COVID-19-Impfstoffe

Sanofi will 125 Millionen Dosen Biontech/Pfizer-Impfstoff liefern

Paris/Berlin - 27.01.2021, 11:40 Uhr

Sanofis eigene COVID-19-Impfstoffe verzögern sich, nun will das Unternehmen Biontech/Pfizer bei der Produktion von Comirnaty helfen. (Foto: IMAGO / IP3press)

Sanofis eigene COVID-19-Impfstoffe verzögern sich, nun will das Unternehmen Biontech/Pfizer bei der Produktion von Comirnaty helfen. (Foto: IMAGO / IP3press)


Der französische Pharmakonzern Sanofi will ab Sommer mehr als 125 Millionen Dosen des Pfizer/Biontech-Impfstoffs Comirnaty für die Europäische Union liefern. Sanofi wolle dem Mainzer Unternehmen Biontech Zugang zu seiner Produktionsinfrastruktur in Frankfurt gewähren, heißt es in einer Mitteilung. 

Während allerorten von Lieferschwierigkeiten bei COVID-19-Vakzinen die Rede ist, meldet Sanofi nun Unterstützung für einen Mitbewerber an: In seinen Frankfurter Produktionsstätten soll der Pfizer/Biontech-Impfstoff produziert werden. Ziel sei es, „Fertigungsschritte der späten Phase“ zu übernehmen, um die Lieferung des COVID-19-Impfstoffs zu unterstützen. Die ersten Lieferungen von insgesamt 125 Millionen sollen im Sommer 2021 geliefert werden.

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Sanofi-Generaldirektor Paul Hudson hatte sich dazu bereits am Dienstag geäußert. Er sprach im Interview mit der französischen Zeitung „Le Figaro“ davon, beim Abfüllen des Impfstoffes helfen zu wollen. Dies müsse in einer sterilen Umgebung und bei einer sehr niedrigen Temperatur erfolgen, sagte er. Da die Sanofi-Produktionsstätte in Frankfurt nahe des Biontech-Hauptsitzes in Mainz liege, werde das die Sache erleichtern. „Wir sollten in der Lage sein, bis Ende des Jahres mehr als 100 Millionen Dosen zu liefern, die für die Europäische Union und damit teilweise für Frankreich bestimmt sind“, hatte er in dem Gespräch erklärt.

Zwei unterschiedliche Impfstoffe in Arbeit

Gleichzeitig will das Unternehmen weiter an seinen beiden COVID-19-Impfstoffen arbeiten. Die gemeinsame Corona-Impfstoffentwicklung von Sanofi und dem britischen Pharmakonzern GSK hatte sich zuletzt verzögert. Sanofi nutzt für diese Vakzine seine rekombinante proteinbasierte Herstellungstechnologie, auf der auch sein Influenza-Impfstoff Supemtek beruht, GSK steuert seine etablierte Adjuvans-Technologie bei. Doch erste Studienergebnisse zeigten, dass die Vakzine bei älteren Erwachsenen eine geringere Immunantwort zeigt als bei jüngeren. „Wahrscheinlich aufgrund einer unzureichenden Konzentration des Antigens“, so Sanofis Erklärung. Im Februar geht es in eine neue Phase-2-Studie, diesmal mit „verbesserte Antigenformulierung“. Sind die Daten positiv, könnte eine globale Phase-3-Studie im zweiten Quartal 2021 beginnen. Dann könnten in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 Zulassungsanträge eingereicht werden und möglicherweise ab dem vierten Quartal 2021 geimpft werden.

Zusätzlich zum rekombinanten Impfstoff entwickelt Sanofi in Zusammenarbeit mit Translate Bio einen Messenger-RNA-Impfstoff. Hier geht Sanofi davon aus, dass die Phase-1/2-Studie im ersten Quartal 2021 beginnen wird.


dpa-AFX / ks
redaktion@daz.online


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