Zukunftspakt Apotheke

Coronatest-Angebot nun bundesweit

Berlin - 12.01.2021, 10:45 Uhr

Der Zukunfspakt Apotheke ist überzeugt, dass das Angebot von Coronatests die Rolle der Apotheken stärkt. (Foto: imago images / Martin Bäuml Fotodesign)

Der Zukunfspakt Apotheke ist überzeugt, dass das Angebot von Coronatests die Rolle der Apotheken stärkt. (Foto: imago images / Martin Bäuml Fotodesign)


Mitte Dezember 2020 startete der Zukunftspakt Apotheke zusammen mit dem Coronatest-Anbieter Ecocare ein Pilotprojekt zur Durchführung von Antigen- und PCR-Tests in Apotheken. Auch wenn bislang erst 30 Apotheken bei dem Projekt mitmachen, plant der Zukunftspakt nun den bundesweiten Rollout des Testangebots.

Nach einigen Diskussionen und gesetzgeberischen Nachbesserungen ist seit kurz vor Weihnachten klar: Auch Apotheken dürfen grundsätzlich Point-of-Care-Tests auf SARS-CoV-2 an symptomfreien Personen durchführen. Voraussetzung ist eine vorherige Schulung. Die unmittelbare Abgabe von Schnelltests an Laien bleibt jedoch untersagt.

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Zukunftspakt sucht teilnehmende Apotheken

Schon einige Tage bevor die ABDA über diese Wendung informierte, hatte der Zukunftspakt Apotheke Nägel mit Köpfen gemacht: Eine Kooperation mit dem COVID-19-Testanbieter Ecocare ermöglicht seither Vor-Ort-Apotheken, sowohl PCR- als auch Antigentests anzubieten und durchzuführen. Zuvor gibt es für das Personal eine dreistündige Schulung. Geplant war zunächst eine Testphase, die von den Noweda-Niederlassungen in Essen und Frechen begleitet wird und an der je rund 500 Apotheken teilnehmen können. Weiterhin beteiligen sollten sich 500 Apotheken im Raum Berlin, und zwar Kunden des Großhändlers Pharma Privat, der wie die Noweda Partner des Zukunftspakts Apotheke ist. Das Angebot richtet sich ausschließlich an symptomfreie Kunden, die sich auf eigene Kosten testen lassen möchten.

Hohe Nachfrage bei Endverbrauchern

Bislang sind bei dem Projekt erst 30 Apotheken an Bord, wie eine Noweda-Sprecherin auf Nachfrage mitteilte. Den Grund hierfür sieht man allerdings nicht im mangelnden Interesse der Apotheken. Die Nachfrage sei schon vor Weihnachten stark gewesen, betont die Sprecherin. Aber die meisten Interessenten hätten die Teilnahme an einer (Präsenz-)Schulung so kurz vor den Feiertagen nicht mehr realisieren können. Hinzu kam die neue aufwendige Aufgabe der Maskenausgabe an Risikopatienten. Und so ist man beim Zukunftspakt überzeugt: „Da wir bei den teilnehmenden Apotheken, die ihr neues Angebot auch aktiv beworben haben, eine hohe Nachfrage der Endkunden festgestellt haben und zudem die logistischen Prozesse testen konnten, ist der Rollout jetzt die logische Konsequenz.“ 

In einer Pressemitteilung verweist die Initiative darauf, dass Antigen- und PCR-Tests in Apotheken in anderen Ländern bereits an der Tagesordnung seien. Auch hierzulande etabliere sich dieses Angebot zunehmend. Es unterstütze Vor-Ort-Apotheken dabei, ihre tragende Rolle als wichtige Säule der kritischen Infrastruktur zu stärken. 

Pharmazeut:innen, die die neue Dienstleistung noch scheuen, will der Zukunftspakt Apotheken mit seinem Rundum-Angebot Mut machen: „Viele Apothekerinnen und Apotheker sorgen sich, dass das Angebot mit zu großem logistischen Aufwand verbunden sein könnte“, sagt Dr. Jan-Florian Schlapfner, einer der beiden Gesamtprojektleiter der Initiative. „Genau da setzt unser Projekt an, denn wir glauben, dass eine einfache Umsetzung essenziell für ein flächendeckendes Angebot ist.“ Konkret meint Schlapfner damit die Rollenverteilung zwischen teilnehmenden Apotheken, den Zukunftspakt-Partnern und Ecocare. Denn nach einer Schulung sind Apotheken nur noch für die Durchführung der Tests verantwortlich und können dabei die Zeitfenster für Termine selbst bestimmen. Den Transport der PCR-Tests zum Labor übernehmen Noweda und Pharma Privat als Partner auf Großhandelsebene. Die Bezahlung sowie die Information des Kunden und/oder des Gesundheitsamts erfolgt durch Ecocare. 
Interessierte Apotheken finden die Details zu dem Angebot auf www.zukunftspakt-Apotheke.de.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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