kommentar
Feinspritze ohne Todvolumen sind nicht das einzige Problem
von Dr. Christoph Sturm am 09.01.2021 um 9:03 Uhr
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