- DAZ.online
- News
- Spektrum
- Am Wochenende wird ...
Wohnzimmertests in Österreich
Am Wochenende wird umgepackt
Während Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zwar angekündigt hatte, dass es bald vergünstigte Laientests für alle geben solle, aber bislang nichts Konkretes dazu vorgelegt hat, werden in Österreich ab kommenden Montag Nägel mit Köpfen gemacht: Jedermann bekommt monatlich fünf kostenlose „Wohnzimmertests“, deren Verteilung die Apotheken übernehmen. Am Wochenende sollen dafür 3 Millionen Tests in 5er-Packungen ausgeeinzelt werden.
In Österreich setzt man – neben der auch dort eher stockenden Impfkampagne – auf konsequentes Testen, um wieder zu mehr Normalität in der Corona-Pandemie zu kommen. Die Apotheken werden dabei auf zweierlei Weise einbezogen: Zum einen bieten sie seit knapp drei Wochen kostenlose Schnelltests an, zum anderen verteilen sie ab kommenden Montag kostenlose Selbsttests an Laien. Dann hat jedermann, der vor 2006 geboren ist, Anspruch auf monatlich fünf sogenannte Wohnzimmertests.
Mehr zum Thema
Lockdown-Lockerung in Österreich
Vor dem Friseurbesuch zum Schnelltest in die Apotheke
Umpacken, abspeichern, abgeben
In Österreich gibt es ab Montag kostenlose Laientests
Die Apotheken erhalten die Testkits laut Auskunft der Österreichischen Apothekerkammer in größeren Gebinden aus Beständen des Bundes, ausgeliefert wird über den pharmazeutischen Großhandel. Daraus werden dann Packungen zu jeweils fünf Stück ausgeeinzelt und eine Gebrauchsanweisung dazugepackt.
In der ersten Woche werden 600.000 Menschen versorgt
Am kommenden Montag werden allerdings nicht alle Berechtigen gleich ihre fünf Tests bekommen. Das kündigte die Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr in einer Pressemeldung des österreichischen Gesundheitsministeriums an: „Für die erste Woche sollen bis zum Wochenende insgesamt 3 Millionen Einzeltests an uns geliefert werden. Wir müssen die angelieferten Tests in den Apotheken am Samstag und Sonntag als 5er-Testpakete mit erklärendem Informationsmaterial vorbereiten, um diese an die Menschen weitergeben zu können.“ Zeitlich und organisatorisch werde das sehr herausfordernd sein. Im Optimalfall rechnet Mursch-Edlmayer damit, in der ersten Woche 600.000 Menschen mit Selbsttests versorgen können. Dazu muss man wissen, dass Österreich knapp 9 Millionen Einwohner hat, wobei Kinder und Jugendliche über die Schulen Zugang zu Tests haben.
Ab 15. März soll das Angebot flächendeckend sein
Mursch-Edelmayr betont weiter, dass die Abgabe von Gratis-Wohnzimmertests durch die Apotheken ein langfristig angelegtes Projekt sei: „Die Apotheken werden laufend mit neuen Tests beliefert. Jede Bürgerin und jeder Bürger kann davon ausgehen, ihr oder sein Testkit zu bekommen – nach und nach.“ Allzu lange dauern soll das nicht: Spätestens ab dem 15. März werde das Angebot flächendeckend in ganz Österreich verfügbar sein, kündigte das Gesundheitsministerium in seiner Pressemeldung an.
Bei der Organisation der Abgabe der Selbstests zahlt es sich aus, dass das österreichische Apothekenwesen in Sachen Digitalisierung gut aufgestellt ist. So steckt der Kunde bei der Abholung seine E-Card in den Kartenleser, der in jeder österreichischen Apotheke vorhanden ist, oder gibt seine Sozialversicherungsnummer an. Die Abgabe wird dann in der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) gespeichert und damit sichergestellt, dass nicht mehr als fünf Tests pro Person und Monat geholt werden. Für die Abwicklung erhalten die Apotheken ein pauschales Honorar in Höhe von jeweils zehn Euro pro abgegebener Packung mit fünf Stück. Verrechnet wird das Honorar über die pharmazeutische Gehaltskasse, die dann die Abgabe der Tests mit den Krankenversicherungen abrechnet.
2 Kommentare
Antwort auf eine nicht gestellte Frage
von Wolfram Heinz am 26.02.2021 um 21:46 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Antwort auf eine nicht gestellte Frage
von Christiane Pflug am 27.02.2021 um 8:51 Uhr
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.