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AstraZeneca in Schweden und Frankreich
Nach Impfstopp: Gesundheitspersonal besser gestaffelt impfen?
Nach einem vorübergehenden Stopp der Verabreichung des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca an Krankenhausmitarbeiter:innen im schwedischen Sörmland sieht die zuständige Region keinen Grund zur Sorge. Man habe Gespräche mit der nationalen Arzneimittelbehörde und dem Hersteller geführt, und es gebe nichts, was darauf hindeute, dass etwas mit dem gelieferten Impfstoff nicht stimme. Die Impfungen werden demnach im Laufe der Woche wieder aufgenommen. Sollte Gesundheitspersonal dennoch besser gestaffelt geimpft werden?
In einer Region Schwedens südwestlich von Stockholm wurden die Impfungen mit der AstraZeneca-Vakzine gegen COVID-19 Ende vergangener Woche vorübergehend ausgesetzt. Mehr Geimpfte als erwartet hatten im Anschluss an die Impfung angegeben, Fieber zu haben. Der Stopp wurde nach Angaben der Region ergriffen, um die Häufung zu prüfen.
Generell ist Fieber eine gewöhnliche Nebenwirkung von Impfungen. Allerdings waren am Donnerstag rund 400 Impfdosen an Mitarbeiter:innen zweier schwedischer Krankenhäuser in Nyköping und Katrineholm verabreicht worden. Und am Folgetag hatten etwa 100 Personen angegeben, Nebenwirkungen zu haben, wie der schwedische Sender SVT berichtete.
Auch in Deutschland, im Klinikum Emden, hatten sich zuletzt rund 30 Angestellte nach ihrer ersten Corona-Impfung mit dem Mittel des britisch-schwedischen Unternehmens unter Verweis auf Nebenwirkungen krankgemeldet. Die Angestellten hatten unter anderem Kopfschmerzen, Müdigkeit und Fieber als Begründung angegeben. Insgesamt seien am Freitag und Samstag 194 Mitarbeiter:innen mit der Vakzine von AstraZeneca geimpft worden, das berichtete die „Neue Westfälische“. Sie schrieb auch, dass im Kreis Minden-Lübbecke es in der vergangenen Woche zu einem ähnlichen Fall im Rettungsdienst gekommen war.
Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge können Impfreaktionen sowohl bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna als auch bei der Vektor-basierten AstraZeneca-Vakzine auftreten. Sie beginnen demnach in der Regel kurz nach der Impfung. Beim AstraZeneca-Impfstoff zählen Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Krankheitsgefühle zu den häufigsten Nebenwirkungen. Die Impfreaktion etwa bei den in Emden berichteten Fällen sei „überhaupt nicht unerwartet“, sagte der Erlanger Infektionsimmunologe Christian Bogdan der Deutschen Presse-Agentur.
Frankreich rät zur gestaffelten Impfung einer Abteilung
In Schweden hatten jedoch rund ein Viertel von jeweils 400 Geimpften in Sörmland und Gävleborg nach COVID-19-Impfungen über Nebenwirkungen geklagt – die Folge waren Massenkrankschreibungen und Personalmangel, wie das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) berichtete. Sodass die zwei schwedischen Provinzen die Impfungen von Pflegekräften mit der AstraZeneca-Vakzine dann stoppten. Unterdessen berichteten laut RND auch französische Medien, dass ein Krankenhaus in der Nähe von Rouen die Impfungen aus demselben Grund gestoppt habe. Die Personalimpfungen waren ausgesetzt worden, nachdem sieben von 20 Angestellten nach der ersten Gabe von AstraZeneca krankgeschrieben worden seien.
Die französische Arzneimittelbehörde (ANSM) hatte bereits am 11. Februar erklärt, dass die Impfung von medizinischem Fachpersonal am Samstag, den 6. Februar, mit dem Impfstoff von AstraZeneca in mehreren Gesundheitseinrichtungen in Frankreich begonnen hat. Demnach gab es keine ungewöhnliche Häufung an Nebenwirkungen, deren Intensität gab der französischen Behörde aber offenbar zumindest insofern zu denken, als sie die Informationen darüber auch mit der europäischen Arzneimittelbehörde EMA geteilt hat und riet:
In diesem Zusammenhang wird zur Begrenzung des potenziellen Risikos einer Störung der Funktionsfähigkeit von Gesundheitsdiensten empfohlen, das Personal in derselben Abteilung gestaffelt zu impfen. Bei Fieber und/oder Schmerzen empfehlen wir die Verwendung von Paracetamol in der niedrigstmöglichen Dosis und für die kürzestmögliche Zeit.“
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