Vazkepa

Chemisch modifizierte Omega-3-Fettsäure zur Zulassung empfohlen

Stuttgart - 10.02.2021, 17:50 Uhr

Was dient in Studien eigentlich als Placebo für Omega-3-Fettsäuren? (x / Foto: encierro / stock.adobe.com)

Was dient in Studien eigentlich als Placebo für Omega-3-Fettsäuren? (x / Foto: encierro / stock.adobe.com)


Eicosapentaensäure-Ethylester oder Icosapent-Ethyl in „Vazkepa“ ist die Hoffnung der Omega-3-Fettsäuren. Offenbar kann dessen hochdosierte Einnahme das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse senken – bei Erwachsenen, die mit Statinen behandelt werden und ein hohes kardiovaskuläres Risiko besitzen sowie erhöhte Triglycerid-Werte haben. In Europa wurde das in den USA bereits verfügbare Präparat nun zur Zulassung empfohlen.

In den vergangenen Jahren haben Omega-3-Fettsäuren keine positiven Schlagzeilen gemacht. Erst im März 2019 erneuerte die europäische Arzneimittelbehörde EMA ihr Urteil, dass Arzneimittel, die Omega-3-Fettsäuren enthalten, keine weiteren Herzerkrankungen nach einem Herzinfarkt verhindern. Betroffene Arzneimittel sollten nicht mehr in der Sekundärprävention eingesetzt werden, hieß es.

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Im Januar dieses Jahres berichtete DAZ.online über eine große Kohortenstudie mit kardiovaskulären Risikopatienten. Diese wurde abgebrochen, da die Supplementierung einer Kombination aus Eicosa- und Docosapentaensäure keinen Benefit zeigte. Es ging um die STRENGTH-Studie und das Präparat Epanova. DAZ-Autorin Dr. Petra Jungmayr erläuterte damals, dass die STRENGTH-Studie nicht die einzige Untersuchung ist, in der kein Benefit für eine Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren nachgewiesen wurde.

Sie ging aber auch auf die viel diskutierte REDUCE-IT-Studie ein, die tatsächlich einen posititven Effekt zeigen konnte: „Bei Patienten mit Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes mellitus reduzierte eine Tagesdosis von 4 g Icosapent-Ethyl (Vascepa®, ein EPA-Ethylester) schwere kardiovaskuläre Ereignisse und verbesserte das Lipidprofil“, schrieb sie. In den USA ist Vascepa schon seit Dezember 2019 zugelassen. „Vascepa ist das erste von der FDA zugelassene Medikament zur Senkung des kardiovaskulären Risikos bei Patienten mit erhöhten Triglyceridwerten als Zusatztherapie zur maximal verträglichen Statintherapie“, hieß es damals.

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Mittlerweile hat auch die europäische Arzneimittelbehörde EMA am 29. Januar 2021 eine Zulassungsempfehlung für Icosapent-Ethyl mit dem Markennamen Vazkepa ausgesprochen. Indiziert sein soll Vazkepa in der EU zur Senkung des Risikos kardiovaskulärer Ereignisse bei Erwachsenen, die mit Statinen behandelt werden und ein hohes kardiovaskuläres Risiko besitzen sowie erhöhte Triglycerid-Werte (ab 150 mg/dl) haben – und an einer etablierten kardiovaskulären Erkrankung oder Diabetes mellitus mit mindestens einem weiteren kardiovaskulären Risikofaktor leiden.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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