Apothekerkammer Nordrhein

Apotheken bereit für COVID-19-Impfungen in Arztpraxen

Berlin - 09.03.2021, 17:00 Uhr

Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, begrüßt Corona-Impfungen durch Hausärzte. (Foto: AKNR)

Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, begrüßt Corona-Impfungen durch Hausärzte. (Foto: AKNR)


In Nordrhein-Westfalen wird seit einem Monat in 53 Corona-Impfzentren geimpft – mit maßgeblicher Beteiligung von Apotheker:innen und PTA. Die Apothekerkammer Nordrhein zieht nun eine positive Zwischenbilanz. Zugleich betont Kammerpräsident Armin Hoffmann, dass die Apotheken auch bereit sind für den nächsten Schritt: COVID-19-Impfungen in den Arztpraxen.

Ab Anfang April sollen die niedergelassenen Ärzte in Deutschland flächendeckend mit Corona-Impfungen beginnen. Darauf einigten sich die Fachminister:innen von Bund und Ländern am gestrigen Montag in der Gesundheitsministerkonferenz. Der Impfstoff soll auf dem normalen Weg über Großhandel und Apotheken in die Praxen kommen. Die Impfzentren sollen vorerst bestehen bleiben.

Die Hausärzt:innen haben bereits erklärt, dass sie bereitstehen: „Wir sind die ersten Ansprechpartner als Hausärzte für unsere Patienten“, sagte Anke Richter-Scheer, Bundesvorstandsmitglied des Deutschen Hausärzteverbands heute im Deutschlandfunk. Das Impfen sei in den Hausarztpraxen gut aufgehoben. Auch wenn man am Anfang mit etwas weniger Impfstoff rechnen müsse – die Hausärzt:innen könnten gut einschätzen, wer innerhalb eines Kontingents wann einen Termin brauche, so Richter-Scheer. Und das ohne die vorgegebene Impfreihenfolge zu verändern.

Schneller zur Herdenimmunität

Auch die Apotheken in Nordrhein sind guter Dinge. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein (AKNR), ist überzeugt: Mit den Impfungen bei Hausärzt:innen, also in der Fläche, könne deutlich leichter eine Herdenimmunität hergestellt werden als in zentralen Impfzentren. Möglich werden die Impfungen in den Praxen durch Fortschritte bei Transport, Lagerung und sonstiger Logistik der Impfstoffe. „Wenn keine Hochleistungskühlung mehr nötig ist, um Impfstoffe sicher von A nach B zu bringen, dann steht einer Versorgung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte nichts mehr im Wege“, heißt es in einer Pressemitteilung der AKNR.

„Keiner ist schneller als wir“

Zusammen mit dem pharmazeutischen Großhandel würden Anfang April die über 2.000 öffentlichen Apotheken im Kammerbezirk Nordrhein den Impfstoff möglichst schnell zu den Hausärzt:innen und damit zu den Patient:innen bringen können, sagte Hoffmann. Dafür müsse natürlich ausreichend Impfstoff vorhanden sein – das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass dies im zweiten Quartal 2021 der Fall ist. Hoffmann betont: „Sobald das gewährleistet ist, ist keiner schneller als wir.“

Seit Beginn der Pandemie sind die Apotheken in Nordrhein-Westfalen mit dabei, wenn es um die Bekämpfung des Coronavirus geht. Sie sind auch in besonderer Weise in den Impfzentren engagiert. Die beiden Apothekerkammern im Bundesland sind beauftragt, sich über die Rekonstitution der (Biontech/Pfizer-)Impfstoffe zu kümmern. Sie sorgen nicht nur für das nötige Personal, sondern über sie läuft auch die Vergütung der Apotheker:innen und PTA. Eine weitere Besonderheit: In den Impfzentren gibt es fachlich unabhängige pharmazeutische Leiter:innen.

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Hoffmann weist auch auf die nächste Herausforderung hin: Die PoC-Schnelltests inklusive Ergebnis-Zertifikat. Nicht jede Apotheke werde mitmachen, und wegen räumlicher, personeller und organisatorischer Aspekte könne das Angebot auch nicht überall schnell und einfach unterbreitet werden können.


Kirsten Sucker-Sket / dpa
redaktion@daz.online


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