Herausforderung und Möglichkeiten von Vektorimpfstoffen

Welche Vorteile bieten Vektorimpfstoffe?

Stuttgart - 08.03.2021, 07:00 Uhr

Zu Vektorimpfstoffen gibt es bereits über mehr als zwei Jahrzehnte klinische Erfahrungen, in denen sie sich als sicher erwiesen haben, auch ihre im Vergleich zu den mRNA-Impfstoffen größere Thermostabilität und einfachere Handhabung sind Pluspunkte für Vektor-basierte Vakzinen. (s / Foto: Ake / stock.adobe.com)

Zu Vektorimpfstoffen gibt es bereits über mehr als zwei Jahrzehnte klinische Erfahrungen, in denen sie sich als sicher erwiesen haben, auch ihre im Vergleich zu den mRNA-Impfstoffen größere Thermostabilität und einfachere Handhabung sind Pluspunkte für Vektor-basierte Vakzinen. (s / Foto: Ake / stock.adobe.com)


Den härtesten Stand bei den bedingt zugelassenen Impfstoffen hat der COVID-19-Impfstoff AstraZeneca. Zu Recht? Die Gefahr, dass SARS-CoV-2-DNA in das menschliche Genom integriert und es zu Malignitäten kommt, wird als extrem gering eingeschätzt. Welche Vorteile können Vektor-basierte Impfstoffe – wie auch der in Bälde erwartete Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson – mit sich bringen?

Bislang sind drei COVID-19-Impfstoffe in der EU zugelassen und verfügbar, zwei mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna, und ein Adenovirusvektor-basierter Impfstoff von AstraZeneca und der Universität Oxford. Noch im März wird es aller Voraussicht nach einen weiteren Vektorimpfstoff in der EU geben, so die EMA am 11. März die bedingte Zulassung von Ad26.COV2.S – dem Janssen COVID-19-Impfstoff (Johnson & Johnson) empfiehlt und die Europäische Kommission dem folgt. Während mRNA-basierte Impfstoffe in Studien eine Impfeffektivität von 95 Prozent erreichten, liegt die Effizienz der Adenovirusvektor-basierten Impfstoffen zwischen 70 Prozent und 92 Prozent. Schlechter müssen sie  deswegen nicht sein, findet PD Dr. Christof Geldmacher, Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin des LMU Universitätsklinikums München. Geldmacher hat seinen Schwerpunkt in der Impfstoffforschung (HIV, HPV, SARS-CoV-2) und hier vor allem im Bereich des klinischen Immunmonitorings.

„Ein Vorteil von vektorbasierten gegenüber mRNA-basierten Impfstoffen ist, dass es bereits über mehr als zwei Jahrzehnte klinische Erfahrungen mit ihnen gibt und sie sich in den dazu durchgeführten Studien weitestgehend als sehr sicher erwiesen haben“, schreibt Geldmacher in der DAZ 08/2021. Vektorimpfstoffe seien teilweise bereits in frühem Kindesalter getestet worden, auch ihre im Vergleich zu den mRNA-Impfstoffen größere Thermostabilität und einfachere Handhabung führt Geldmacher als Pluspunkte für Vektor-basierte Vakzinen an.

Humanes vs. Schimpansen-Adenovirus

In den bislang zugelassenen Impfstoffen gegen COVID-19 setzten die Hersteller vornehmlich auf humane Adenoviren – wie Ad5 und Ad26. AstraZeneca setzt hingegen ein Schimpansen-Adenovirus ein. Was sind Vorteile des Schimpansenvirus im Vergleich zu humanen, und welche Probleme gilt es vor allem beim humanen Adenovirus 5 zu berücksichtigen?


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Das Potenzial und die Herausforderungen viraler „Genfähren“

Adenovirale Vektorimpfstoffe unter der Lupe

Die aus amerikanischer Sicht fünf aussichtsreichsten COVID-19-Impfstoffkandidaten

Operation Warp Speed

Vierter COVID-19-Impfstoff für die EU

Janssen-Cilag beantragt Zulassung für Ad26.COV2.S

EU-Kommission genehmigt COVID-19-Vektorvakzine von Johnson & Johnson

Impfstoff Nummer vier

1 Kommentar

Sputnik V

von Fischi am 28.03.2021 um 7:38 Uhr

Mit Sputnik geht es ähnlich, wie in den 50er Jahren mit Polio. Da traten in der ehemaligen Sowjetunion und in der DDR keine Fälle von Kinderlähmung mehr auf, während hierzulande noch reihenweise Menschen erkrankten. Grund dafür ... lass ich mal offen. Hat eben etwas gedauert bei uns und andernorts mit der "Schluckimpfung ist süß" Werbung.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.