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Impfstoffverteilung südliches Afrika
Die ärmsten Länder stehen am Ende der Impfstoff-Warteschlange
Für Länder im südlichen Afrika fordert die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (ÄoG) dringend COVID-19-Impfstoffe. Durch fehlende Vakzine, die hochansteckende Mutation B.1.351 und eine exponentielle Ausbreitung sei die Lage brisant. Krankenhäuser seien überlastet und Gesundheitsmitarbeiter hoch gefährdet. Dennoch müssten einige südafrikanische Länder noch komplett ohne Impfstoff auskommen.
Christine Jamet, Leiterin der Projektabteilung von „Ärzte ohne Grenzen“ (ÄoG), ist schockiert. In einer Pressemitteilung der Hilfsorganisation spricht sie von einer Impfstoff-Warteschlange, in der die ärmsten Länder stünden. „Viele wohlhabende Länder haben schon vor zwei Monaten begonnen, ihr Gesundheitspersonal und andere Gruppen zu impfen. Währenddessen haben Länder wie Eswatini, Malawi oder Mosambik, die die Pandemie nicht in den Griff bekommen, noch keine einzige Impfdosis erhalten und können nicht einmal besonders gefährdete Menschen schützen.“
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Dabei wütet in den Ländern Subsahara-Afrikas die besonders ansteckende Virusmutation B.1.351. Viele Krankenhäuser seien völlig überlastet. So berichtet der Berliner Arzt Tankred Stöbe aus Malawi, dass sich im Januar die Zahl der Neuinfektionen alle vier bis fünf Tage verdoppelt habe und jede Woche verdoppelten sich die Klinikeinweisungen. Der Arzt, der für ÄoG im Queen-Elizabeth-Krankenhaus in der Großstadt Blantyre im Einsatz ist, hält es für enorm wichtig, insbesondere das medizinische Personal zu schützen.
Rund 1.300 Gesundheitsmitarbeiter haben sich, laut Presseerklärung, vor Ort bereits infiziert und neun seien an COVID-19 gestorben. Im kleinen Swasiland (Eswatini) würden bei rund einer Million Einwohner täglich 200 neue Fälle gemeldet. Im Vergleich zur ersten Krankheitswelle hätten die Betroffenen insgesamt schwere Verläufe. In Mosambik lägen die Zahlen fast siebenmal so hoch wie zum Höhepunkt der ersten Welle. Die Landeskoordinatorin von ÄoG, Natalia Tamayo Antabak, berichtet, dass viele Gesundheitsmitarbeiter selbst erkrankt und jene, die noch arbeiten, erschöpft seien.
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