Appell an die Bundesregierung

ABDA erwartet „pragmatische Umsetzung“ der Teststrategie

Berlin - 04.03.2021, 15:00 Uhr

Die Rechtsverordnung zur Umsetzung der Teststrategie muss laut ABDA-Präsidentin Overwiening so gestaltet werden, dass das Testen in Apotheken unbürokratisch funktioniert und wirtschaftlich machbar ist. (Foto: ABDA)

Die Rechtsverordnung zur Umsetzung der Teststrategie muss laut ABDA-Präsidentin Overwiening so gestaltet werden, dass das Testen in Apotheken unbürokratisch funktioniert und wirtschaftlich machbar ist. (Foto: ABDA)


Gestern einigten sich Bund und Länder nach neunstündigen Verhandlungen auf eine Corona-Teststrategie. Vorgesehen ist darin, dass sich jeder Mensch in Deutschland einmal wöchentlich auf das Virus testen lassen kann – auch in Apotheken soll dies möglich sein. Die ABDA fordert nun eine „pragmatische Umsetzung“ dieses Vorhabens.

Die Apotheken dürfen Corona-Antigentests durchführen – rund jede zehnte Apotheke bundesweit bietet nach Angaben der ABDA solche Tests bereits für Selbstzahler an. Nun planen Bund und Länder laut einem am gestrigen Mittwochabend gefassten Beschluss, einmal pro Woche allen Bundesbürger:innen auf Staatskosten einen solchen Test anzubieten. Eine entsprechende Verordnung hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) umgehend vorgelegt.

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Auch Apotheken dürfen solche kostenlosen Antigentests anbieten, sofern sie vom öffentlichen Gesundheitsdienst beauftragt werden, schreibt die ABDA in einer Mitteilung vom heutigen Donnerstag. „Die Einbindung der Apotheken in die Teststrategie ist grundsätzlich richtig. Wenn es Engpässe gibt, dann eher bei den Testenden als bei den Testkits selbst. Die entsprechende Rechtsverordnung zur Umsetzung der Teststrategie muss jetzt so gestaltet werden, dass das Testen in Apotheken unbürokratisch funktioniert und wirtschaftlich machbar ist“, sagte dazu ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening.

Antigen-Schnelltests, durchgeführt von geschultem Fachpersonal, seien ein wichtiges Mittel im Kampf gegen das Coronavirus und für einen Ausweg aus dem Lockdown, so die ABDA weiter. Seit Anfang Februar können demnach Apotheken auch von Gesundheitsämtern damit beauftragt werden. „In Ländern wie Baden-Württemberg und Saarland oder Städten wie Potsdam und Böblingen sind Apotheken bereits in die regionalen Testregimes eingebunden – zum Beispiel im Hinblick auf Tests in Schulen“, heißt es. Doch die ABDA betont: „Die Durchführung der Antigentests ist ein freiwilliges Angebot jeder Apotheke. Bedingt durch die hohen Arbeitsschutzanforderungen und dem Erfordernis gesonderter Räume, können nicht alle Apotheken diese Schnelltests durchführen.“


Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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3 Kommentare

ABDA und testen

von Martin Straulino am 05.03.2021 um 9:04 Uhr

Unsere neue Präsidentin schreibt: "... dass das Testen in Apotheken unbürokratisch funktioniert und wirtschaftlich machbar ist“,"
Hier vermisse ich den Hinweis oder vielmehr den Aufschrei, dass es für 18.-€ nun mal nicht machbar ist!

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Testen

von Dieter Meier am 04.03.2021 um 15:07 Uhr

Ich habe meinen DM mit dem Aufbau einer Teststation beauftragt. Wird spannend bei einem positiven Test.

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AW: Testen

von Christiane Pflug am 05.03.2021 um 9:19 Uhr

Ich verstehe nicht, wie der Eindruck entstehen kann, DM könnte ein Testzentrum NICHT ordentlich betreiben. Da sind Vollprofis am Werk, die werden auch eine gute Software haben und auch gute Verbindungen zum Gesundheitsamt, das sie ja auch beauftragen muss......sorry, das werden die super machen - wenn Apotheken zu langsam sind.... - wenn eine Nische nicht besetzt wird, kommt halt ein anderer zum Zug......

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