OTC-Markt

Das Weihnachtsgeschäft machten die Versender

Traunstein - 14.01.2021, 10:45 Uhr

Erkältungs- und Grippepräparate sind in diesem Winter kein Renner. (c / Foto: Schelbert)

Erkältungs- und Grippepräparate sind in diesem Winter kein Renner. (c / Foto: Schelbert)


Im Corona-Jahr 2020 fielen die OTC-Umsätze nur etwas niedriger aus als im Vorjahr. Bitter für die Vor-Ort-Apotheken ist, dass die Versender sich dabei ein immer größeres Stück vom Kuchen sichern konnten: Laut einer Sempora-Studie legten sie im Weihnachtsgeschäft um 31 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu, während es bei den öffentlichen Apotheken zu einem Rückgang  um 11 Prozent kam. 

Die Sempora-Studie, die auf Daten von Insight Health für die stationären Apotheken und DatamedIQ für den Versandhandel basiert, untersucht die Entwicklung des OTC-Markts im Jahresverlauf 2020. Dabei zeigt sich, wie sehr die Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen sich auf das Kaufverhalten der Verbraucher ausgewirkt haben.

Insgesamt gab es im OTC-Markt einen leichten Umsatzrückgang um 3 Prozent. Doch dieser fiel bei den Vor-Ort-Apotheken überproportional aus, während die Versender im Jahresverlauf deutlich zulegen konnten. Im Januar, noch bevor die ersten Corona-Fälle in Deutschland auftraten, nahmen die OTC-Umsätze der Vor-Ort-Apotheken um 1 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert zu, bei den Versendern waren es 9 Prozent. Im Februar, von Sempora als „Ruhe-vor-dem-Sturm-Phase“ bezeichnet, gingen die OTC-Umsätze bei den Vor-Ort-Apotheken um 2 Prozent zurück, während die Versender um 11 Prozent zulegten. Zu einer letztmaligen Umkehr der Verhältnisse kam es dann im März in der „Hamsterkauf-Phase“: 29 Prozent plus für die Vor-Ort-Apotheken, 23 Prozent plus für die Versender.

Die Schere geht immer weiter auseinander

Mitte März erfolgte dann die landesweite Schließung von Geschäften, öffentlichen Einrichtungen, Schulen etc.. Und anschließend ging die Schere zwischen Vor-Ort-Apotheken und Versendern – trotz der stufenweise erfolgenden Lockerungen – immer weiter auseinander. Von Ende März bis Mitte Dezember gaben die OTC-Umsätze in den Vor-Ort-Apotheken um 15 Prozent (25. März bis 16. Juni), 7 Prozent (17.Juni bis 3. November) und 12 Prozent (4. November bis 15. Dezember) nach. Profiteure waren die Versender, deren OTC-Umsätze um 7 Prozent (25. März bis 16. Juni) beziehungsweise 8 Prozent (17. Juni bis 15. Dezember) zulegten. Besonders eklatant war die Entwicklung ab Beginn des zweiten harten Lockdowns: Zwischen dem 16. und dem 29. Dezember nahmen die OTC-Umsätze der Versender um 31 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu, während sie bei den Vor-Ort-Apotheken um 11 Prozent zurückgingen. Damit wanderte das Weihnachtsgeschäft der stationären Apotheken zu einem guten Teil an den Versand.



Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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1 Kommentar

OTC-Umsatz Dezember

von Roland Mückschel am 14.01.2021 um 11:31 Uhr

Also ich bin froh und glücklich dass wir den Versendern
diesen Umsatz überlassen durften.
Nicht auszudenken wenn wir diesen Verkauf hätten
zusätzlich zur Maskenversorgung noch stemmen müssen.

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