Perspektivisch zur Selbsttestung?

Roche bringt nasalen SARS-CoV-2-Antigentest

Stuttgart - 04.02.2021, 17:50 Uhr

Der neue nasale Antigentest von Roche ist bislang für die Testung durch oder unter Aufsicht einer medizinischen Fachkraft vorgesehen. (Foto: Matthias Stolt / stock.adobe.com) 

Der neue nasale Antigentest von Roche ist bislang für die Testung durch oder unter Aufsicht einer medizinischen Fachkraft vorgesehen. (Foto: Matthias Stolt / stock.adobe.com) 


Roche hat einen zusätzlichen „SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test“ entwickelt. Der Abstrich erfolgt im vorderen Nasenbereich und nicht aus dem Nasen-Rachenraum, was weniger invasiv, einfacher und für den Patienten angenehmer ist. Allerdings: Durchgeführt wird die Testung „durch oder unter Aufsicht einer medizinischen Fachkraft“. Noch im Februar soll „SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test Nasal“ verfügbar sein. Wie sieht es bei Sensitivität und Spezifität im Vergleich zum Nasopharynx-Test aus?

Noch im Februar erweitert Roche sein Sortiment an SARS-CoV-2-Antigentests. Neben dem bereits vermarkteten Rapid Antigentest, mit dem nur geschultes Gesundheitspersonal mittels eines Nasen-Rachenabstrichs auf SARS-CoV-2 testen darf, will Roche einen nasalen Schnelltest auf den Markt bringen: „Mit dem SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test Nasal wird die Testung auf Antigene des SARS‑CoV‑2 Virus mittels eines Nasenabstrichs, der durch oder unter Aufsicht einer medizinischen Fachkraft durchgeführt wird, ermöglicht“, erklärt Roche. 

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Dadurch entfalle für das medizinische Fachpersonal ein direkter Kontakt, was dieses besser schütze. Zudem soll der Test durch die Probennahme im vorderen Nasenrachenraum auch angenehmer für den Patienten sein als ein tiefer Nasen-Rachenabstrich. Hier sieht Roche vor allem einen Vorteil für Tests bei Kindern, älteren Menschen oder Menschen mit Behinderungen.

Sensitivität und Spezifität im Vergleich zum Nasopharynxtest

Beim neuen „SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test Nasal “ handelt es sich, wie beim Rapid Antigen Test, um einen chromatographischen Schnellimmunoassay, der qualitativ das Nukleokapsidprotein von SARS-CoV-2 in menschlichen Nasenabstrichen nachweist. Laut Roche zeigte der Test in klinischen Studien für professionell gesammelte Proben eine relative Sensitivität von 90,6 Prozent (Ct-Wert ≤ 30, bei einem 95 Prozent Konfidenzintervall 75,0 - 98,0 Prozent) und eine Spezifität von 98,6 Prozent. Für selbst gesammelte Proben unter Fachaufsicht lag die Sensitivität leicht darunter: 84,4 Prozent (Ct-Wert ≤ 30; 95 Prozent Konfidenzintervall: 67,2 - 94,7 Prozent). Die Spezifität gibt Roche mit 99,2 Prozent an. Zum Vergleich: Die Sensitivität des SARS-CoV-2 Rapid Antigen Tests mit Nasopharynxabstrich liegt bei 96,52 Prozent (95 Prozent Konfidentintervall 91,22 - 99,04 Prozent), die Spezifität liegt bei 99,68 Prozent (95 Konfidenzintervall 98,22 - 99,99 Prozent).

Sensitivität und Spezifität

Zur Erinnerung: Die Sensitivität gibt den Anteil von Personen mit positivem Testergebnis unter den Infizierten an – sie gibt an, wie häufig der Test bei Vorliegen einer Infektion auch positiv ist. Die Spezifität nennt den Anteil der Personen mit negativem Testergebnis unter den Nicht-Infizierten – sie gibt an, wie häufig der Test bei Gesunden auch wirklich negativ ist.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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