COVID-19-Impfung

Auch Biontech/Pfizer-Vakzine soll in Arztpraxen verimpft werden

Berlin - 22.02.2021, 13:15 Uhr

Derzeit muss der Biontech/Pfizer Impfstoff gegen COVID-19 noch in besonderen Gefrierschränken aufbewahrt werden – das könnte sich bald ändern. (Foto: IMAGO / ULMER Pressebildagentur)

Derzeit muss der Biontech/Pfizer Impfstoff gegen COVID-19 noch in besonderen Gefrierschränken aufbewahrt werden – das könnte sich bald ändern. (Foto: IMAGO / ULMER Pressebildagentur)


Derzeit ist zu erwarten, dass die COVID-19-Impfungen im zweiten Quartal in den Arztpraxen ankommen. Auch der Biontech/Pizer-Impfstoff werde dort verabreicht werden können, sagte Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, heute im ZDF-Morgenmagazin. Erste Daten hätten gezeigt, dass Transport und Lagerung des als besonders empfindlich geltenden Präparats auch bei deutlich höheren Temperaturen möglich sei. 

Die Vertragsärzte wollen auch den COVID-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer in ihren Praxen verabreichen, sobald genügend Impfstoff vorhanden ist. Das erklärte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, am heutigen Montag im ZDF-„Morgenmagazin“.

Zwar müsse die Vakzine in der Tiefkühlvariante von -70 °C angeliefert werden. Erste Daten zeigten dann aber eine deutlich höhere Stabilität des Impfstoffs. So seien der Transport und die Lagerung auch bei deutlich höheren Temperaturen möglich und auch die Haltbarkeit sei länger. „Das wiederum ist die Voraussetzung, um in den Praxen zu impfen. Das heißt, auch Biontech sehen wir als Impfstoff in den Praxen“, so Gassen.

Wann die Ärzte mit den Impfungen in den Praxen beginnen werden, könne man derzeit „schwer präzise festmachen“. Noch gebe es keine ausreichenden Impfmengen. Gassen rechnet damit, dass die Situation im März besser wird, aber wirklich mehr Vakzine erst im zweiten Quartal zur Verfügung stehen werden. Dann sollen es 60, 70 Millionen Dosen sein, so der KBV-Chef. Er erwartet, dass es in sechs bis sechs Wochen mehr Klarheit gibt. Auch der Impfstoff von AstraZeneca wird Gassen zufolge in den Arztpraxen zum Einsatz kommen. Der schlechtere Ruf des Präparats sei „vielleicht auch ein bisschen herbeigeredet“, so Gassen.

Spahn: Logistik-Vorbereitungen für Apotheken und Großhandel laufen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vermeldete am gestrigen Sonntag via Twitter, dass mittlerweile 7,5 Millionen Impfdosen an die Bundesländer ausgeliefert seien. Die Impfkampagne könne also „deutlich an Fahrt gewinnen“. Alle Länder befänden sich im fließenden Übergang von der ersten zur zweiten Prioritätsgruppe. Zudem bezögen die ersten Länder auch Arztpraxen ein. „Im Laufe des 2. Quartals werden regelhaft alle Hausarztpraxen auch zu Impfpraxen werden können. Die Vorbereitungen mit Ärzten/KBV, den Apothekern und dem Großhandel für die Logistik laufen“, so der Minister in seinem Tweet. 

Biontech/Pfizer: Zwei Wochen Lagerung im pharmazeutischen Gefrierschränken möglich

Biontech und Pfizer hatten am vergangen Freitag bekannt gegeben, neue Daten bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereicht zu haben. Diese verdeutlichten die Stabilität der Vakzine bei einer Lagerung bei -25°C bis -15°C – also Temperaturen, die von gängigen pharmazeutischen Gefrier-  und  Kühlschränken  aufrechterhalten werden können. Die Unternehmen wollen die Arzneimittelinformationen im Zuge der U.S.-Notfallzulassung anpassen, sodass es möglich wird, den Impfstoff für zwei Wochen bei diesen Temperaturen zu lagern. Die Daten sollen „in den nächsten Wochen“ auch bei anderen  Zulassungsbehörden weltweit eingereicht werden.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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