Studienergebnisse fehlen bislang

Wann kommen die Corona-Impfstoffe für Kinder?

Stuttgart - 08.02.2021, 13:30 Uhr

Studien mit Kindern unter zwölf Jahren gehören laut vfa für Biontech/Pfizer und Moderna zu den Auflagen der EMA, die an die Bedingte Zulassungen für Erwachsene geknüpft sind. Spätester Abgabetermin der Ergebnisse ist Juli beziehungsweise Dezember 2024. (Foto: Pixel-Shot / stock.adobe.cm)

Studien mit Kindern unter zwölf Jahren gehören laut vfa für Biontech/Pfizer und Moderna zu den Auflagen der EMA, die an die Bedingte Zulassungen für Erwachsene geknüpft sind. Spätester Abgabetermin der Ergebnisse ist Juli beziehungsweise Dezember 2024. (Foto: Pixel-Shot / stock.adobe.cm)


Der einzige Impfstoff, der bei Jugendlichen ab 16 Jahren bislang geimpft werden darf, ist Comirnaty von Biontech/Pfizer. Auch wenn Ältere und nicht Kinder derzeit prioritär gegen COVID-19 geimpft werden – wann ist mit Corona-Impfstoffen für Kinder zu rechnen? Sitzt die STIKO schon über Impfempfehlungen oder könnte man Kinder bei Impfungen auch einfach außen vor lassen?

Bisher werden vor allem die Ältesten gegen COVID-19 geimpft, aber bald soll es altersmäßig rückwärts gehen. Doch was ist mit den Kindern? Ein einziger Impfstoff ist ab 16 zugelassen, alle anderen nur für Erwachsene. Erst wenige Hersteller haben mit Studien an Minderjährigen begonnen. Denn das ist aufwendig: Je jünger Kinder sind, desto mehr.

Studien an Kinder aufwendig

Fred Zepp rechnet „frühestens Ende des Jahres, eher Anfang nächsten Jahres damit“, dass Kinder in Deutschland geimpft werden könnten. „Der Prüfaufwand ist viel höher als bei Erwachsenen“, sagt der Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Mainz, der Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) ist, gegenüber der dpa (Deutsche Presseagentur). „Je jünger der Mensch ist, desto ausgeprägter kann er reagieren und desto stärker sind eventuell auch Nebenwirkungen.“

Mehr zum Thema

AstraZeneca-Impfstoff: STIKO und EMA uneins

Welche Daten gibt es bei Älteren?

„Vor der klinischen Prüfung an Kindern muss sichergestellt sein, dass in den Studien bei Erwachsenen keine schwerwiegenden Nebenwirkungen aufgetreten sind“, heißt es beim Robert Koch-Institut (RKI). „Kinder sind schon allein aus ethischen Gründen nicht für frühe Tests vorgesehen.“ Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) hat den Stand bei den Impfstoffherstellern zusammengetragen.

Cormirnaty darf ab 16 Jahren geimpft werden

Die Bedingte Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer umfasst bereits heute Jugendliche ab 16 Jahre. Im Herbst 2020 fügte das Duo laut vfa noch zwei Studienarme mit Teilnehmern von 12 bis unter 16 Jahren zur Studie hinzu: einen mit der echten Impfung und einen mit der Scheinimpfung. In der Planung ist, auch Kinder zwischen 0 und 15 Jahren zu testen.

Moderna prüft bereits im Alter von 12 bis 17 Jahren

Moderna hat bereits im Dezember damit begonnen, minderjährige Probanden zu suchen. Teilnehmen sollen nach Unternehmensangaben 3.000 Kinder zwischen 12 und 17 Jahren. Bisher sind nur US-Kliniken an der „TeenCove“-Studie beteiligt. Zwei Drittel der Teilnehmer bekommen den Impfstoff, der Rest ein Placebo. Die Jugendlichen werden im Abstand von einem Monat zweimal geimpft und danach 13 Monate lang begleitet. Mindestens sechsmal müssen sie in die Klinik, dazu kommen Telefonate und Rückmeldungen per App. Erwarteter Abschluss der Studie ist Mitte 2022.

AstraZeneca: bislang keine Studien mit Kindern

AstraZeneca hat noch nicht mit pädiatrischen Studien begonnen. Man plane aber, „die Studien in einem neuen Protokoll für die Altersgruppe der 6- bis 18-Jährigen fortzusetzen“, heißt es bei dem britisch-schwedischen Hersteller. „Diese sollen in den kommenden Monaten beginnen.“ Details würden „zu gegebener Zeit“ bekannt gegeben. Bei diesem Impfstoff, den das Unternehmen mit der britischen Universität Oxford entwickelt hat, einem aus Indien und mehreren chinesischen wurden laut vfa Minderjährige bereits frühzeitig in Studien einbezogen. Die Studien sind zum Teil aber nicht abgeschlossen und fast alle Produkte in Europa gar nicht zugelassen.



Diesen Artikel teilen:


4 Kommentare

Natürlich müssen auch Kinder geimpft werden

von Flomen am 28.02.2021 um 17:35 Uhr

Wenn ich hier so manche Kommentare lese, frage ich mich, ob diese Leute über mehr als einen Schritt weiter denken können. Wenn Kinder nicht geimpft werden, werden sie alle durchinfiziert, das bedeutet automatsch mehr kranke Eltern und Großeltern und mehr Mutationen. Auch wenn Kinder meist nicht schwer erkranken, gibt es keinen Grund sie nicht zu impfen, sobald es geht.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Geldgeile Pharma

von Geldgeile Pharma am 09.02.2021 um 15:30 Uhr

Wozu KInder impfen??? Damit die Pharmaindustrie noch mehr Gewinn macht an der Krise? Falls es noch nicht alle Wissen - KInder werden i.A. nicht krank oder haben midle Symptome. Die Impfung hilft nur sehr bedingt zu Unterbindung der Symptome - es gibt keinen Grund die armen Kinder zu impfen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Kinder mit hohem Risiko

von Bernd Trilling am 03.03.2021 um 10:49 Uhr

Als Vater einer Tochter 13 Jahre, die zu Gruppe mit hohem Risiko gehört, warte ich dringend auf die Zulassung für Kinder. Wir leben seit der ersten Welle im Dauer Lockdown.
Auch meine Tochter hat ein Anrecht auf ein "wieder" normaleres Leben.
Ohne Nachzudenken hier mit Trompetensprache was herausposaunen.....
Bitte auch mal etwas weiter denken. DANKE.

Verbrecher

von RN am 08.02.2021 um 16:49 Uhr

Diejenigen, die das verfolgen, sind in meinen Augen Verbrecher.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.